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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

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Briten lizenziert, meist Angehörige der<br />

„Royal Signals“, der militärischen <strong>Funk</strong>truppe,<br />

die einen eigenen Radioklub unterhielt.<br />

Die Klubstation hatte das Rufzeichen<br />

VU2HQ. Ab 1948, bald nach der<br />

Unabhängigkeit, traten schlagartig auch<br />

indische Operateure auf. Mit Sonderpräfixen<br />

ging man stets sparsam um. Zur 100.<br />

Wiederkehr des Geburtstags von Mahatma<br />

Ghandi wurde 1969 der Präfix VU0 aktiviert,<br />

zum 25. Jahrestag der Unabhängigkeit<br />

1972 VU25 und zum 40. Jahrestag<br />

der Unabhängigkeit 1987 VU40. Anläßlich<br />

der 9. Asiatischen Spiele gab man 1982<br />

den Präfix VU9 aus. Im Weltkommunikationsjahr<br />

1983 fanden wir schließlich<br />

VU83.<br />

Der wohl prominenteste indische <strong>Funk</strong>amateur<br />

war ohne Zweifel Ministerpräsident<br />

Rajiv Ghandi, VU2RG, der 1991 ermordet<br />

wurde.<br />

Bei der Gelegenheit sei auf eine weitere<br />

Episode der jüngsten Geschichte Indiens<br />

hingewiesen. Von 1950 bis 1975 war Sikkim,<br />

das kleine Land im östlichen Himalaya,<br />

zwischen Nepal und Bhutan, indischer<br />

Schutzstaat. Eine rare QSL von AC3SQ<br />

aus dem Jahr 1949 zeigt, daß es in diesem<br />

Gebiet bereits zuvor eine Amateurfunkstation<br />

gab. Im Jahr 1975 annektierte Indien<br />

das kleine Land und entmachtete den<br />

König. Seine Name war P.T. Namgyal,<br />

sein Rufzeichen AC3PT.<br />

Die Station VU7AF<br />

der indischen<br />

Botschaft in<br />

Kathmandu, Nepal,<br />

funkte gewissermaßen<br />

unter fremder<br />

Flagge.<br />

Eine in Kaschmir<br />

stationierte<br />

Beobachtergruppe<br />

der UNO betrieb<br />

die Station 4UD.<br />

Unter diesem Rufzeichen meldete sich auch<br />

Gus Browning bei seiner ersten DXpedition<br />

im September 1963. Bei der zweiten<br />

im September 1965 hörte man ihn als<br />

AC3H – das H stand <strong>für</strong> die Firma Halicrafters,<br />

die seine Reisen finanzierte.<br />

Historisch besonders interessant ist die<br />

QSL von VU7AF von 1948. Die Station aus<br />

der indischen Botschaft in Kathmandu,<br />

Nepal, funkte gewissermaßen unter fremder<br />

Flagge.<br />

Bis Anfang der<br />

60er Jahre war<br />

Raul Fernandes als<br />

CR8AC von<br />

Vasco da Gama,<br />

Goa, QRV.<br />

VU5AB weist auf<br />

seiner QSL-Karte<br />

darauf hin, daß es<br />

sich bei der<br />

<strong>Funk</strong>verbindung<br />

um eine<br />

„Under Cover“-<br />

Operation handelte.<br />

Amateurfunk<br />

Untersagt war zunächst jeder Amateurfunkbetrieb<br />

von den Andamanen und<br />

Nikobaren. Die Andamanen, eine aus 204<br />

Inseln bestehende Gruppe, fungierten von<br />

1858 bis 1952 als britisch-indische Strafkolonie<br />

und bildeten gemeinsam mit den<br />

aus 19 Inseln bestehenden Nikobaren seit<br />

1950 ein indisches Unionsterritorium.<br />

VU5AB weist in seiner QSL von 1952<br />

ausdrücklich auf die „Under Cover“-Operation<br />

hin.<br />

Von den 16 Inseln der Lakkadiven (Lakshadweep),<br />

ebenfalls ein eigenes DXCC-<br />

Land, melden sich ab 1971 mehrere DXpeditionen.<br />

<strong>Das</strong> an der indisch-pakistanischen Grenze<br />

liegende und von beiden Staaten beanspruchte<br />

Gebiet von Jammu und Kaschmir<br />

blieb in all den Jahrzehnten ein Krisenherd.<br />

Die UNO entsandte zunächst eine<br />

Beobachtergruppe nach Kaschmir, die bis<br />

1952 die Station 4UD betrieb. Später wurde<br />

das Rufzeichen in 4UAJ geändert.<br />

Goa tauchte ab Mitte der zwanziger Jahre<br />

unter AI auf. Portugiesische Kolonien erhielten<br />

im Januar 1929 die Präfix-Reihe<br />

CRA bis CRZ, einige Jahre später erfolgte<br />

eine weitere Trennung durch die Ziffer.<br />

Portugiesisch-Indien, inklusive Portugiesisch-Timor,<br />

verzeichnete man nun unter<br />

CR8. In der letzten DXCC-Länderliste vor<br />

dem 2. Weltkrieg, die die QST im Januar<br />

1939 veröffentlichte, ist unter CR8 auch<br />

Goa als eigenes Land und besondere Rarität<br />

angeführt. Im Jahr 1954 wurde Goa hinter<br />

den Seychellen und Albanien an dritter<br />

Stelle der „most wanted countries“ geführt.<br />

Besonders aktiv war ab 1935 John Pimenta,<br />

CR8AA. Nach 1945 warteten die <strong>Funk</strong>freunde<br />

lange, bis Raul Fernandes, zuvor<br />

von den Kapverden unter AR8AL QRV, als<br />

<strong>Das</strong> Internationale Kuratorium QSL Collection<br />

ist die weltgrößte Sammlung von<br />

QSL-Karten und Diplomen – mit der Aufgabe,<br />

QSLs von den Gründertagen bis<br />

heute zu archivieren, wissenschaftlich<br />

und publizistisch auszuwerten, sie öffentlich<br />

auszustellen und als wertvolle Belege<br />

des Amateurfunks <strong>für</strong> die Zukunft zu<br />

sichern.<br />

Gesammelt werden nur QSLs lizenzierter<br />

Stationen (<strong>für</strong> Zweiwegverbindungen<br />

oder als Bestätigung von Hörberichten),<br />

aber keine SWL-QSLs nach 1950.<br />

Die QSL Collection ist dankbar <strong>für</strong> die<br />

Überlassung aller aussortierten Karten<br />

sowie Konvoluten von Klubstationen<br />

oder QSL-Managern und vollständiger<br />

Nachlässe. Sie ersucht vor allem um vorsorgliche<br />

künftige Widmung von Sammlungen<br />

noch zu Lebzeiten.<br />

Informationen via: QSL Collection,<br />

Postfach 2, A-1112 Wien.<br />

Paketanschrift: QSL Collection<br />

via ROI, ORF, A-1136 Wien<br />

FA 10/95 • 1037

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