Das Magazin für Funk Elektronik · Computer
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ROM-Laufwerk am IDE-Controller, dann<br />
ist das System bereits erschöpft. Hier hilft<br />
nur entweder der Verzicht auf die eingebaute<br />
Festplatte, oder Sie kaufen <strong>für</strong> das<br />
CD-ROM-Laufwerk einen eigenen Controller,<br />
der etwa zwanzig Mark kostet.<br />
Der Hersteller der Festplatte spielt meist<br />
nicht die Rolle; optimal ist es natürlich,<br />
wenn Sie am selben IDE-Adapter zwei Geräte<br />
vom gleichen Hersteller haben. Konfigurationsprobleme<br />
treten hin und wieder<br />
mit Festplatten von Conner auf.<br />
Den Festplatten müssen Sie übrigens vor<br />
dem Einbau mit Hilfe von Steckbrücken<br />
(Jumper) mitteilen, wie viele Geräte eingebaut<br />
sind. Ohne die Unterlagen <strong>für</strong> die<br />
alte Platte wird die Einrichtung der zweiten<br />
Platte zum Nervenkitzel.<br />
Grundsätzlich gilt bei Festplatten: Je größer,<br />
desto schneller. Wenn die Kapazität<br />
der neuen Festplatte größer als 528 MB ist<br />
und sie im BIOS keine Unterstützung da<strong>für</strong><br />
haben, benötigen Sie den Ondisk Track<br />
Manager, welcher der Platte auf Diskette<br />
beiliegen sollte.<br />
Falls Sie eine Festplatte an den zweiten<br />
Controller hängen, an dem bereits ein<br />
IDE-CD-ROM angeschlossen ist, müssen<br />
Sie beachten, daß das CD-ROM in diesem<br />
Fall nicht das Master-Laufwerk sein darf,<br />
da die Festplatte sonst nicht erkannt wird.<br />
■ Der Speicher<br />
<strong>Das</strong> Aufrüsten des Speichers ist kinderleicht.<br />
Beachten Sie aber, daß es unterschiedliche<br />
Bauformen und Kapazitäten<br />
der Speicherbausteine gibt. Wenn Sie ein<br />
ISA-Board oder ein älteres Local-Bus-<br />
Board im <strong>Computer</strong> haben, wird der<br />
Speicher mit 30poligen SIMM-Bausteinen<br />
bestückt (alte Boards eventuell auch<br />
SIPPs).<br />
Bei 30er-SIMM-Bestückung werden die<br />
Speicherplätze in Bänken zusammengefaßt.<br />
Bei 386DX- und 486er-Systemen<br />
besteht eine Bank aus vier Steckplätzen,<br />
bei 386SX-Systemen aus zwei Steckplätzen.<br />
Eine Bank muß immer voll bestückt<br />
werden und zwar mit Speicher selber Kapazität<br />
und möglichst auch derselben Chip-<br />
Bestückung. SIMM-Module sind handelsüblich<br />
in Größen zu 1 MB und 4 MB (weniger:<br />
256 KB, 512 KB oder 16 MB). Selten<br />
kann der <strong>Computer</strong> mit allen Größen<br />
zurechtkommen.<br />
Da eine Bank immer voll bestückt werden<br />
muß, folgt schließlich, daß bei einem<br />
Speicherausbau von 4 MB vier 1-MB-<br />
Module, bei 8 MB acht 1-MB-Module und<br />
bei 16 MB vier 4-MB-Module zur Verwendung<br />
kommen. Wenn in Ihrem <strong>Computer</strong><br />
nun schon 8 MB drinstecken, haben<br />
Sie nur die Möglichkeit, vier 1-MB-Module<br />
zugunsten von vier 4-MB-Modulen<br />
zu ersetzen. Sie hätten dann 20 MB im<br />
<strong>Computer</strong> und 4 MB nutzlos daneben. Aus<br />
diesem Grund sollten Sie beim Aufrüsten<br />
von 4 MB überlegen, ob Sie nicht gleich<br />
16 MB dazukaufen.<br />
Die neueren Local-Bus-Boards erlauben<br />
oft Mischbestückung des Speichers. Sie<br />
haben eine Bank zu vier Steckplätzen <strong>für</strong><br />
30polige SIMMs und zwei Steckplätze <strong>für</strong><br />
die 72-poligen PS/2-SIMMs. Auf diesen<br />
Boards kann meistens beliebig Speicher<br />
Mit 133 MHz getaktete Pentium-Prozessoren<br />
sind die derzeit schnellsten Vertreter ihrer<br />
Generation in heimischen PCs – und die Entwicklung<br />
geht rasant weiter.<br />
gesteckt werden, einzige Einschränkung:<br />
Wenn die Steckplätze <strong>für</strong> 30polige SIMMs<br />
genutzt werden, dann alle vier mit demselben<br />
Typ. Die PS/2-Steckplätze können<br />
