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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

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Amateurfunk/Geschichtliches<br />

Die „Blaue Mauritius“ unter den QSL-Karten<br />

ist eine Karte aus Damao/Diu, Portugiesisch-<br />

Indien.<br />

CR8AC von Vasco da Gama, Goa, im<br />

Äther auftauchte und sich bis Anfang der<br />

sechziger Jahre meldete. Als spätere Aktivität<br />

ist uns lediglich die von HB9OP/<br />

CR8 im Oktober 1959 von einer Portabel-<br />

Operation aus dem Flughafen Goa bekannt.<br />

Per 1.1.1962, kurz nach der Kapitulation<br />

der Portugiesen, wurde CR8 aus<br />

der Liste der DXCC-Länder gestrichen.<br />

Per Flachbandkabel und Hochantenne:<br />

Seit 1949 UKW-Rundfunk in Deutschland<br />

LEO H. JUNG – DH4IAB<br />

■ Alternative zur Mittelwelle<br />

Laut Wellenverteilungsplan von Kopenhagen<br />

(s. FA 11/94, S. 966) bekam das in<br />

Besatzungszonen geteilte Deutschland 1950<br />

kaum brauchbare Frequenzen zugewiesen.<br />

Wenn abends die Wirkung der Raumwellen<br />

einsetzte und entfernte Gleichkanalsender<br />

hereinkamen, brach der Empfang des<br />

eigenen Mittelwellensenders zusammen.<br />

Nach intensiver Beratung – es waren Drahtfunk<br />

oder MW-Kleinstsendernetze im Gespräch<br />

– entschied man sich <strong>für</strong> die Einführung<br />

des frequenzmodulierten UKW-<br />

Rundfunks im 3-m-Band.<br />

Die Gründe waren u. a. der erweiterte hörbare<br />

Tonbereich (bis 20000 Hz, bisher auf<br />

MW nur 4500 Hz), der relativ hohe Senderwirkungsgrad,<br />

das gute Nutz/Stör-Signal-<br />

Verhältnis und die geringere Ansprechbarkeit<br />

auf atmosphärische Störungen. Die<br />

dann 1952 und 1961 international erarbeiteten<br />

Stockholmer Wellenpläne wiesen jedem<br />

UKW-Senderstandort drei Frequenzen<br />

zu, verlangten 300 kHz Kanalabstand und<br />

1038 • FA 10/95<br />

Einer der ersten, der Bangla Desh nach Ausrufung<br />

der Unabhängigkeit aktivierte, war der<br />

Schwede Jan Eric Hellsvik, SM2DWH.<br />

Die größte Rarität allerdings – sozusagen<br />

die „Blaue Mauritius“ unter den QSLs – ist<br />

eine Karte aus Damao/Diu, zwei dem Festland<br />

vorgelagerten Inseln, die ebenfalls zu<br />

Portugiesisch-Indien gehörten, jedoch als<br />

eigenes DXCC-Land zählten. Die einzige<br />

uns bekannte Aktivierung von dort ist die<br />

von Willard Hunton, W6ODD, der sich<br />

zunächst aus Vietnam unter /FI8 und im<br />

Als am 28. 2.1949 um 16.30 Uhr der erste deutsche Ultrakurzwellen(UKW)-<br />

Rundfunksender einschaltete, gab es noch wenige Hörer. Man wollte von<br />

der überfüllten störungsreichen Mittelwelle auf den frequenzmodulierten<br />

HiFi-Sound des neuen 3-m-Bandes ausweichen.<br />

Heute kämpfen in diesem inzwischen überfüllten Frequenzbereich öffentliche<br />

und private Sender um jede Frequenz, und Mittwellensender werden<br />

Zug um Zug abgeschaltet.<br />

numerierten im Bereich 87,5 bis 100 MHz<br />

42 Kanäle durch: Von Kanal 2 (87,6 MHz)<br />

bis Kanal 43 (99,9 MHz) gab es die neuen<br />

UKW-Programme.<br />

■ Erste Sender<br />

Zurück zu den Anfängen. Die westdeutschen<br />

Rundfunkanstalten beschlossen die<br />

Einführung des neuen UKW-Rundfunks<br />

zum 1.3.1949. Die Ersten waren der Nordwestdeutsche<br />

Rundfunk (NWDR) mit 100<br />

