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Chemische und Anatomische Untersuchungen zum Laubabbau in

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Diskussion<br />

Virola koschnyi konnte nur junges Blattmaterial geerntet werden, da die<br />

Probennahme nach e<strong>in</strong>er Phase des vollständigen Laubwurfes <strong>und</strong> Neuaustriebs<br />

erfolgte.<br />

Die <strong>in</strong> dieser <strong>und</strong> der Paralleluntersuchung gemessenen Gesamttann<strong>in</strong>gehalte, die<br />

zwischen 1,9% <strong>und</strong> 45,9% TTM liegen, s<strong>in</strong>d verglichen mit der Literatur sehr hoch.<br />

Bei BALDWIN <strong>und</strong> SCHULTZ (1988) bzw. COLEY (1986) liegen die Angaben <strong>zum</strong><br />

Gesamttann<strong>in</strong>gehalt nach der Fol<strong>in</strong> Denis Methode meist unter 15% TTM. Der bei<br />

COLEY <strong>und</strong> BARONE (1996) aus e<strong>in</strong>er Literaturrecherche gewonne Durchschnittswert<br />

für den Gesamttann<strong>in</strong>gehalt liegt bei 6,9% TTM. Weit über diesen Angaben liegen<br />

die Werte von CAMPBELL <strong>und</strong> FUCHSHUBER (1995), die bis zu 35,5% TTM gemessen<br />

haben, bzw. die Ergebnisse von SWAIN (1965), der bis zu 60% TTM als<br />

Gesamttann<strong>in</strong>gehalt angibt. Diese großen Spannen <strong>in</strong> den Gesamttann<strong>in</strong>gehalten<br />

können unter anderem durch Abweichungen <strong>in</strong> der Extraktion <strong>und</strong> Re<strong>in</strong>igung der<br />

gewonnen Extrakte zustande kommen. In der Literatur s<strong>in</strong>d diese Arbeitsschritte auf<br />

vielfache Weise beschrieben (SWAIN <strong>und</strong> HILLIS, 1959; MARTIN <strong>und</strong> MARTIN, 1982;<br />

HAGERMAN, 1988; COLEY <strong>und</strong> BARONE, 1996; HÄTTENSCHWILER et al., 2003). E<strong>in</strong><br />

weiterer Unterschied liegt <strong>in</strong> der Standardisierung der Methode. Neben der<br />

Standardisierung mit Tann<strong>in</strong>säure (Fol<strong>in</strong> Denis) bzw. Cyanid<strong>in</strong>chlorid (Butanol HCl)<br />

wird auch mit selbst gewonnenem Hirsetann<strong>in</strong> oder anderen Proanthocyanid<strong>in</strong>en<br />

standardisiert (vgl. HAGERMAN, 1988). E<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>heitlichung der Methode würde die<br />

Vergleichbarkeit der Ergebnisse aus verschiedenen <strong>Untersuchungen</strong> erleichtern.<br />

Für die Arten Acalypha diversifolia, Cecropia obtusifolia, Tetrathylacium<br />

macrophyllum <strong>und</strong> Sloanea medusula ist ersichtlich, dass e<strong>in</strong> hoher Tann<strong>in</strong>gehalt mit<br />

verzögertem Gewichtsverlust nach Exposition im Wasser korreliert ist (vgl. Kapitel<br />

6.1.3). Da sich der Tann<strong>in</strong>gehalt der „r-Strategen“ A. diversifolia, C. obtusifolia <strong>und</strong> T.<br />

macrophyllum mit den Tann<strong>in</strong>gehalten der weiteren untersuchten „r-Strategen“<br />

Guatteria chiriquiensis <strong>und</strong> Myriocarpa longipes signifikant von den höheren<br />

Tann<strong>in</strong>gehalten aller untersuchten „K-Strategen“ unterscheidet, kann angenommen<br />

werden, dass auch die weiteren „r-Strategen“ e<strong>in</strong>en ähnlichen Gewichtsverlust nach<br />

Exposition im Wasser wie die untersuchten „r-Strategen“ zeigen werden. Da die<br />

Tann<strong>in</strong>e allerd<strong>in</strong>gs bei Exposition im Wasser sehr schnell ausgewaschen bzw.<br />

abgebaut werden, kann mithilfe des Tann<strong>in</strong>gehalts nur die anfängliche

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