Das Magazin für Funk Elektronik · Computer
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Amateurfunk<br />
Rudis DX-Mix:<br />
The Final Courtesy –<br />
die Höflichkeit am Ende?<br />
RUDOLF HEIN – DK7NP<br />
Brian F. Wruble hatte zehn verschiedene Kontakte mit YW0RCV. Löblich.<br />
Nur mit den Bestätigungen haperte es. Nach seiner privaten Werteberechnung<br />
ist ein Band- oder Betriebsartenpunkt schon einen Dollar<br />
wert. Pech <strong>für</strong> ihn war nur, daß erst der sechste Versuch (per Einschreiben)<br />
klappte und die begehrten Karten brachte. Kostenpunkt inklusive Porto<br />
etwa 10 DM pro QSL. Ihm war es das wert ...<br />
Eines der kontroversesten Themen im<br />
Packetforum dxnews im heißen Sommermonat<br />
Juli war das gutgemeinte Angebot<br />
eines OMs, schwer erhältliche QSLs aus<br />
Südamerika <strong>für</strong> europäische DXer zu<br />
besorgen. Finanzieller Aufwand <strong>für</strong> die<br />
Interessenten US-$ 1 plus 2 IRCs plus<br />
1 SAE – nicht mehr, aber auch nicht weniger.<br />
<strong>Das</strong> Angebot wurde gern angenommen,<br />
aber auch kritisch kommentiert,<br />
mancher Diskussionsbeitrag wäre wohl<br />
besser unterblieben.<br />
Es wird wahrscheinlich eines der ewigen<br />
Rätsel der Menschheit bleiben, warum<br />
manche Gläubige in der Gemeinde des<br />
Sankt DX einem an sich wertlosen Stück<br />
Karton einen solchen ideellen Wert zuweisen,<br />
daß sie bereit sind, gegebenenfalls<br />
doch recht tief ins Portemonnaie zu<br />
greifen. Briefmarken sind noch kleiner<br />
und teurer, bieten jedoch die Chance, sich<br />
profitabel von dem guten Stück zu<br />
trennen. Für meine wunderschöne und<br />
seltene Trophäe <strong>für</strong> diverse Kontakte mit<br />
7O1AA wird mir nie jemand einen<br />
Pfennig zahlen. Es sei mir also erlaubt,<br />
keinen weiteren Leitfaden <strong>für</strong> die erfolgreiche<br />
Jagd nach der bunten Pappe zu<br />
verfassen, sondern nur einfach so zu<br />
plaudern ...<br />
1032 • FA 10/95<br />
■ Slims und NILs<br />
Die Amerikaner nennen sie slims (wahrscheinlich<br />
abgeleitet vom altisländischen<br />
Wort <strong>für</strong> „schlecht, übel“, slæmr), wir<br />
nennen sie Piraten. Sie gehören zum<br />
DX-Geschäft, wie alles andere auch, sorgen<br />
sie doch hauptsächlich vor und nach<br />
großen Expeditionen da<strong>für</strong>, daß es auf den<br />
Bändern nicht langweilig wird. Ungewöhnlicher<br />
ist es schon, wenn dann auch noch<br />
Bestätigungen <strong>für</strong> solche Verbindungen<br />
ausgestellt werden. Gibt es nicht?<br />
Doch! 3V8AS (mit eigenem Manager),<br />
7X5ST/3V (ob der jemals im Nachbarland<br />
war?), die Station von Suitland Island,<br />
KJ6DO/KH7S, die im Jahre 1982 auf ihrer<br />
Karte mit Flagge und Totenkopf ihr piratisches<br />
Wesen bestätigte, die aufwendig<br />
gestaltete, bezeichnenderweise fotolose<br />
Expeditionskarte mit dem schönen Rufzeichen<br />
5A0RR, die QSL aus Eritrea mit dem<br />
Eindruck PIRATE RADIO STATION,<br />
Leider auch nicht<br />
recht zu etwas<br />
zu gebrauchen.<br />
Die „Bestätigung“<br />
auf einer<br />
tunesischen<br />
Ansichtskarte<br />
von 7X5ST/3V<br />
Überraschung:<br />
Aus dem Rückumschlag<br />
vom<br />
bekannten<br />
QSL-Manager fällt<br />
nur die eigene Karte<br />
mit einem angeklebten<br />
Zettelchen – es<br />
war mal wieder nix.<br />
klingt das dem Erfahrenen nicht vertraut<br />
und nötigt ihm ein Schmunzeln ab?<br />
Ebenso vertraut, aber weniger zum Lachen<br />
sind jedem DX-Mix Leser wohl die übelsten<br />
drei Buchstaben des Alphabets, N, I<br />
und L. Feinsinnig mit der Kurzform des<br />
Lateinischen nihil („nichts“) in Verbindung<br />
zu bringen, stehen sie wohl eher <strong>für</strong> das<br />
vernichtendste Urteil, das dem aufrichtigen<br />
Jünger Marconis zuteil werden kann:<br />
Not In Log, nicht im Log, einem slim,<br />
einem Hörfehler oder Schabernack (Ort<br />
auf Rügen!) aufgesessen, betrogen, verraten<br />
und verkauft – vae victis, Friede sei<br />
der Asche dieser derart entstellten Karten.<br />
■ Expeditionäre, Manager,<br />
Heimarbeiter ...<br />
und Büros, die funktionieren ...<br />
Theoretisch ist es so, daß jedes QSO zwischen<br />
A und B von B und A mit jeweils<br />
einer Karte bestätigt wird, wobei Sonderabsprachen<br />
(„Ich sammle das Zeug schon<br />
lange nicht mehr, weil meine Schuhkartons<br />
alle überlaufen!“) möglich sind. Gewöhnlich<br />
bedient man sich, so vorhanden,<br />
der Dienste eines Vermittlungsbüros.<br />
Diese sind mehr oder noch mehr effizient,<br />
wie zum Beispiel das amerikanische, das<br />
ARRL Incoming QSL Bureau. Die Freunde<br />
jenseits des Atlantiks haben uns ja zum<br />
großen Teil die Notwendigkeit von Karten<br />
durch die strikten Regelungen des DXCC<br />
eingebrockt, also ist anzunehmen, daß sie<br />
auch auf dem Gebiet der Vermittlung Hervorragendes<br />
leisten.<br />
In DL gibt es zwei Ebenen des bürogesteuerten<br />
Kartenaustauschs, den OV und<br />
Baunatal, in den USA drei: die ARRL-<br />
Zentrale, die einzelnen Rufzeichendistrikte<br />
und die letter sorters.<br />
<strong>Das</strong> Hauptquartier der ARRL in Newington<br />
erhält Sendungen aus aller Welt, meist<br />
auf dem Seeweg, Erklärung <strong>für</strong> die ersten<br />
in einer langen Reihe von Laufzeitmonaten.<br />
Es erfolgt die Grobsortierung nach den<br />
11 Rufzeichengebieten (die Nummer vier ist<br />
nochmals unterteilt). Monatlich einmal geht