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offene kinder - Steirischer Dachverband der offenen Jugendarbeit

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lichkeiten für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche zu schaffen(ebenda. 2001, S. 53).Ausgehend von <strong>der</strong> Suchtspirale ist hier <strong>der</strong> Terminus„Missbräuchliche Verwendung“ zu verwenden. Diesbedeutet, dass <strong>der</strong>/die Konsument/in entwe<strong>der</strong> sicho<strong>der</strong> <strong>der</strong> Umgebung Schaden zufügt und bereits eineToleranzentwicklung eingetreten ist. Bei längerfristigemKonsum besteht hier die Möglichkeit einesAbgleitens in ein Sucht-/Abhängigkeitsverhältnis <strong>der</strong>Substanz gegenüber. Sekundärprävention bedeutetKrisenintervention, Beratung und Hilfe sowie dieWeitervermittlung an Fachstellen und Maßnahmenzur Schadensminimierung. Tertiärprävention richtetsich an Personen, bei denen ein Suchtverhaltenbereits latent ist und ist meist nur mehr durch Entzug,Therapie und Rehabilitation zu bewältigen.I.3.10. PräventionsarbeitPrävention ist ein wesentlicher Aspekt in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>und<strong>Jugendarbeit</strong>. Der Begriff Prävention umfasst alleBereiche in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong>. Gewaltprävention,Drogenprävention, Sexualpädagogik, Essverhaltenund vieles mehr fällt darunter. Präventionbedeutet vorbeugen und zielt auf eine Stärkung <strong>der</strong>Lebenskompetenz ab.Prävention teilt sich in drei Bereiche, namentlichPrimär-, Sekundär- und Tertiärprävention, wobei fürden Bereich <strong>der</strong> Offenen Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong>vornehmlich die Primär- und ansatzweise die Sekundärpräventionzum Tragen kommt.Primärprävention bezeichnet unter an<strong>der</strong>em Persönlichkeits-und Selbstwertstärkung, eine detaillierteInformation über Substanzen, <strong>der</strong>en Wirkungsweisesowie <strong>der</strong>en positive und negative Eigenschaften. Siefußt auf einem persönlichkeits-, informations- undgesundheitsbasierten Ansatz, <strong>der</strong> dem Kind o<strong>der</strong>Jugendlichen Handlungsmöglichkeiten aufzeigt,wenn er mit legalen o<strong>der</strong> illegalen Substanzen jedwe<strong>der</strong>Art konfrontiert wird. Sie setzt „vor“ dem eigentlichenKonsum an. Sekundärprävention hingegenbeginnt mit dem Auftauchen von Problemen beimKonsum substanzgebundener und/o<strong>der</strong> ungebundenerSubstanzen.In <strong>der</strong> Offenen Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> muss Primärpräventionein wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> Arbeitsein – Sekundärprävention kann kaum betriebenwerden da <strong>der</strong>/die in <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> Tätige hier mitAusnahme weniger außerhalb <strong>der</strong> Weitervermittlungan Fachstellen dafür nicht qualifiziert und ausgebildetist.I.3.11. Emanzipatorische und subjektorientierte <strong>Jugendarbeit</strong>Emanzipatorische <strong>Jugendarbeit</strong>Emanzipation bedeutet, den Kin<strong>der</strong>n- und Jugendlichendie Möglichkeit zur Selbstentfaltung und dasLeben in einem angstfreien Raum zu ermöglichen. Sielernen für sich selbst stehen und reden zu können,alte Rollenmuster zu überdenken und neue Rollenauszuprobieren (Stadtjugendring Kempten 2000,S. 8).Das Kernstück eines emanzipatorischen Ansatzes istdie Hinwendung zu den Individuen, die Stärkungihrer Fähigkeiten und ihres Selbstbewusstseins, undauch <strong>der</strong> Wunsch, Machtverhältnisse zu verän<strong>der</strong>n(vgl. Giesecke 1971, in: Schneebauer 2001, S. 58f.).Es geht dabei im Kern auch um die Aufgabe, Kin<strong>der</strong>und Jugendliche zu politisch bewussten Akteurenihrer alltäglichen gesellschaftlichen Lebenspraxis zuerziehen (Schilling 1981; In: Schneebauer 2001, S. 59).Subjektorientierte <strong>Jugendarbeit</strong>Ziel einer subjektbezogenen Arbeit ist die Ermöglichungvon Bildungsprozessen zur Verbesserung einerselbstbewussteren und selbstbestimmteren Lebenspraxis.Es wird davon ausgegangen, dass Selbstbewusstseinund Selbstbestimmung nicht voraussetzungslosgegeben sind, son<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> jeweiligen Lebensgeschichteund den sozialen Bedingungen, welche dieDVJ: Leitfaden für die OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT in <strong>der</strong> Steiermark, Vers. 4 (2013) - 29 -

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