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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

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BC-DX<br />

Rahmenantenne <strong>für</strong> Langwelle<br />

SIEGMAR HENSCHEL – DL2JSH<br />

Die Freigabe eines kleinen Segmentes des Langwellenbereiches <strong>für</strong><br />

LOWFERS (Low Frequency Experimental Radio Station) wird auch in<br />

DL immer wahrscheinlicher. In der Diskussion ist nach [1] ein Bereich<br />

von 142 kHz bis 147 kHz. Die freigegebene Sendeleistung wird sich aufwenige<br />

Watt beschränken, so daß auf der Empfängerseite die Empfindlichkeit<br />

so hoch wie möglich sein sollte.<br />

Im folgenden sollen einige Anregungen zum Bau einer Langwellenantenne<br />

<strong>für</strong> den „neuen“ Amateurfunkbereich gegeben werden, von<br />

denen auch der BC-DXer profitieren kann.<br />

Einen λ/2-Dipol werden die wenigsten<br />

installieren können. Als Alternative ergibt<br />

sich die Wahl einer kürzeren Antenne mit<br />

Verlängerungsspule, wobei ein beträchtlicher<br />

Gewinnverlust zu verzeichnen ist.<br />

Ferritantennen besitzen nach [2] etwa die<br />

gleiche Empfindlichkeit wie eine der Stablänge<br />

entsprechende ringförmige Rahmenantenne.<br />

Handelsübliche Ferritstäbe sind<br />

etwa 20 cm lang, <strong>für</strong> den gewählten Frequenzbereich<br />

von λ = 2069 m erzeugt ein<br />

so kleiner Rahmen nur eine geringe Spannung.<br />

Die vom Rahmen gelieferte Urspannung<br />

läßt sich nach [3] mit folgender Formel<br />

berechnen:<br />

Ur = n <strong>·</strong> F/λ <strong>·</strong> 2π <strong>·</strong> cos ϕ <strong>·</strong> E (1)<br />

