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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

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PC<br />

Mehr Tempo: PC-Hardware tunen<br />

SVEN LETZEL<br />

Aufbauend auf den Artikel über Bussysteme in Heft 7/95, beschreibt<br />

der folgende Beitrag Möglichkeiten und Probleme des Aufrüstens<br />

langsamer PCs.<br />

■ Von ISA nach PCI<br />

Industry Standard Architecture (ISA) nennt<br />

sich das Bussystem, mit dem man in den<br />

achtziger Jahren begann, PC-Systeme auszurüsten.<br />

Mit einer Datenbreite von 8 Bit<br />

und einem Takt von etwa 8 MHz genügte<br />

dieses System den damaligen Anforderungen<br />

vollkommen. Bereits in den 286er-Systemen,<br />

die man als ATs (Advanced Technology)<br />

bezeichnete, wurde ISA neu spezifiziert<br />

und auf eine Datenbreite von 16 Bit<br />

erweitert, eine Spezifikation, die noch<br />

heute in modernen Pentium-Systemen integriert<br />

ist.<br />

Mit der Entwicklung von 386er- und gar<br />

486er-Systemen wurde der Ruf nach einem<br />

schnelleren Bussystem unüberhörbar. Immer<br />

schneller arbeitende Grafikkarten und<br />

Festplatten wurden durch das Nadelöhr<br />

ISA ausgebremst und erreichten eine Performance,<br />

mit der schon heute kaum noch<br />

ein Mensch zu arbeiten wagt.<br />

Die Video Standard Electronics Association<br />

(VESA) schuf deshalb Anfang der neunziger<br />

Jahre einen Standard, der es Prozessoren<br />

der 386er und 486er Generation ermöglichte,<br />

mit der Geschwindigkeit des<br />

Prozessortaktes in 32-Bit-Breite direkt auf<br />

die Peripherie zuzugreifen, die VESA-<br />

Local-Bus-Technologie (kurz: VLB). Mit<br />

bis zu 40 MHz kann dieser Bus getaktet<br />

werden und paßte damit ideal zu den<br />

damalig verfügbaren 386er- und 486er-<br />

Prozessoren. Selbst mit 50 MHz läßt sich<br />

dieser Bus betreiben, wobei aber nicht alle<br />

Grafikkarten dieser Geschwindigkeit standhalten.<br />

1054 • FA 10/95<br />

Als sich Local Bus durchzusetzen begann,<br />

trumpften die ersten Pentium-Systeme mit<br />

dem PCI-Bus (Peripheral Component Interconnect)<br />

auf, ein Bus, der über einen<br />

separaten Buskontroller verfügt und damit<br />

unabhängig vom Prozessor arbeitet. PCI ist<br />

ausgelegt <strong>für</strong> 25 oder 33 MHz und unterstützt<br />

64-Bit-Datenpfade. Heute trifft man<br />

selbst 486er mit PCI-System an, Local Bus<br />

dagegen scheint tot.<br />

■ Die Vorzüge von PCI<br />

Wenn man von PCI spricht, meint man<br />

heute aber etwas mehr, als nur ein Bussystem.<br />

Die PCI-Hauptplatine beinhaltet<br />

nämlich nicht nur einen PCI-Bus, sondern<br />

zudem ein moderneres PCI-BIOS, einen<br />

Enhanced-IDE-Controller <strong>für</strong> vier Geräte,<br />

den Floppy-Controller und serielle sowie<br />

parallele Schnittstellen onboard; einige<br />

Platinen sind selbst mit SCSI-Controller<br />

ausgestattet. Ein sehr benutzerfreundliches<br />

Merkmal des PCI-Busses besteht darin, daß<br />

Grundsätzlich gilt<br />

beim Aufrüsten<br />

eines Systems<br />

mit Festplatten:<br />

Je größer,<br />

desto schneller.<br />

Finden neue<br />

Festplatten mit<br />

mehr als 528 MB<br />

keine BIOS-Unterstützung,<br />

wird<br />

ein spezielles<br />

Treiberprogramm<br />

benötigt.<br />

er sich vollkommen von selbst konfiguriert.<br />

Die Steckkarten ordnen sich also Adressen<br />

