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offene kinder - Steirischer Dachverband der offenen Jugendarbeit

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genannte Kin<strong>der</strong>rechte geregelt. Die Rechtsfähigkeitdes Kindes beginnt in Österreich „mit <strong>der</strong> Vollendung<strong>der</strong> Geburt“, seine Geschäftsfähigkeit und Strafmündigkeiterlangt es stufenweise später.Heute ist es selbstverständlich geworden, Kin<strong>der</strong> alssich entwickelnde Menschen zu betrachten. Kindheitist mittlerweile durch Erwerbsfreiheit und Lernengekennzeichnet, wobei die Rechte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> aufSchutz, Erziehung und Entfaltung ihrer Persönlichkeitimmer weiter ausgebaut werden. Der Erwachsene istzu einem „Anwalt des Kindes“ (Honig, Leu, Nissen1996: 9) geworden (http://de.wikipedia.org/wiki/Kindheit; 29.08.2007).Die subjektiven Bedürfnisse, Wünsche und Interessendes Kindes werden hervorgehoben und das Einzelindividuumerfährt eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung. WoKin<strong>der</strong>n früher kaum Aufmerksamkeit geschenktwurde, werden sie heute ernst genommen und ihreeigenen Standpunkte treten in den Vor<strong>der</strong>grund.Kin<strong>der</strong> werden zunehmend als junge Bürger betrachtet,die eigene Vorstellungen von ihrem Leben in <strong>der</strong>Gesellschaft haben und durchaus in <strong>der</strong> Lage sind, ihreBedürfnisse selbständig zu formulieren (ZINNECKER1996). Hinter dem Wandel <strong>der</strong> Einschätzungen stehenlaut Zinnecker (1996: 3) zwei Leitideen: Partizipationund Glaubwürdigkeit. Da es einem progressiven(Selbst-) Verständnis einer demokratischen Gesellschaftwi<strong>der</strong>spricht, wenn ganze Bevölkerungsgruppenvon <strong>der</strong> politischen Gestaltung ausgenommenwerden, ist es nur natürlich, dass die Bemühungen,die Gruppe <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in diese einzubeziehen, stärkerwerden. Kin<strong>der</strong> werden außerdem zunehmend als„Autoritäten in eigener Sache“ betrachtet. Es werdenbeispielsweise nicht mehr nur erwachsene Expertendes Kin<strong>der</strong>lebens befragt, son<strong>der</strong>n Kin<strong>der</strong> werdenselbst in Untersuchungen einbezogen.Glogger-Tippelt & Tippelt (1986) begründen dieBetrachtung von Kindheit als soziale Konstruktionanhand von zwei Argumenten:Eine Erklärung sehen sie darin, dass unterschiedlichehistorische Epochen verschiedene Vorstellungen vonKindheit und kindlicher Entwicklung hervorgebrachthaben.Ein zweites Argument sehen sie in den unterschiedlichenVorstellungen von Kindheit und kindlicher Entwicklungin verschiedenen Kulturen.Dies bedeutet, dass es keine festen Kriterien gibt,anhand <strong>der</strong>er „das Kind“ in je<strong>der</strong> Gesellschaft undzu jedem Zeitpunkt beschrieben werden kann. Esexistieren auch keine allgemeingültigen Definitionsmerkmale,vielmehr sind die historisch gewachsenen,individuellen und gesellschaftlichen Vorstellungenausschlaggebend für die Erwartungen, die an Kin<strong>der</strong>gestellt werden (http://de.wikipedia.org/wiki/Kindheit, 29.08.2007).Die Zielgruppe <strong>der</strong> Offenen Kin<strong>der</strong>arbeit beschränktsich im Allgemeinen auf Kin<strong>der</strong> im Alter von 6 bis 14Jahren.I.2.2. JugendlicheJugendbegriff:Unter Jugend versteht man in <strong>der</strong> westeuropäischenKultur die Zeit zwischen Kindheit und Erwachsensein,also etwa zwischen dem 13. und 21. Lebensjahr. DieseZeit wird auch als Adoleszenz bezeichnet.Die Adoleszenz (v. lat.: adolescere = heranwachsen)ist das Übergangsstadium in <strong>der</strong> Entwicklung desMenschen von <strong>der</strong> Kindheit (Pubertät) hin zum vollenErwachsensein und stellt den Zeitabschnitt dar,während dessen eine Person biologisch gesehen einErwachsener, aber emotional und sozial noch nichtvollends gereift ist. Das <strong>der</strong> Adoleszenzphase zugeordneteAlter wird in verschiedenen Kulturen unterschiedlichaufgefasst. In den Vereinigten Staaten wirddie Adoleszenz im Allgemeinen bereits bei Pubertätsbeginnangesiedelt: beginnend im Alter von 13 Jahrenbis zum 24. Lebensjahr. In Österreich versteht manunter <strong>der</strong> Adoleszenzphase - je nach Entwicklungsstadium- meist den Zeitraum zwischen 17 und 24 Jahren.Im Gegensatz dazu definiert die Weltgesundheitsorganisation(WHO) die Adoleszenz als die Periode desLebens zwischen 10 und 20 Jahren.Die „Adoleszenz“ ist auch ein kulturelles und sozialesPhänomen und seine Definition wird folglich nichtausschließlich an körperliche Meilensteine gebunden.Die Zeit wird mit drastischen Än<strong>der</strong>ungen imKörper, zusammen mit Entwicklungen in <strong>der</strong> Psycheund in <strong>der</strong> akademischen o<strong>der</strong> berufsbildenden Kar-DVJ: Leitfaden für die OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT in <strong>der</strong> Steiermark, Vers. 4 (2013) - 22 -

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