Das Magazin für Funk Elektronik · Computer
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Einsteiger<br />
S<br />
S<br />
S<br />
Spannungsmesser, elektromagnetische Störstrahlungen<br />
mit Dipol-Antenne und selektivem<br />
Spannungsmesser (Bild 4). Schließlich<br />
sind die Wirksamkeit aller erdenklichen<br />
Maßnahmen gegen Störungen nur durch<br />
gezielte Messungen sicher zu bestätigen.<br />
■ Maßnahmen<br />
Obwohl Sie an Ihrem Selbstbaugerät vermutlich<br />
nicht das CE-Zeichen anbringen<br />
wollen, sollten Sie beim Aufbau noch<br />
mehr als bisher EMV-gerecht vorgehen.<br />
Es gibt keine allgemeingültigen Rezepte<br />
da<strong>für</strong>! Doch aus der Erfahrung sind einige<br />
Punkte besonders wichtig und – richtig angewandt<br />
– wirkungsvoll.<br />
So sollte man grundsätzlich eine lückenlose<br />
Umhüllung aller Teile <strong>für</strong> die Abschirmung<br />
elektromagnetischer Felder vorsehen. <strong>Das</strong><br />
kann bekanntlich mit Blechen oder Folien<br />
verwirklicht werden. Eine gegenseitige,<br />
kastenartige Abschirmung von Baugruppen<br />
1076 • FA 10/95<br />
S<br />
Netzzuführung<br />
L L<br />
Quelle F F Senke<br />
F F<br />
S<br />
L<br />
L<br />
S<br />
Steuerleitung<br />
L<br />
Signalleitung<br />
F Filter<br />
L leitungsgebundene Störströme und -spannungen<br />
S elektrisches, magnetisches, elektromagnetisches Feld<br />
falsch richtig<br />
Bild 6: Durchführungskondensatoren<br />
haben 3 oder 4 Anschlüsse; bei 3 eine<br />
<strong>für</strong>s „Hinein“, eine <strong>für</strong>s „Heraus“ und<br />
<strong>für</strong> die Masse bzw. Abschirmung; bei<br />
4 haben Hinein und Heraus eigene<br />
(getrennte) Masseanschlüsse.<br />
L<br />
Außenleiter<br />
Bild 3:<br />
Störströme,<br />
Störspannungen sind<br />
die leitungsgebundenen<br />
Größen, elektrische,<br />
magnetische und<br />
elektromagnetische<br />
Feldstärke<br />
die der Abstrahlung.<br />
Bild 5:<br />
Gerade bei koaxialen<br />
Durchführungen muß<br />
der Außenleiter lückenlos<br />
mit der Geräteabschirmung<br />
verbunden sein.<br />
innerhalb des Gesamtgehäuses ist anzustreben.<br />
Besteht das Gehäuse beispielsweise aus<br />
mehreren Blechteilen, sollten die miteinander<br />
in Verbindung stehenden Teile leitende,<br />
niederohmige und korrosionsgeschützte<br />
Kontaktflächen aufweisen. Sicher kennen<br />
Sie von kommerziellen Meßgeräten <strong>für</strong><br />
Hoch- und Höchstfrequenzen die sägeartigen<br />
Federkontaktfingerstreifen an Gehäuse,<br />
Deckel oder Rückwand. Einige Firmen liefern<br />
solche Kontaktstreifen als Zubehör.<br />
■ Abschirmung mit MU-Metall<br />
Im Bereich niederfrequenter Magnetfelder<br />
(ab einigen Kilohertz bis hin zu rund 200<br />
kHz) braucht man Materialien mit guter<br />
Leitfähigkeit und hochpermeablen, ferromagnetischen<br />
Eigenschaften. Beispiele:<br />
Abschirmung der Bildröhre mit MU-<br />
Metall im Oszilloskop, Abschirmbecher<br />
<strong>für</strong> Übertrager in NF-Anlagen.<br />
Kritisch sein können die Öffnungen <strong>für</strong><br />
Bedienungselemente, Anzeigen, Kabeldurchführungen<br />
und Lüftungen. In manchen<br />
Fällen kann man mit einer metallenen<br />
Gaze unter der Skalenmaske den Anzeigendurchbruch<br />
gegen Felder „dicht“ machen.<br />
Lüftungsöffnungen deckt man elektromagnetisch<br />
mit Gittern ab. Durchführungen<br />
von koaxialen Leitungen bekommt man<br />
durch spezielle Verschraubungen, Durchführungen<br />
oder durch ringförmig gut angepreßten<br />
oder angelöteten Außenleiter<br />
„störungsdicht“ (Bild 5).<br />
■ Durchführungselemente<br />
Durchführungskondensatoren und Durchführungsfilter<br />
zählen zu den Durchführungselementen,<br />
die in Katalogen <strong>für</strong><br />
Bauelemente meist unter der Rubrik<br />
„Entstörmittel“ zu finden sind. Bei einoder<br />
zweipoligen Leitungsdurchführungen<br />
Netzzuführung<br />
Netznachbildung<br />
V<br />
E<br />
Quelle<br />
V V<br />
Bild 4: EMV-Meßtechnik bei der Ausbreitung<br />
elektromagnetischer Störungen.<br />
lassen sich Durchführungskondensatoren<br />
einsetzen.<br />
Durchführungskondensatoren sind in vielerlei<br />
Bauformen mit Nennspannungen<br />
von 200 V bis 440 V Wechselspannung<br />
und 800 V Gleichspannung mit Nennkapazitäten<br />
von ca. 1,2 nF bis hin zu 2 µF<br />
auf dem Markt.<br />
Bautechnisch haben sie <strong>für</strong> mindestens<br />
einen Belag zwei elektromagnetisch weitgehend<br />
entkoppelte Zuführungen, über die<br />
der Leitungsstrom fließt. Außen sind entweder<br />
drei oder vier Anschlüsse vorhanden<br />
(Bild 6). Es gibt sie mit Gewinde und ein<br />
oder zwei Muttern zum Einschrauben, mit<br />
Flanschen zum Anschrauben oder zum<br />
Einlöten.<br />
Insbesondere in jeweils <strong>für</strong> sich abgeschirmten<br />
Baugruppen wie Mischer, Oszil-<br />
CP<br />
CP<br />
~<br />
ae<br />
[dB]<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
H<br />
P<br />
ae=f(f)<br />
R<br />
100kHz 1MHz 10MHz100MHz f<br />
Bild 7: Die parasitären Kapazitäten sind<br />
gestrichelt dargestellt. Die Richtung des<br />
Gleichtaktstörstroms ist voll, die des<br />
Gegentaktstörstroms gestrichelt gezeichnet.<br />
Bild 8: Verlauf der Einfügungsdämpfung<br />
a e eines Durchführungsfilters.<br />
V<br />
CP<br />
CP