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Chemische und Anatomische Untersuchungen zum Laubabbau in

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Ergebnisse <strong>und</strong> Interpretation<br />

Anatomisch zeigt sich, dass der Mittelnerv von G. chiriquiensis <strong>in</strong> der Blattmitte e<strong>in</strong>en<br />

geschlossenen Sklerenchymr<strong>in</strong>g um das Leitgewebe ausbildet (siehe Abbildung A<br />

der Fototafel e<strong>in</strong>s). Das Leitgewebe selbst besteht aus zahlreichen E<strong>in</strong>zelbündel, die<br />

mehr oder weniger r<strong>in</strong>gförmig angeordnet s<strong>in</strong>d, wobei im oberen Bereich e<strong>in</strong>ige<br />

Bündel entgegengesetzt orientiert s<strong>in</strong>d. In der Mitte des Leitgewebestranges bef<strong>in</strong>det<br />

sich das parenchymatische Mark. Die verholzten Strukturen nehmen <strong>in</strong>sgesamt 26%<br />

der Querschnittsfläche e<strong>in</strong>, von diesem Anteil entfällt die Hälfte auf Sklerenchym.<br />

Kollenchymatisches Gewebe kommt nicht vor. Kristalle s<strong>in</strong>d sehr spärlich <strong>in</strong><br />

parenchymatisch dünnwandigen Zellen vorhanden. In der Spreitenbasis ist der<br />

Sklerenchymr<strong>in</strong>g mächtiger ausgeprägt, nimmt aber etwa den gleichen Flächenanteil<br />

an der gesamten Querschnittsfläche e<strong>in</strong>. Außerhalb des Sklerenchymr<strong>in</strong>gs f<strong>in</strong>det<br />

man, wie Abbildung C der Fototafel e<strong>in</strong>s zeigt, <strong>in</strong> allen Regionen e<strong>in</strong>ige äußerst<br />

dickwandige teilweise sklerifizierte Zellen im Parenchym, die als Sklereiden<br />

bezeichnet werden können.<br />

In der Spreite von G. chiriquiensis f<strong>in</strong>det man wie auch bei anderen Annonaceen<br />

Kristalle <strong>in</strong> den großen Zellen der oberen Epidermis, siehe Abbildung A der Fototafel<br />

zwei. Auffallend s<strong>in</strong>d große grobgranuläre Zellen am Übergang zwischen Palisaden<strong>und</strong><br />

Schwammparenchym. Die Strukturen färben sich mit Gentianaviolett blauviolett,<br />

wie Abbildung D der Fototafel zwei zeigt. Da e<strong>in</strong>e Färbung mit Auram<strong>in</strong> <strong>und</strong> Safran<strong>in</strong><br />

ke<strong>in</strong>e Reaktion zeigt <strong>und</strong> auch im Fluoreszenzmikroskop die Strukturen nicht<br />

hervortreten, ist e<strong>in</strong>e Verholzung auszuschließen. Bei Annonaceen werden Ölzellen<br />

im Mesophyll beschrieben (Napp- Z<strong>in</strong>n, 1973), jedoch kann für G. chriquiensis mit<br />

der fettspezifischen Reaktion durch das Pearse Reagens ke<strong>in</strong>e positive Färbung<br />

erzielt werden. Aufgr<strong>und</strong> der Struktur kann man diese Zelle trotzdem als Ölzelle<br />

ansprechen, die eventuell ätherische Öle enthält, welche mitunter nicht mit Pearse<br />

reagieren. Das Mesophyll ersche<strong>in</strong>t bei G. chiriquiensis locker mit sehr großen<br />

Spaltöffnungsräumen. Die Seitennerven besitzen mächtige sklerenchymatische<br />

Beläge, die allerd<strong>in</strong>gs von der oberen Epidermis durch Assimiliationsgewebe<br />

getrennt s<strong>in</strong>d. Die Cuticula ist an Ober- <strong>und</strong> Unterseite von der Epidermiswand<br />

abgesetzt, wobei ke<strong>in</strong>e Cuticularleisten festzustellen s<strong>in</strong>d.

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