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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

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Z<br />

niedrig<br />

Z<br />

hoch<br />

Leitung<br />

Z<br />

hoch<br />

Z<br />

hoch<br />

Störquelle<br />

bzw. -senke<br />

Z<br />

hoch<br />

unbekannt<br />

Z<br />

niedrig<br />

Z<br />

niedrig<br />

unbekannt<br />

Leitung<br />

latoren, Verstärker bewährt sich die Zuführung<br />

der Versorgungsleitungen über eingelötete<br />

Durchführungskondensatoren.<br />

■ Symmetrische<br />

oder asymmetrische Störströme<br />

Betrachten wir einmal leitungsgebundene<br />

Störströme auf Stromversorgungsleitungen!<br />

Von einer erdfreien Störquelle gehen zunächst<br />

nur Störungen aus, die sich längs<br />

der angeschlossenen Leitungen ausbreiten<br />

(Bild 7). Der Störstrom fließt – genau wie<br />

der Netzstrom – auf dem einen Leiter zur<br />

Störsenke hin und auf dem anderen zurück.<br />

Beide Ströme befinden sich im Gegentakt.<br />

Man spricht darum von einer Gegentaktstörung<br />

oder symmetrischen Störung.<br />

Anders sieht es bei den Störströmen aus, die<br />

durch Masseverbindungen oder sogenannte<br />

„parasitäre“ Kapazitäten im Erdreich ent-<br />

N<br />

L<br />

Netz<br />

Z<br />

hoch<br />

unbekannt<br />

Z<br />

niedrig<br />

Z<br />

niedrig<br />

unbekannt<br />

Störquelle<br />

bzw. -senke<br />

Bild 9: Schaltungsbeispiele von Netzleitungsfiltern mit<br />

Hinweisen auf die Impedanz der Leitung auf einer Seite<br />

und der Impedanz der Störquelle bzw. Störsenke auf der<br />

anderen Seite.<br />

80<br />

ae<br />

[dB]<br />

60<br />

40<br />

20<br />

54<br />

45<br />

34±0,2<br />

0<br />

10 100kHz 1 f 10 100MHz<br />

stehen. Sie fließen auf beiden Leitungen zur<br />

Störsenke hin und auf der Masse- oder<br />

Erdverbindung zurück. Die Ströme fließen<br />

im Gleichtakt. Man nennt sie Gleichtaktoder<br />

asymmetrische Störungen. Bild 8 zeigt<br />

<strong>für</strong> Durchführungsfilter mit zentraler<br />

Schraubbefestigung die Einfügungsdämpfung<br />

in Abhängigkeit von der Frequenz.<br />

Netzleitungsgebundene Störströme unterdrückt<br />

man mit Netzleitungsfiltern.<br />

■ Netzleitungsfilter<br />

Solche Filter sind meist als reflektierende<br />

Tiefpaßfilter aufgebaut (Bild 9). Ihre höchste<br />

Sperrdämpfung erreicht man, wenn sie<br />

an die Impedanz der Störquelle bzw. -senke<br />

und die Impedanz der Leitung fehlangepaßt<br />

sind.<br />

Man führt die Stromversorgungsleitungen<br />

über das Filter in das Gerätegehäuse hinein.<br />

bt<br />

gn/ge<br />

br<br />

Last<br />

ae<br />

[dB]<br />

60<br />

40<br />

20<br />

(A)<br />

(C)<br />

Bild 11:<br />

Verlauf der Einfügungsdämpfung<br />

a e und Ansicht<br />

eines Netzleitungsfilter<br />

mit IEC-Stecker,<br />

Netzschalter und<br />

Sicherungs-Element (Siemens).<br />

C1<br />

C2<br />

C3<br />

C4<br />

L1<br />

L2<br />

L3<br />

L4<br />

C5<br />

C6<br />

unsymmetrisch<br />

symmetrisch<br />

0<br />

100kHz 1 f 10MHz<br />

Bild 12: Schaltungsbeispiel <strong>für</strong> Drosseln<br />

und Filter in Daten- und Signalleitungen<br />

und nach VDE 0565 gemessenen Werten<br />

der Einfügungsdämpfung ae (Siemens).<br />

CY<br />

CY<br />

0,022μF CY<br />

(A) (C) 1μF CX 1μF CX (B)<br />

0,022μF<br />

CX<br />

CY<br />

Einsteiger<br />

Bauteilehersteller liefern solche Filter <strong>für</strong><br />

1-Phasensysteme zur Montage auf gedruckten<br />

Schaltungen (Bild 10) oder in Gehäusen<br />

mit IEC-Stecker, Sicherungselement und<br />

Netzschalter (Bild 11), in flacher Bauform<br />

oder rund, mit zusätzlicher LF-Entstörung<br />

oder zusätzlicher VHF-Entstörung.<br />

Daten- und Signalleitungen versieht man<br />

mit Drosseln und Filtern. Bild 12 zeigt ein<br />

Schaltungsbeispiel und die Einfügungsdämpfungen<br />

in Abhängigkeit von der Frequenz<br />

als Richtwerte bei einer Leitungsimpedanz<br />

von etwa 60 Ω.<br />

Dieser Beitrag konnte natürlich nur die Problematik<br />

der EMV und diverse gebräuchliche<br />

Maßnahmen ansprechen. Wer sich intensiver<br />

mit EMV und allen sie betreffenden<br />

Normen, Vorschriften und Empfehlungen<br />

befassen möchte, muß sich Amtsblätter<br />

der EU und des BAPT über die veröffentlichten<br />

EMV-Normen beschaffen und sich<br />

danach VDE, DIN sowie EN- und IEC-<br />

Nummern widmen. Bedingt durch die europäische<br />

und internationale Harmonisierung<br />

der Normen sind zahlreiche schon angeglichen<br />

und veröffentlicht. Eine Vielzahl von<br />

EN-Normen entstammt deutschen Vorschriften.<br />

Auf jeden Fall landet man bei dieser<br />

Beschäftigung in Bergen von Papier und<br />

muß Platz <strong>für</strong> etliche Ordner freimachen.<br />

Halten wir zum Abschluß fest, was<br />

DL5KCZ in [3] so ausdrückt:<br />

„... Die EMV-Gerätetechnik ist eine sehr<br />

subtile Kunst, die man zwar im Grundsatz<br />

rezeptartig lernen kann, deren tatsächliche<br />

Wirksamkeit aber nur durch Messungen<br />

nachzuweisen ist. ...“.<br />

Literatur<br />

DrSt<br />

2 x 12mH<br />

2 x 1A<br />

Bild 10: Richtige Anordnung von Filter-Bauelementen<br />

z. B. auf einer Leiterplatte (nach Siemens-Unterlagen).<br />

[1] Sutter/Gerstner: EMV – Einstrahlungs-Störfestigkeits-Meßtechnik,<br />

Franzis-Verlag<br />

[2] Sutter/Gerstner: EMV-Meßtechnik von A bis Z,<br />

Franzis-Verlag<br />

[3] Dudde, M., DL5KCZ; Brandt, H., DJ1ZB; Link,<br />

M., DL2EBX: EMV-Produktstandard: Alle Gefahren<br />

beseitigt? CQDL (1995) H. 7, S. 484-485<br />

[4] Vögele, K. H., DK9HU; Link, M., DL2EBX: EMV<br />

hat weitere Hürden genommen. CQDL (1995) H. 7,<br />

S. 481<br />

[5] SIEMENS: EMV <strong>Funk</strong>-Entstörung, Bauelemente<br />

und Filter<br />

CX<br />

(B)<br />

FA 10/95 • 1077

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