Das Magazin für Funk Elektronik · Computer
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Stromversorgungstechnik<br />
Akku-Schnellader-Bausatz:<br />
Basisplatine ECS 2011<br />
Dr.-Ing. REINHARD HENNIG<br />
Die Basisplatine ECS 2011 bildet als Ladeboard das Herzstück eines <strong>für</strong><br />
NiCd-, NiMh- und Pb-Akkus programmierbaren Universalladegerätes mit<br />
ECS-Ladecharakteristik. Beginnend bei der Schnelladefähigkeit bis hin<br />
zur Reaktivierung von Akkus werden bei dem Bausatz der Firma Neuhold-<br />
<strong>Elektronik</strong> (Österreich) die Vorteile der ECS-Technologie voll ausgespielt.<br />
Die ECS-2011-Platine ist in Mischtechnik<br />
aufgebaut. Während der Anwender durch<br />
die Bestückung mit konventionellen Bauelementen<br />
die Schaltung frei nach seinen<br />
speziellen Anwendungsbedürfnissen konfigurieren<br />
kann, sind die SMD-Bauteile sowie<br />
der komplett programmierte Chip bereits<br />
herstellerseitig fertig bestückt (Bild 1).<br />
■ Ladestrom <strong>für</strong> Akkupacks<br />
<strong>Das</strong> System erlaubt die Ladung von Akkupacks<br />
mit ein bis zwölf in Serie geschalteten<br />
Zellen. Dabei kann die tatsächliche<br />
Zellenzahl fest eingestellt oder über einen<br />
zwölfstufigen externen Schalter vorgewählt<br />
werden.<br />
Die Ladecharakteristik <strong>für</strong> die verschiedenen<br />
„chemischen Systeme“ der Akkus<br />
(NiCd, NiMh und Pb) sind ebenfalls programmierbar.<br />
Eine Ladestromeinstellung<br />
(und -begrenzung) ist notwendig, um die<br />
innere Akku-Verdrahtung nicht zu zerstören.<br />
Als Richtlinie zur Ladestrombestimmung<br />
sollte man beachten, daß der<br />
Ladestrom <strong>für</strong> NiCd-Akkus etwa das einbis<br />
sechsfache ihrer Nennkapazität pro<br />
Stunde betragen sollte. NiMh-Akkus sollten<br />
entsprechend mit dem 0,5- bis zweifachen,<br />
Pb-Akkus mit dem 0,2- bis zweifachen<br />
ihrer Stundenkapazität geladen<br />
werden.<br />
■ ECS-Technologien<br />
der Erhaltungsladung<br />
Die ECS-Batterieladetechnologie (Electrode<br />
specific Charging System) paßt sich<br />
optimal an die individuellen Bedürfnisse<br />
des zu ladenden Akkus an und unterstützt<br />
beim ECS-2011-Board zwei verschiedene<br />
Modi der Erhaltungsladung. Beim Modus<br />
A stellt sich der Erhaltungsladestrom je-<br />
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weils auf die konkrete Aufnahmefähigkeit<br />
des Akkus ein. Dies ergibt vor allem beim<br />
Reaktivieren von Akkus deutlich höhere<br />
Vorteile und wird <strong>für</strong> NiCd- und Pb-Akkus<br />
empfohlen. Modus B bewirkt einen Erhaltungsladestrom<br />
in Höhe von 1,2 % des<br />
eingestellten Maximalstroms. Dieser Modus<br />
ist besonders <strong>für</strong> NiMh-Akkus geeig-<br />
Bild 2:<br />
ECS-Ladeverhalten<br />
am Beispiel eines<br />
komplett entladenen<br />
NiCd-Akkus<br />
Bild 1:<br />
Die Basisplatine<br />
ECS 2011 enthält<br />
bereits alle<br />
SMD-Bauelemente<br />
und den fertig<br />
programmierten<br />