Rahmen<br />

R1<br />

1044 • FA 10/95<br />

C1<br />

C2<br />

R2<br />

Bild 1:<br />

Niederohmige Auskopplung<br />

der Antennenspannung<br />

Bild 2:<br />

Impedanzwandler<br />

mit regelbarer Verstärkung<br />

Drehko<br />

Anpaßschaltung<br />

<strong>für</strong> Rahmenantenne<br />

DL2JSH 9504<br />

S1<br />

VT1<br />

2" ^ 58,8 mm<br />

S E<br />

VT2<br />

Ausgang<br />

Bild 3: Layoutvorschlag <strong>für</strong> den Verstärker<br />

nach Bild 2<br />

–<br />

+<br />

Rahmen<br />

CP<br />

n = Windungszahl, F = Fläche des Rahmens<br />

in m 2 , λ = Wellenlänge in m, cos ϕ (senkrechter<br />

Einfall=1, sonst Einfallswinkel),<br />

E in V/m, U r = vom Rahmen gelieferte<br />

Spannung in V.<br />

Wird der Rahmen zu einem Schwingkreis<br />

erweitert, vergrößert sich U r um die<br />

Schwingkreisgüte zu:<br />

U res = U r <strong>·</strong> Q. (2)<br />

Die Schwingkreisgüte läßt sich nicht beliebig<br />

erhöhen, denn die daraus resultierende<br />

Bandbreite wird (speziell <strong>für</strong> den BC-Empfang)<br />

dann zu gering.<br />

Man kann die vom Rahmen aufgenommene<br />

Energie über einen kapazitiven<br />

Spannungsteiler niederohmig auskoppeln<br />

R1<br />

560<br />

9,2V<br />

C1<br />

0,1μ<br />

+ C2<br />

10μ<br />

VT1 VT2<br />

R2<br />

47<br />

RP1<br />

470<br />

0,6V<br />

R3<br />

330<br />

VT1 = BFW11, 2N3823, KP303g (s. Text)<br />

VT2 = BC309, SC309 o.ä.<br />

Spannungen bei V = 1 (RP1 = 0Ω) gemessen<br />

–<br />

12V<br />

+<br />

z. RX<br />

C5<br />

R4<br />

RP1<br />

C4<br />

VT2<br />

C5<br />

1μ<br />

C<br />

B<br />

E<br />

9,9V<br />

C3<br />

0,1μ<br />

C3<br />

R3<br />

R2<br />

C1<br />

Bild 4: Bestückungsplan<br />

+ C4<br />

10μ<br />

R4<br />

47<br />

+12,6V/<br />

12,5mA<br />

CS<br />

s G<br />

VT1<br />

S D<br />

R1<br />

C2<br />

z. RX<br />

Rahmen<br />

S1<br />

CP1…4<br />

und dem Empfänger zuführen (Bild 1). Die<br />

optimale Auskopplung kann nach:<br />

R1 = R2 <strong>·</strong> (1 + (C2/C1) ) 2 (3)<br />

ermittelt werden. Um von der Resonanzüberhöhung<br />

zu profitieren, ist es besser,<br />

einen Impedanzwandler an die Rahmenantenne<br />

anzuschalten. Dieser sollte eine<br />

hohe Eingangsimpedanz und geringes<br />

Rauschen im gewünschten Frequenzbereich<br />

besitzen. Die Spannungsverstärkung<br />

sollte etwa 1 betragen. Bild 2 zeigt<br />

eine <strong>für</strong> den vorliegenden Fall optimierte<br />

Schaltung. Es handelt sich dabei um einen<br />

zweistufigen Verstärker mit hoher Eingangsimpedanz<br />

und niedriger Ausgangsimpedanz.<br />

Für VT1 sollte ein rauscharmer metallverkappter<br />

FET und <strong>für</strong> VT2 ein rauscharmer<br />

NF-pnp-Transistor Verwendung finden.<br />

Wie Messungen gezeigt haben, sind <strong>für</strong><br />

VT1 die Typen BFW11, 2N3823 oder<br />

KP303g (SU-Typ <strong>für</strong> ladungsempfindliche<br />

Vorverstärker) gut geeignet.<br />

Es erwies sich als günstig, <strong>für</strong> VT1 eine<br />

Fassung einzusetzen, um aus mehreren<br />

Exemplaren das rauschärmste Exemplar<br />

auszusuchen. Für VT2 läßt sich jeder<br />

rauscharme NF-Typ verwenden. Infolge der<br />

starken Gegenkopplung zeigen Exemplarstreuungen<br />

der Transistoren wenig Auswirkung<br />

auf den Arbeitspunkt von VT1<br />

und VT2.<br />

Die Spannungsverstärkung sollte bei<br />

modernen Empfängern „eins“ betragen.<br />

Um auch weniger empfindliche Empfänger<br />

einsetzen zu können, ist die Verstärkung<br />

mit RP1 um 20dB regelbar (V = 1<br />

bis 10).<br />

Der Verstärker ist unmittelbar am Rahmen<br />

zu installieren und abzuschirmen. Bild 3<br />

zeigt einen Layoutvorschlag <strong>für</strong> den zweistufigen<br />

Verstärker. Für den Vorverstärker<br />

lassen sich auch spezielle OPVs einsetzen.<br />

Die optimale Auswahl ist noch nicht abgeschlossen,<br />

es wird zu einem späteren Zeitpunkt<br />

an gleicher Stelle darüber berichtet.<br />

Dem Aufbau der Rahmenantenne sollte<br />

große Aufmerksamkeit gewidmet werden.<br />

Es ist zur Erzielung einer hohen Güte<br />

darauf zu achten, daß sich innerhalb des<br />

Rahmens keine Metallteile befinden.<br />

Der Musterrahmen ist aus Holzleisten 10<br />

mm × 20 mm hergestellt, welche am Kreuzungspunkt<br />

verleimt sind. Ein Gestell aus<br />

Kunststoff (PVC o. ä.) ist ebenso geeignet,<br />

jedoch aufwendiger und teurer in der<br />

Herstellung. Bild 5 zeigt den Aufbau. Der<br />

Musterrahmen enthält 15 Windungen aus<br />

0,7 mm Kupfer-Lackdraht, welche eine<br />

Induktivität von 943 µH ergeben.<br />

Für andere Abmessungen oder Windungszahlen<br />

läßt sich die Induktivität folgendermaßen<br />

berechnen:

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