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Chemische und Anatomische Untersuchungen zum Laubabbau in

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� Absorption von ultravioletter Strahlung<br />

� Verr<strong>in</strong>gerung des Wachstums von Konkurrenzpflanzen (Allelopathie).<br />

- 11 -<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Das Interesse dieser Untersuchung gilt vor allem den phenolischen Verb<strong>in</strong>dungen<br />

mit Schutzfunktionen gegen Herbivore <strong>und</strong> Pathogene. Neben Lign<strong>in</strong> (vgl. Kapitel 2.3<br />

bzw. 6.3), s<strong>in</strong>d Tann<strong>in</strong>e bzw. Gerbstoffe wichtige Verteidigungsstoffe im Blatt.<br />

Tann<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Lign<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d strukturell <strong>und</strong> biochemisch verwandte Polymere, dessen<br />

monomere E<strong>in</strong>heiten Phenole s<strong>in</strong>d. Beide Stoffgruppen s<strong>in</strong>d im Pflanzenreich weit,<br />

aber von e<strong>in</strong>ander unabhängig, verbreitet. (HAGERMAN <strong>und</strong> BUTLER, 1991)<br />

Gerbstoffe s<strong>in</strong>d ursprünglich Stoffe, die <strong>zum</strong> Gerben von rohen Tierhäuten<br />

erforderlich waren. Diese b<strong>in</strong>den das Collagen-Prote<strong>in</strong> der Häute <strong>und</strong> steigern so die<br />

Widerstandsfähigkeit des Materials gegen Hitze, Wasser <strong>und</strong> Mikroben.<br />

Nach TAIZ (2000) bzw. HAGERMAN <strong>und</strong> BUTLER (1991) werden zwei Klassen von<br />

Tann<strong>in</strong>en unterschieden:<br />

� Kondensierte Tann<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d Verb<strong>in</strong>dungen, die durch Polymerisation von<br />

Flavonoid-E<strong>in</strong>heiten entstehen. Sie können durch E<strong>in</strong>wirken starker Säuren <strong>in</strong><br />

Anthocyanid<strong>in</strong>e hydrolisiert werden. Daher nennt man sie auch<br />

Proanthocyanid<strong>in</strong>e.<br />

� Hydrolysierbare Tann<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d heterogene Polymere, die phenolische<br />

Säuren, besonders Gallussäure, <strong>und</strong> E<strong>in</strong>fachzucker enthalten. Sie s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>er<br />

als kondensierte Tann<strong>in</strong>e <strong>und</strong> bereits durch verdünnte Säuren hydrolysierbar.<br />

Abbildung 1: Struktur von Tann<strong>in</strong>en, die aus phenolischen Säuren oder Flavonoid-E<strong>in</strong>heiten aufgebaut<br />

s<strong>in</strong>d. (A) Die allgeme<strong>in</strong>e Struktur e<strong>in</strong>es kondensierten Tann<strong>in</strong>s, wobei n normalerweise e<strong>in</strong>e Zahl<br />

zwischen 1 <strong>und</strong> 10 ist. (B) E<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong> hydrolysierbares Tann<strong>in</strong>; Quelle: TAIZ (2000);

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