Lade-Chip.<br />
Im Bausatz sind<br />
alle sonstigen<br />
Bauteile enthalten.<br />
100%<br />
85%<br />
50%<br />
C [%] I [A] U [V]<br />
net, da diese eine wesentlich größere Temperaturempfindlichkeit<br />
aufweisen.<br />
Bild 2 zeigt ein typisches ECS-Ladeprofil,<br />
das sehr stark vom Akkuzustand beeinflußt<br />
wird. Der momentane Zustand des<br />
Akkus wird kontinuierlich vermessen, und<br />
in Abhängigkeit von den so ermittelten<br />
Zustandswerten wird der Ladeprozeß entsprechend<br />
den Anforderungen exakt reguliert.<br />
Im Beispiel handelte es sich um<br />
einen komplett entladenen NiCd-Akku,<br />
der dadurch entsprechend lange in Phase 1<br />
mit dem Ladestrom I3 verblieben ist.<br />
■ Temperatursensoren<br />
Die ECS-Ladecharakteristik benötigt zur<br />
Temperaturkompensation die Akkumulator-Temperatur.<br />
Viele Akkus haben von<br />
I3<br />
I2<br />
I1<br />
U2b<br />
U3b<br />
U3a<br />
U2a<br />
U1<br />
U=f(t)<br />
Hause aus bereits einen Temperatursensor<br />
integriert. Deshalb verfügt die Basisplatine<br />
ECS 2011 über einen integrierten<br />
Regelkreis, der <strong>für</strong> die Temperaturkompensation<br />
und auch zur Sicherheitsüberwachung<br />
mit verschiedenen Temperatursensoren<br />
eingesetzt werden kann. Die<br />
Platine läßt sich auf die jeweils verwendete<br />
Art von Temperatursensoren (Heißleiter,<br />
Kaltleiter) über einen Jumper abstimmen.<br />
■ Anzeige des Ladevorgangs<br />
Die Basisplatine ECS 2011 erlaubt den<br />
Anschluß von drei verschiedenen Leuchtdioden<br />
(LED), die der Anzeige des Ladevorganges<br />
und auch der Signalisierung<br />
von Fehlerzuständen am oder im Ladesystem<br />
selbst dienen.<br />
Die LEDs können über einen Jumperanschluß<br />
auf der Platine nach außen geführt<br />
werden, z. B., um an der Frontseite<br />
eines extra zu bauenden Gehäuses ihren<br />
Platz einzunehmen.<br />
■ Tiefentladene Akkus<br />
Die ECS-Technik nimmt nur Akkus mit<br />
einer Restspannung von mindestens 0,4 V<br />
pro Zelle an. Tiefentladene Akkus, die<br />
diese Spannung nicht mehr aufweisen,<br />
werden also auch nicht von der ECS-2011-<br />
Baugruppe geladen. Deshalb gehört zum<br />
I=f(u)<br />
C=f(t)<br />
U: Ladespannung<br />
I: Ladestrom<br />
C: Kapazität<br />
T [min]<br />
Lieferumfang des Bausatzes ein sogenannter<br />
„Starttaster“, der mit den auf der Platine<br />
vorgesehenen Anschlüssen verbunden werden<br />
kann.<br />
Durch ein einmaliges, nur wenige Sekunden<br />
andauerndes Drücken dieses Tasters<br />
wird der tiefentladene Akku zum Aufladen<br />
angenommen, und die LED 3 <strong>für</strong> die Ladekontrolle<br />
leuchtet auf. Wird der Akku dann<br />
hingegen immer noch nicht angenommen,<br />
ist er auf jeden Fall defekt und muß sachgerecht<br />
entsorgt werden.<br />
Literatur<br />
[1] Neuhold: Bauanleitung zur Basisplatine ECS 2011<br />
Bezugsquelle<br />
Neuhold-<strong>Elektronik</strong>, Griesgasse 33, A-8020 Graz,<br />
Tel.: 0316/91 12 45 ; Fax: 0316/91 74 19