auch einzeln genutzt werden. Selbiges gilt<br />
auch <strong>für</strong> 486er-PCI-Boards.<br />
Bei den Pentium-Systemen ist die Sache<br />
geringfügig anders. Die (oft) vier PS/2-<br />
Steckplätze müssen dual bestückt werden<br />
(also immer zwei), und zwar vom selben<br />
Typ. PS/2-SIMMs sind üblich in Größen<br />
zu 4, 8 oder 16 MB (seltener: 1, 2, 32 MB).<br />
Die Speicherbausteine gibt es übrigens mit<br />
und ohne Parity. Beide können auch gemischt<br />
eingesetzt werden, aber nie auf<br />
derselben Bank.<br />
Für die 72poligen PS/2-Steckplätze gibt<br />
es übrigens Adapter <strong>für</strong> 30polige SIMMs.<br />
Solch ein Adapter nimmt vier kleine<br />
SIMMs auf und macht daraus einen<br />
großen. Ein Adapter kostet etwa 50 bis<br />
80 DM. Auf alle Fälle müssen Sie durch<br />
die Neukodierung auf dem Adapter mit<br />
einem verlängerten Zugriff von etwa 10 ns<br />
rechnen.<br />
■ Prozessor und Board<br />
Auch das alleinige Aufrüsten des Prozessors<br />
ist bedingt möglich. Aufgerüstet wer-<br />
den kann nur innerhalb einer Prozessorgeneration.<br />
Vorsicht ist bei 486er-Systemen<br />
mit der 80-MHz-Grenze geboten, denn ab<br />
80 MHz beträgt die Versorgungsspannung<br />
des Prozessors an Stelle von 5 V nur noch<br />
3,3 V, wobei es den 80-MHz-Typ sogar in<br />
beiden Versionen gibt. Aber auch auf ein<br />
5-V-Board kann ein 3,3-V-Prozessor gesteckt<br />
werden, da es zusätzlich wieder<br />
Adapter gibt. Ohne diesen werden Sie<br />
sicher nicht lange Freude an Ihrem neuen<br />
Prozessor haben.<br />
Die separate Aufrüstung des Prozessors<br />
bleibt aber meist nur Stückwerk, was soll<br />
man zudem mit dem alten Teil machen – an<br />
die Wand nageln? Außerdem wird es kaum<br />
etwas bringen, auf eine vier Jahre alte<br />
486er-Platine einen 80-MHz-Prozessor zu<br />
stecken, dann lohnt eher eine Umrüstung<br />
des gesamten Boards.<br />
Beachten Sie dabei aber, daß Sie bei einer<br />
Umrüstung auf PCI andere Speicherbausteine<br />
sowie eine andere Grafikkarte benötigen.<br />
Es gibt allerdings auch 486er-PCI-<br />
Boards mit Speicher-Mischbestückung (s.<br />
oben). Da Controller und I/O-Schnittstellen<br />
bereits onboard sind, werden auch diese<br />
alten Geräte nicht mehr benötigt. Im Endeffekt<br />
ist es fragwürdig, ob eine solche Umrüstung<br />
überhaupt zweckmäßig ist. Schließlich<br />
werden Sie fast ein komplettes System<br />
neu erwerben. <strong>Das</strong> Aufrüsten von ISA auf<br />
Local-Bus lohnt aber auf jeden Fall.<br />
■ Trends<br />
<strong>Das</strong> Aufrüsten oder der Neukauf eines Systems<br />
ist immer eine heikle Sache. Es ist<br />
schwierig ein ausgewogenes Verhältnis<br />
zwischen Preis und Leistung zu finden.<br />
Beispielsweise kostet ein Pentium-Prozessor<br />
mit 100 MHz fast noch das Dreifache<br />
eines 486ers mit 100 MHz (etwa 300/900<br />
Mark). Der Trend geht jedoch eindeutig<br />
zu den Pentium-Systemen.<br />
Laut Intel wurden im ersten Halbjahr 1995<br />
bereits mehr Pentiums verkauft als im gesamten<br />
Vorjahr. Die Produktion des 486er-<br />
Prozessors wird bei Intel heruntergefahren.<br />
Der derzeit schnellste Pentium wird mit<br />
133 MHz getaktet. Und auch das wird noch<br />
nicht die Grenze <strong>für</strong> den Pentium sein.<br />
Künftig wird es auch im Hause Cyrix<br />
etwas Neues geben, den M1. Er geht mit<br />
100 MHz ins Rennen, soll aber 1,5- bis<br />
2mal so schnell sein als ein gleichwertiger<br />
Pentium. Als abgespeckten M1 wird es<br />
den M1sc geben, der der Geschwindigkeit<br />
eines Pentium 75 gleichkommt, aber<br />
486-Pin-Kompatibilität bietet und damit<br />
künftig im Upgrade-Geschäft eine Rolle<br />
spielen kann.<br />
Literatur<br />
PC<br />
Hennig, R.: ISA, EISA, VLB, PCI: Alles Bus oder<br />
was..., FUNKAMATEUR 44 (1995), H. 7, S. 721<br />
FA 10/95 • 1055