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Chemische und Anatomische Untersuchungen zum Laubabbau in

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Ergebnisse <strong>und</strong> Interpretation<br />

angegeben ist. Bei wenigen Zitaten f<strong>in</strong>det man Angaben bis 35,5% (vgl. CAMPBELL<br />

<strong>und</strong> FUCHSHUBER, 1995) oder sogar 60% (SWAIN, 1965). Derartige Unterschiede bei<br />

den Ergebnissen können etwa durch Abweichungen <strong>in</strong> der Extraktion <strong>und</strong><br />

Aufre<strong>in</strong>igung der gewonnenen Extrakte zustande kommen. In der Literatur werden<br />

dabei verschiedene Extraktionsmöglichkeiten mit unterschiedlichen<br />

Re<strong>in</strong>igungsschritten beschrieben. Weiters ist zu bedenken, dass die Fol<strong>in</strong> Denis<br />

Methode unspezifisch ist <strong>und</strong> deshalb sowohl hydrolysierbare wie auch kondensierte<br />

Tann<strong>in</strong>e, aber auch andere oxidierbare Pflanzen<strong>in</strong>haltsstoffe wie Ascorb<strong>in</strong>säure<br />

erfasst werden (HAGERMAN, 1988).<br />

Die fünf <strong>in</strong> dieser Diplomarbeit bearbeiteten Arten zeigen e<strong>in</strong>e Streuung im<br />

Gesamttann<strong>in</strong>gehalt zwischen 1,9% <strong>und</strong> 20,6%, wobei Cecropia obtusifolia mit<br />

20,6% (s=2,5%, n=10) den höchsten mittleren Gehalt aufweist. Dieser hohe Wert<br />

lässt sich dadurch erklären, dass die Blätter dieser Art <strong>zum</strong>eist ausgesprochene<br />

Sonnenblätter s<strong>in</strong>d. Für kohlenstoffbasierte Abwehrstoffe, wozu auch phenolische<br />

Verb<strong>in</strong>dungen gehören, werden Steigerungen durch die Sonnene<strong>in</strong>strahlung <strong>in</strong><br />

diversen Studien <strong>und</strong> an unterschiedlichen tropischen Pflanzenarten gezeigt<br />

(diskutiert <strong>in</strong> COLEY <strong>und</strong> Kursar 1996). Beim Vergleich von C. obtusifolia mit anderen<br />

Arten ist dieser Umstand zu berücksichtigen. C. obtusifolia, e<strong>in</strong> ausgesprochener „r-<br />

Stratege“, unterscheidet sich im Bezug auf den Gesamttann<strong>in</strong>gehalt deshalb nicht<br />

signifikant von den „K-Strategen“ Apeiba tibourbou, Luehea seemannii <strong>und</strong> Sloanea<br />

medusula.<br />

Acalypha diversifolia hat mit 10,6% (s=2,5, n=10) TTM den zweithöchsten Wert der<br />

„r-Strategen“, gefolgt von Tetrathylacium macrophyllum mit 8,4% (s=1,9, n=15).<br />

Deutlich niedriger liegen die Werte von Myriocarpa longipes mit 2,3% (s=2,4, n=10)<br />

<strong>und</strong> Guatteria chiriquiensis mit 1,9% (s=0,01, n=15) TTM. Die hohe<br />

Standardabweichung bei M. longipes ist durch die starken Unterschiede zwischen<br />

Sonnen- <strong>und</strong> Schattenblättern dieser Art begründbar. Signifikante Unterschiede<br />

zwischen den vier Arten f<strong>in</strong>det man nur zwischen G. chiriquiensis <strong>und</strong> A. diversifolia,<br />

wobei sich A. diversifolia nicht e<strong>in</strong>deutig von Luehea seemannii abhebt. C. obtusifolia<br />

setzt sich unter den „r-Strategen“ durch deutlich höhere Gesamttann<strong>in</strong>gehalte ab.

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