und Interruptleitungen selbständig zu, der<br />

Anwender braucht sich darum nicht mehr<br />

zu kümmern. Einschränkend wäre zu erwähnen,<br />

daß der PCI-Buskontroller nicht<br />

ermitteln kann, welche Ressourcen durch die<br />

älteren ISA-Karten verwendet werden.<br />

Während standardmäßig bei ISA- und Local-Bus-Systemen<br />

nur zwei Festplatten mit<br />

maximal 528 MB Größe unterstützt wurden,<br />

schließt man ohne zusätzliche Erweiterungen<br />

bis zu vier Festplatten an, die<br />

zudem nicht der 528-MB-Schranke unterliegen.<br />

Spezielle PIO-Modi (Programmable<br />

Input Output = Verfahren, die Festplatte<br />

anzusprechen) gestatten Datentransfer-Raten,<br />

wie sie früher nur den immer etwas teureren<br />

SCSI-Festplatten vorbehalten waren.<br />

LBA (Logical Block Addressing) ermöglicht<br />

die höhere Kapazität, die Einteilung<br />

in Spuren, Köpfe und Sektoren spielt bei<br />

den Enhanced-IDE-Platten nur noch eine<br />

untergeordnete Rolle.<br />

■ Tips zum System-Tuning<br />

Irgendwann stößt jeder an die Grenzen seines<br />

<strong>Computer</strong>s. Selbst, wenn man die Zeit<br />

hat, die scheinbar immer zu lange dauernden<br />

Wartezeiten zu überstehen, dann ist<br />

auf einmal die Festplatte voll. Sicher, man<br />

kann ja löschen. Da neue Programme aber<br />

stets größer sind als die alten, ist die Festplatte<br />

irgendwann doch zu klein.<br />

Weiter geht das Dilemma mit dem Speicher.<br />

Mit Windows 3.x wird man mit vier<br />

Megabyte Speicherausbau gerade noch<br />

erträglich arbeiten können, mit den modernen<br />

32-Bit-Betriebssystemen OS/2 und<br />

Windows 95 und vor allem deren Anwendungsprogrammen<br />

sind 8 MB das absolute<br />

Minimum, besser sind 16 MB und<br />

darüber. Gerade mit dem Sprung von 8 auf<br />

16 MB erleben diese Betriebssysteme einen<br />

wahrlichen Performance-Schub, unabhängig<br />

vom Prozessor. Und selbst der Prozessor<br />

kommt dem Anwender immer noch zu<br />

langsam vor.<br />

Wenn man sein System tunen will, sollte<br />

man sich schon die Frage stellen, wo überhaupt<br />

die Engpässe liegen. Meistens greift<br />

vieles ineinander, und die Verbesserung<br />

einer Komponente bringt Sie nicht viel<br />

weiter.<br />

Eine schnellere und bessere Grafikkarte<br />

kann manchmal auch nicht schaden, aber<br />

was nützt die Grafikkarte, wenn sie möglicherweise<br />

den Billigmonitor nicht vernünftig<br />

anzusteuern vermag.<br />

■ Die Festplatte<br />

Selbst, wenn die Festplatte <strong>für</strong> Sie in der<br />

Größe ausreichend ist, kann sie das System<br />

entscheidend ausbremsen. Vor allem ältere<br />

Platten mit weniger als 200 MB Speicherplatz<br />

generieren mit heutigen Anforderungen<br />

nur wenig erträgliche Wartezeiten.<br />

Hersteller und Diagnoseprogramme mögen<br />

zwar von einer tollen Datentransferrate<br />

von 1000 KB/s berichten, doch diese Werte<br />

werden im praktischen Einsatz nie erreicht,<br />

da sie unter optimalen Bedingungen <strong>für</strong> den<br />

Datentransfer ermittelt wurde. Der reale<br />

Datendurchsatz liegt fast immer nur bei<br />

einem Viertel bis einem Drittel dieses Wertes,<br />

manchmal auch noch weniger.<br />

Vor dem Kauf einer neuen Festplatte müssen<br />

Sie sich aber über die Anschlußmöglichkeiten<br />

im klaren sein. Wenn Sie kein<br />

PCI-System haben, zudem aber ein CD-

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