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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

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Selektiver HF-Verstärker<br />

(Preselektor) <strong>für</strong> Kurzwelle<br />

HEINZ GADSCH – DL2JDN<br />

Ein selektiver Vorverstärker oder Preselektor kann manchem unempfindlichen<br />

Amateurfunktransceiver oder auch Weltempfänger auf die Sprünge<br />

helfen oder dazu beitragen, auch mit Behelfsantennen noch brauchbare<br />

Empfangsergebnisse zu erzielen.<br />

Der Preselektor bringt Verstärkung, um die Empfindlichkeit zu verbessern,<br />

die oft auf den höheren Frequenzen des KW-Bereichs zu wünschen übrig<br />

läßt, außerdem Selektion, um Empfänger mit breitbandigen Eingangsstufen<br />

zu besserer Kreuzmodulationsfestigkeit zu verhelfen.<br />

Nicht wenige <strong>Funk</strong>amateure verfügen über<br />

einen Transceiver, dessen Eingangsempfindlichkeit,<br />

vorwiegend auf den hochfrequenten<br />

Bändern, ein wenig höher sein<br />

könnte. Die Ursache liegt meist an der Breitbandigkeit<br />

der Vorkreise, die nicht selten<br />

2 bis 5 MHz und mehr beträgt. Zwar ist mit<br />

einem Antennentuner noch einiges zu verbessern,<br />

aber so manches QSO geht verloren,<br />

weil die Gegenstation nach einem<br />

CQ-Ruf nicht aufzunehmen ist. Um dieses<br />

Übel zu reduzieren, wurde ein HF-Verstärker<br />

<strong>für</strong> die KW-Bänder entwickelt, der<br />

zu einer wesentlichen Verbesserung der<br />

Eingangsempfindlichkeit von 2 bis 3 S-Stufen<br />

beiträgt.<br />

Um Eingriffe in den Transceiver zu umgehen,<br />

wurde versucht, den Verstärker über<br />

ein S/E-Relais direkt in die Antennenzuleitung<br />

einzuschleifen. Diese Variante<br />

hat sich, u. a. infolge Fehlens eines geeigneten<br />

Relais, nicht bewährt. Auch das Stehwellenverhältnis<br />

wies beim Sendebetrieb<br />

starke Abweichungen auf. Es muß also in<br />

den sauren Apfel gebissen und der Verstärker<br />

an das Empfangsteil des Transceivers<br />

angeschlossen werden.<br />

Bei einigen kommerziellen Transceivern<br />

ist das kein Problem, da sie bereits über<br />

Bild 1: Stromlaufplan des selektiven HF-Verstärkers<br />

zwei Buchsen zum Anschluß eines HF-<br />

Verstärkers verfügen. So besitzt u. a. der<br />

FT 990 zwei Cinch-Buchsen zum Anschluß<br />

eines HF-Verstärkers. Wo diese Möglichkeit<br />

nicht vorhanden ist, muß der geeignete<br />

Anschluß im Empfangsteil des Transceivers<br />

in der Schaltung gefunden und<br />

beschaltet werden. Beim Kenwood-Transceiver<br />

TS-140S kann das Einschleifen zwischen<br />

Buchse CN 4-RAT und Abschwächer<br />

K 1 erfolgen. Bevor man sich jedoch<br />

an einen solchen Eingriff wagt, sollte die<br />

Garantiezeit abgelaufen sein.<br />

■ Stromlaufplan<br />

Der Verstärker ist mit einem MOSFET<br />

BF 960 bestückt. Am Eingang liegen<br />

sechs Doppelfilter <strong>für</strong> das 80-, 40-, 20-,<br />

17-, 15- und 10-m-Band, die jeweils über<br />

einen 2 × sechspoligen Schalter an den<br />

Eingang, Gate 1 des MOSFET, geschaltet<br />

werden.<br />

Die Auskopplung erfolgt über einen Ausgangsübertrager<br />

am Drain. Hier hat sich<br />

ein Doppellochkern aus MF 240 mit 2 × 9<br />

Windungen, 0,3-mm-CuL, bifilar gewickelt,<br />

als optimale Lösung erwiesen. Dabei sind<br />

unbedingt der Wicklungssinn und die Zusammenschaltung<br />

zu beachten.<br />

Amateurfunktechnik<br />

Um den Verstärker im Bedarfsfall zu überbrücken,<br />

ist ein Relais mit 2 × 2 Umschaltkontakten<br />

vorgesehen. Geeignete Relais<br />

sind die 12-V-Typen von Conrad (Best.-Nr.<br />

505170-33- oder von Reichelt (Best.-Nr.<br />

FBR 221 12 V DC). Die Umschaltung des<br />

Relais erfolgt über S2. <strong>Das</strong> hat sich vor<br />

allem bei Abgleicharbeiten sowie beim<br />

Signalvergleich mit und ohne Verstärker<br />

bewährt.<br />

Zur Einstellung der HF-Verstärkung ist ein<br />

100-kΩ-Potentiometer vorgesehen, mit dessen<br />

Hilfe die Spannung am Gate 2 des<br />

MOSFET reduzierbar ist. <strong>Das</strong> ist vor allem<br />

im 40-m-Band in den Abendstunden zum<br />

Ausblenden von durchschlagenden Rundfunkstationen<br />

und anderem „Wellensalat“<br />

von Nutzen.<br />

Bild 1 zeigt den Stromlaufplan des HF-Verstärkers.<br />

Die Bilder 6 und 7 enthalten die<br />

Spulendaten <strong>für</strong> die Bandfilter, das Wickelschema<br />

<strong>für</strong> die Bandfilter und den Ausgangsübertrager.<br />

Selbstverständlich ist es<br />

auch möglich, den Preselektor <strong>für</strong> andere<br />

Amateurfunk- oder auch KW-Rundfunkbänder<br />

zu konzipieren, z. B. das 30-m-Band<br />

anstelle des 80-m-Bandes vorzusehen.<br />

<strong>Das</strong> Wickeln der Bandfilterspulen und ihrer<br />

Verdrahtung mit dem Bereichsschalter S1a<br />

und S1b stellt den Hauptaufwand beim Bau<br />

des Verstärkers dar. Im vorliegenden Verstärker<br />

wurden Doppelfilter aus der ehemaligen<br />

DDR eingesetzt, die in Rundfunkund<br />

Fernsehgeräten verwendet wurden.<br />

Da sie meist <strong>für</strong> AM und FM bewickelt und<br />

beschaltet sind, müssen zunächst die vorhandenen<br />

Wicklungen sorgfältig entfernt<br />

werden. <strong>Das</strong> trifft auch auf die im Sockel<br />

befindlichen Kondensatoren zu. Dabei ist<br />

es beim Entlöten zweckmäßig, die Anschlußstifte<br />

der Bandfilter mit einer Flachzange<br />

vor übermäßiger Erwärmung und<br />

Deformation zu schützen.<br />

Beim Aufbringen der neuen Windungen<br />

ist vorwiegend bei den Wicklungen mit<br />

FA 10/95 • 1085

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