30.11.2012 Aufrufe

Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Praktische <strong>Elektronik</strong><br />

Einsatz neuer Sensoren<br />

zur Messung der UV-Strahlung<br />

Dr.-Ing. KLAUS SANDER<br />

Mit wachsender Umweltschädigung geraten Ozonloch und zunehmende<br />

UV-Strahlung immer mehr in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses.<br />

Neuartige UV-Sensoren ermöglichen es nun auch dem Amateur, die UV-<br />

Strahlung mit preiswerten Mitteln zu messen. Die Schaltungstechnik dieser<br />

UV-Sensoren soll hier vorgestellt werden. Es geht dabei nicht um eine<br />

fertige Bauanleitung, sondern um Anregungen <strong>für</strong> eigene Experimente.<br />

Ohne Licht gibt es kein Leben. Zuviel kann<br />

aber schaden. Und beim Zuviel spielt die<br />

Wellenlänge eine entscheidende Rolle.<br />

<strong>Das</strong>, was wir mit Licht bezeichnen, repräsentiert<br />

nur einen geringen Ausschnitt aus<br />

dem elektromagnetischen Spektrum. Es ist<br />

der sichtbare Bereich. An diesen schließen<br />

sich Infrarot-Strahlung (IR) am langwelligen<br />

Ende und Ultraviolett-Strahlung (UV) am<br />

kurzwelligen Ende an.<br />

Abhängig von der Wellenlänge lassen sich<br />

auch IR- und UV-Bereich unterteilen. Die<br />

Teilbereiche werden mit A, B und C bezeichnet.<br />

Tabelle 1 faßt die Wellenlängenbereiche<br />

in einer Übersicht zusammen.<br />

Mit der heute immer dünner werdenden<br />

Ozonschicht und damit zunehmenden<br />

Strahlungsintensitäten ist die Messung<br />

der UV-Strahlung eine durchaus sinnvolle<br />

Alternative gegenüber vorzeitiger Hautalterung,<br />

Sonnenbrand oder Hautkrebs.<br />

■ UV-Sensoren<br />

Abgesehen von teuren Meßgeräten <strong>für</strong><br />

wissenschaftliche Zwecke wurden zur<br />

UV-Messung bisher Silizium-Fotodioden<br />

mit erhöhter Blauempfindlichkeit verwendet.<br />

Der Nachteil ist leicht einzusehen:<br />

Während echte UV-Sensoren nur den UV-<br />

Bereich erfassen, werden bei denen mit<br />

1078 • FA 10/95<br />

erhöhter Blauempfindlichkeit auch Strahlungsanteile<br />

im langwelligen sichtbaren<br />

Bereich mit erfaßt. Um dieses Problem<br />

auszuschließen wurden teure optische Filter<br />

eingesetzt.<br />

Seit kurzer Zeit wird ein neuer UV-Sensor<br />

unter der Bezeichnung CUV 320 angeboten,<br />

der auf Siliziumkarbid basiert. Er<br />

reagiert nur auf Strahlung im Bereich<br />

UV-A und UV-B. Die Zahl 320 gibt die<br />

Wellenlänge an, bei der der Sensor die<br />

maximale Empfindlichkeit aufweist.<br />

In Tabelle 2 sind die Daten der CUV 320<br />

zusammengefaßt. Die Abhängigkeit der<br />

Empfindlichkeit von der Wellenlänge zeigt<br />

das Diagramm in Bild 1.<br />

Bei der CUV 320 in Standardausführung<br />

können wir eine ausgeprägte Richtcharakteristik<br />

feststellen. Diese Richtungsempfindlichkeit<br />

ist reduziert bei der CUV 320<br />

mit cos-Anpassung.<br />

In Bild 2 sind die Richtungsempfindlichkeiten<br />

sowohl <strong>für</strong> die CUV 320 in Standardausführung<br />

als auch mit cos-Anpassung<br />

angegeben.<br />

Weitere Varianten der CUV320 sind lieferbar.<br />

Diese beinhalten dann mehrere Chips<br />

in einem Gehäuse. <strong>Das</strong> Foto (Bild 4) zeigt<br />

eine CUV 320 mit einem bzw. mit zwei<br />

Chips.<br />

Bild 1:<br />

Abhängigkeit<br />

der Empfindlichkeit<br />

von der<br />

Wellenlänge<br />

Bild 2:<br />

Die Richtungsempfindlichkeit<br />

der CUV 320<br />

■ Sensorschaltung<br />

Wie wir den Daten in Tabelle 2 entnehmen<br />

können, liegt der Fotostrom der CUV 320<br />

weit unter dem einer herkömmlichen Silizium-Fotodiode.Wir<br />

benötigen also eine<br />

sehr empfindliche Schaltung, die auch Picoampere<br />

nachweisen kann. Bild 3 zeigt eine<br />

solche Schaltung. Sie soll aber nur als Anregung<br />

<strong>für</strong> eigene Experimente dienen.<br />

Der erste OPV IC2 halbiert die Betriebsspannung,<br />

so daß die Schaltung aus einer<br />

einzigen Spannungsquelle versorgt werden<br />

kann. OPV IC2.1 bildet einen Strom-Spannungswandler.<br />

Die Spannung am Ausgang<br />

berechnet sich zu<br />

Ua = – Ie <strong>·</strong> R<br />

wobei Ie der Fotodiodenstrom und R der<br />

jeweils über den Schalter eingestellte<br />

Rückkopplungswiderstand (R1, R2 oder<br />

R3) ist. Die Ausgangsspanung beträgt je<br />

nach Stärke der UV-Strahlung einige Millivolt.<br />

IC1.2 verstärkt diese Spannung nochmals<br />

um den Faktor<br />

v = R12/R11.<br />

Die am Ausgangs von IC 1.2 abgegebene<br />

Spannung ist proportional zur UV-Strahlungsleistung<br />

und kann mit einem Voltmeter<br />

(1-V-Bereich) zur Anzeige gebracht<br />

werden.<br />

Durch die sehr kleinen Eingangsströme<br />

müssen R1 bis R3 sehr groß sein. Für den<br />

empfindlichsten Bereich muß R3 50 MΩ<br />

betragen. Ein solcher Wert wird <strong>für</strong> den<br />

Amateur kaum beschaffbar sein. Zudem<br />

wirken sich Staub, Feuchtigkeit und andere<br />

Verschmutzungen bei solch hochohmigen<br />

Widerständen leicht aus. Die Zusammenschaltung<br />

aus fünf Widerständen mit je 10<br />

MΩ ist deshalb eine sinnvolle Alternative.<br />

Die kleinen Eingangsgrößen erfordern auch<br />

einen extrem rauscharmen Verstärker mit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!