Das Magazin für Funk Elektronik · Computer
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dann ein Paket an diese 11 Büros, die normalerweise<br />
von sehr aktiven durch die<br />
ARRL ernannten radio clubs betrieben werden,<br />
die jeweils ein Mitglied mit der Aufgabe<br />
des QSL-Vermittlers beauftragen. Jeden<br />
Monat brechen über ihn Hunderte von Postsendungen<br />
herein; neben den Karten gilt es<br />
auch noch, Leerumschläge, Portozahlungen,<br />
SASEs und sonstige Korrespondenz in<br />
Empfang zu nehmen. Briefe werden gleich<br />
beantwortet, das Geld verbucht, die QSLs<br />
nach dem ersten Buchstaben nach der Zahl<br />
im Rufzeichen vorsortiert.<br />
Bei den Monatstreffen des entsprechenden<br />
Klubs werden die Karten und SASEs dann<br />
weiterverteilt: ein Verantwortlicher <strong>für</strong><br />
jeden obiger Buchstaben, eben die letter<br />
sorters, nehmen ihre Stapel entgegen, und<br />
verteilen die Karten in die von den einzelnen<br />
QSL-Interessenten zugesandten Freiumschläge,<br />
die man dann bei genügendem<br />
Füllungsgrad der Post anvertraut.<br />
Auf schriftlichen Wunsch werden übrigens<br />
eingehende Karten <strong>für</strong> Uninteressenten<br />
gleich vernichtet ...<br />
Reibungspunkte in dieser Kette sind zahlreich<br />
vorhanden und verzögern die Laufzeit<br />
oft nicht unerheblich – zwei Jahre sind<br />
durchaus normal und sollten niemand beunruhigen.<br />
Gut Ding will Weile haben!<br />
Gehen Sie bitte davon aus, daß das amerikanische<br />
Beispiel nicht unbedingt die<br />
langsamste Art des Kartentransportes verkörpert.<br />
■ ... oder nicht:<br />
Radio Rivista sei Dank hier nun eine<br />
Liste von DXCC-Ländern, die definitiv<br />
kein Büro betreiben:<br />
A5 – A6 – A7 – CY – D4 – D6 – EP – ET<br />
– HZ – J5 – KC6 – KH1 – KH5 – KH7 –<br />
KH8 – KH9 – KH0 – KP1 – KP5 – P5 –<br />
R1MV – S7 – S9 – S0 – T2 – T3 – T5 – TL<br />
– TN – TT – TY – TZ – V4 – V6 – VR6 –<br />
XT – XU – XW – XX – YA – ZD7 – ZD8<br />
– ZK3 – ZL7 – ZL8 – ZL9 – 1A0 – 1S –<br />
3C – 3C0 – 3V – 3W – 3X – 3Y – 5A – 5H<br />
– 5R – 5T – 5U – 5X – 7O – 7Q – 8Q –<br />
9M6 – 9N – 9U – 9X.<br />
Diese 67 „Länder“ sind bürotechnisch<br />
völlig unerreichbar, bei anderen haben<br />
Sie die Freiheit, einen Versuch zu wagen,<br />
dessen Erfolg wegen der politischen oder<br />
postalischen Lage zumindest fragwürdig<br />
sein dürfte:<br />
C6 – D2 – KH4 – OD – S2 – T9 – TJ – V3<br />
– VP2E – VP2M – VU – XZ – YI – ZA –<br />
Z3 – 9G – 9Q.<br />
Hinzu kommen noch alle Staaten der ehemaligen<br />
Sowjetunion, über die ich noch<br />
gesondert berichten will.<br />
Mithin sind also mindestens 84 aller<br />
Einträge in der DXCC-Liste ein Fall <strong>für</strong><br />
die Hilfsdienste von Managern, über<br />
deren Qualitäten und Zuverlässigkeit gern<br />
und überall gesprochen und gerichtet<br />
wird.<br />
Ersparen Sie mir das bitte, und lassen Sie<br />
mich Ihnen statt dessen zwei dieser<br />
„Schwerarbeiter“ vorstellen: einen, der<br />
seine eigenen zahlreichen QSOs selbst<br />
managt, A71CW, und beim nächsten Mal<br />
einen, der große Mengen von eigenen<br />