W in Hannover auf 88,9 MHz und der<br />

Bayerische Rundfunk (BR) mit 250 W in<br />

München-Freimann auf 90,1 MHz.<br />

Um der Allererste zu sein, schaltete ein Ingenieur<br />

des BR den Freimanner Sender bereits<br />

am Vortag, dem 28. Februar 1949, ein.<br />

Es folgten in den nächsten Monaten UKW-<br />

Sender des BR in Nürnberg, Würzburg und<br />

auf dem Wendelstein (sogar 1000 W), des<br />

Hessischen Rundfunks (HR) in Frankfurt/<br />

Main, Kassel und dem großen Feldberg/<br />

Taunus (Februar 1950 mit der damals ungeheuren<br />

Leistung von 100 kW), des NWDR<br />

in Berlin-Siemensstadt, Hamburg und Köln<br />

August 1948 unter /CR8 aus Diu meldete.<br />

<strong>Das</strong> DXCC-Desk schätzt, daß weltweit<br />

nur noch etwa 15 Exemplare dieser QSL<br />

existieren.<br />

Aus der Zeit vor der Unabhängigkeit war<br />

AP4A aus Pakistan auf den Bändern zu<br />

hören (QSL vom April 1948), AP2KV und<br />

AP5CP stehen <strong>für</strong> den West- und Ostteil<br />

des Landes.<br />

Aus Bangladesh war nach der Ausrufung<br />

der Unabhängigkeit kein <strong>Funk</strong>betrieb gestattet.<br />

Eine der ersten Stationen, die wieder<br />

Betrieb machten, war der Schwede Jan Eric<br />

Hellsvik, SM2DWH.<br />

Eine Station besonderer Art war OR4CR.<br />

Ostpakistan wurde im November 1970 von<br />

einem schweren Hurrikan verwüstet. Die<br />

belgische Regierung entsandte eine Hilfsmission,<br />

die in Dacca ihr Hauptquartier<br />

errichtete und über den belgischen Amateurfunkverband<br />

und das belgische Komitee<br />

vom Roten Kreuz mit dieser Sonderstation<br />

die Hilfsmaßnahmen koordinierte.<br />

und des Süddeutschen Rundfunks (SDR) in<br />

Stuttgart. Der Südwestfunk (ehemals französische<br />

Besatzungszone) zögerte noch, da<br />

er Nachteile durch sein bergiges Versorgungsgebiet<br />

be<strong>für</strong>chtete.<br />

Bald begannen sich die Kanäle zu füllen,<br />

immer mehr UKW-Sender gingen in die<br />

Luft, alle Rundfunkanstalten in Westdeutschland<br />

machten mit. Die neugegründete<br />

DDR (s. u.), das Saarland und<br />

andere europäische Länder folgten, voran<br />

Italien und Großbritannien.<br />

■ Einfallsreiche Industrie<br />

Um die Geräteindustrie zu motivieren,<br />

fing man mit einem Preisausschreiben <strong>für</strong><br />

ein UKW-Vorsatzgerät an. Doch bald gab<br />

es kombinierte AM/FM-Rundfunkgeräte<br />

mit dem neuen UKW-Band. Pioniere dabei<br />

waren die Firmen Rohde & Schwarz und<br />

Grundig. Wichtig bei der Neuentwicklung<br />

war die sogenannte Begrenzerschaltung,<br />

die das FM-Signal vor der Demodulation<br />

von allen Amplitudenschwankungen befreite.<br />

Um die anfangs noch seltenen UKW-<br />

Sender zu empfangen, setzten sich die<br />

Rundfunkteilnehmer empfindliche Hochantennen<br />

über Dach. Oft waren es mehrelementige<br />

Richtantennen auf Rotoren,<br />

um die Programme anderer Stationen zu<br />

erreichen. Auch 200 km entfernte Sender<br />

konnten so zuweilen noch aufgenommen<br />

werden.<br />

Die Zuleitung erfolgte über 240-Ω-Flachbandkabel,<br />

der Anschluß an das Rundfunkgerät<br />

über zwei separate Bananenstecker-<br />

Buchsen. Nachfolger war die sogenannte<br />

IEC-Steckernorm mit zwei auf Abstand<br />

gehaltenen flachen Splinten. Damit sollte

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