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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

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Sprachspeicher mit dem ISD 1416<br />

Dr.-Ing. KLAUS SANDER<br />

Der ISD 1016 hat sich <strong>für</strong> unterschiedliche Sprachausgabezwecke seit<br />

Jahren im kommerziellen und Hobbybereich fest etabliert. Der Hersteller<br />

dieses Schaltkreises hat die Erfahrungen, die viele Anwender gesammelt<br />

haben, in neue Schaltkreise umgesetzt. Eine einfache Sprachausgabe-Baugruppe<br />

auf Basis des Nachfolgers ISD 1416 soll hier vorgestellt werden.<br />

Wir erinnern uns: Der ISD 1016 ist ein<br />

Speicherschaltkreis <strong>für</strong> Analogsignale, der<br />

nach einem neuen Speicherprinzip arbeitet.<br />

Die Basis bildet eine elektrisch lösch- und<br />

reprogrammierbare EEPROM-Zelle.<br />

Der amerikanische Hersteller Information<br />

Storage Devices Inc. hat eine solche Speicherzelle<br />

modifiziert, wodurch nicht nur 1<br />

und 0, sondern auch nahezu beliebig viele<br />

Werte dazwischen gespeichert und auch<br />

korrekt wieder ausgelesen werden können.<br />

■ Signalabtastung<br />

Es lassen sich somit Analogwerte in einer<br />

EEPROM-Zelle abspeichern. Sie müssen<br />

nur zeitlich abgetastet werden. Jede dieser<br />

Abtastproben wird in einer Zelle gespeichert.<br />

Die maximale Signalfrequenz wird<br />

nicht nur durch die Abtastfrequenz festgelegt.<br />

Von entscheidender Bedeutung ist auch die<br />

Zeit, die <strong>für</strong> das Schreiben einer EEPROM-<br />

Zelle notwendig ist. Und damit ergibt sich<br />

die Einschränkung auf Sprachsignale. Die<br />

maximale Speicherdauer wird bei vorgegebener<br />

Abtastfrequenz durch die Zahl der<br />

integrierten EEPROM-Zellen definiert.<br />

■ Datenerhalt ist gesichert<br />

Die Vorteile, die sich aus dieser neuen<br />

Speichertechnologie ergeben, haben dem<br />

ISD 1016 schnell einen breiten Einsatz er-<br />

Bild 1: Der ISD 1416 benötigt nur wenig externe Bauelemente<br />

möglicht. Zu diesen Vorteilen gehören unbedingt<br />

der minimale externe Bauelementeaufwand,<br />

die gute Sprachqualität und, daß<br />

der Datenerhalt über 10 Jahre auch ohne<br />

Betriebsspannung gesichert ist.<br />

Der ISD 1016 kann zudem über 10 000mal<br />

wieder neu beschrieben werden. Bei den<br />

neuen Sprachspeicher-ICs konnten beide<br />

Werte um den Faktor 10 verbessert werden.<br />

Speichern Sie also den ersten Schrei Ihres<br />

neugeborenen Sprößlings, und anläßlich<br />

seines hundertsten Geburtstages wird der<br />

Schrei noch zu hören sein (die Wahrscheinlichkeit<br />

ist gering, daß Sie seinen Gesichtsausdruck<br />

dabei beobachten können).<br />

■ Nachfolger<br />

Der ISD 1016 hat eine Reihe von Nachfolgern<br />

bekommen. Es sind dies die Serien<br />

ISD 1200/1400 und ISD 2500. Die Unterschiede<br />

liegen zum einen in der verbesserten<br />

Sprachausgabequalität, einer verbesserten<br />

Ansteuerung und Adressierung<br />

und bei der Serie 2500 in der wesentlich<br />

höheren Speicherzeit.<br />

Tabelle 1 faßt die derzeit in Produktion befindlichen<br />

Typen zusammen. Von allen Typen<br />

stellen der ISD 1016, der ISD 1416 und<br />

der ISD 2560 einen ausgezeichneten Kompromiß<br />

zwischen Speicherdauer und oberer<br />

Frequenzbandgrenze dar, sind am weitesten<br />

verbreitet und somit leichter beschaffbar.<br />

NF-Technik<br />

Der ISD 1016 wurde schon mehrfach in<br />

verschiedenen Veröffentlichungen vorgestellt.<br />

Der Nachfolgetyp ist der ISD 1416,<br />

und um den soll es hier gehen. Die wesentlichen<br />

Unterschiede sind in Tabelle 2<br />

gegenübergestellt. Der etwas teurere Typ<br />

ISD 2560 bleibt einer späteren Veröffentlichung<br />

vorbehalten.<br />

■ Ansteuerungsunterschiede<br />

Bild 1 zeigt die gesamte Schaltung des<br />

Sprachspeichers mit dem ISD 1416. Wer<br />

sich bereits mit dem 1016 beschäftigt<br />

hat, wird die Ähnlichkeit in der Schaltung<br />

entdecken.<br />

Der wesentliche Unterschied liegt in der<br />

Ansteuerung über die Tasten REC, PLAYL<br />

und PLAYE. Einen Chipselect- und Powerdown-Eingang<br />

gibt es hier nicht. Der ISD<br />

1416 geht gegenüber dem 1016 automatisch<br />

nach dem Ende der Aufzeichnung oder<br />

Ausgabe automatisch in den Power-down-<br />

Zustand. Der Stromverbrauch sinkt von<br />

typisch 15 mA (max. 35 mA) auf etwa<br />

0,5 µA (ohne externem Verstärker oder<br />

Lastwiderstand).<br />

■ Sprachaufzeichnung<br />

Für die Aufzeichnung des Sprachsignals<br />

gibt es auch nur noch eine Taste (REC).<br />

Solange REC auf Low liegt, d. h., die Taste<br />

gedrückt ist, speichert der ISD 1416 das<br />

über das Mikrofon ankommende Sprachsignal.<br />

Am Ende einer Aufzeichnung wird<br />

im Speicher automatisch eine EOM-Marke<br />

gesetzt (end of message). Gegenüber dem<br />

ISD 1016 darf hier ein Text bis zum absoluten<br />

Ende des des Speichers reichen.<br />

Beim ISD 1016 wurde in einem solchen<br />

Fall der Overflow-Zustand erreicht, der<br />

nur durch ein zusätzliches Reset (kurzzeitiges<br />

Umschalten auf Power-down) verlassen<br />

werden konnte.<br />

FA 10/95 • 1059

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