und auch fremden Kontakten schon bestätigt<br />
hat und dies auch immer noch tut:<br />
DJ5CQ.<br />
Krzysztof,<br />
A71CW (links),<br />
und Rudi, DJ5CQ,<br />
im Shack von<br />
DK7NP<br />
Die Antennenanlage<br />
von A71CW in Doha<br />
■ A71CW – Krzysztof G. Dabrowski,<br />
Box 22101, Doha, Qatar<br />
Chris arbeitet <strong>für</strong> einen großen deutschen<br />
Konzern im Bereich Medizintechnik noch<br />
<strong>für</strong> etwa zwei Jahre in Doha – bis zum<br />
Schulabschluß seiner Tochter, dann geht<br />
es voraussichtlich nach Polen zurück, und<br />
es kommt sein ursprüngliches Rufzeichen<br />
SP5EXA wieder zum Einsatz. Schon sein<br />
beruflicher Werdegang hatte mit dem <strong>Funk</strong>betrieb<br />
zu tun, so daß es nicht verwunderlich<br />
ist, wenn er zum einen Mitglied solch<br />
prominenter Organisationen wie FOC, HSC<br />
und VHSC ist, zum anderen etwa 90 % seiner<br />
bisher (Stand Frühjahr 1995) 70 000<br />
Amateurfunk<br />
Verbindungen in CW getätigt hat. Sein<br />
Länderstand als A71CW ist deutlich über<br />
280, auf 160 m bei etwa 120, gearbeitet<br />
mit einer Drahtantenne (Log Periodic) und<br />
einer Vertikal <strong>für</strong> die niederfrequenten<br />
Bänder.<br />
Sein Arbeitstag dauert normalerweise von<br />
7 Uhr des Morgens bis 14 Uhr, das Wochenende<br />
fällt auf Donnerstag und Freitag.<br />
Nach der Arbeit werden noch vor dem<br />
Essen 10 und 12 m überprüft, eventuell<br />
dann entstehende Pile-Ups gleich abgearbeitet,<br />
was zu leichten Unregelmäßigkeiten<br />
bei Chris’ Ernährung führt. Grundzipiell<br />
versucht er, nach jedem Kontakt sein<br />
Rufzeichen zu senden, was weniger Zeit<br />
verbraucht als auf Nachfragen zu reagieren.<br />
Damit erhält er, bei passenden Bedingungen<br />
und einem durchschnittlichen Gebetempo<br />
von 32 wpm, Raten von bis zu 200<br />
QSOs/Stunde. Splitbetrieb wird nur gemacht,<br />
wenn es gar nicht anders geht; wichtigster<br />
Leitsatz: keine Ausnahmen zulassen,<br />
darauf achten, daß die Anrufenden sich an<br />
die Anweisungen halten.<br />
Zum Thema QSL gibt es <strong>für</strong> Chris nicht<br />
viel anzumerken. Er nimmt sich jeden Tag<br />
eine Stunde Zeit, die angekommene Post<br />
abzuarbeiten. Bis dato waren das etwa<br />
20 000 Briefe mit 26 000 Bestätigungswünschen.<br />
Da das Log computerisiert ist, besteht<br />
keine Schwierigkeit, auch über die „Beilagen“<br />
Buch zu führen. Ein US-Dollar deckt<br />
die Unkosten (Karten, Porto) ziemlich<br />
genau ab, summa summarum bleibt ein<br />
kleiner Überschuß, aber auch nur, wenn die<br />
Aufwendungen <strong>für</strong> die Geräte und die Lizenz<br />
(US-$ 400 pro Jahr) nicht gerechnet<br />
werden. Karten über das Büro (via<br />
SP5EXA) sind natürlich auch erhältlich,<br />
allerdings sollte man dabei etwas Geduld<br />
haben. Grund da<strong>für</strong> ist einfach die Tatsache,<br />
daß Chris nur einmal im Jahr seine Heimat<br />
besucht (zumeist im Monat August)<br />
und dann dort die eingetroffenen Karten<br />
abholt.<br />
Sein größter Wunsch an seine „Kundschaft“:<br />
mehr Geduld und weniger Doppelverbindungen!<br />
(wird fortgesetzt)<br />
FA 10/95 • 1033