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Chemische und Anatomische Untersuchungen zum Laubabbau in

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8. Diskussion<br />

- 125 -<br />

Diskussion<br />

Der Zusammenhang zwischen Abbau, Falllaubqualität, Herbivorie <strong>und</strong> Tann<strong>in</strong>gehalt<br />

ist <strong>in</strong> der Literatur vielfach diskutiert (COLEY, 1983; SCHÄDLER et al., 2003; POORTER<br />

et al., 2004). Im Zusammenhang mit Abbau werden vor allem die kondensierten<br />

Tann<strong>in</strong>e gemessen (STOUT, 1989; FIELD <strong>und</strong> LETTINGA, 1992; CAMPBELL <strong>und</strong><br />

FUCHSHUBER, 1995). In dieser sowie <strong>in</strong> der Paralleluntersuchung von GUSENLEITNER<br />

(2005) zeigt sich allerd<strong>in</strong>gs, dass auch der Gesamttann<strong>in</strong>gehalt im Zusammenhang<br />

mit aquatischem Blattabbau e<strong>in</strong>e Rolle spielt. Der mit der Fol<strong>in</strong> Denis Methode am<br />

Frischmaterial gemessene Gesamttann<strong>in</strong>gehalt von Acalypha diversifolia, Cecropia<br />

obtusifolia, Tetrathylacium macrophyllum <strong>und</strong> Sloanea medusula ergibt mit den<br />

Abbauraten dieser Arten e<strong>in</strong>e Korrelation mit e<strong>in</strong>em Bestimmtheitsmaß von<br />

R²=0,988. Der Zusammenhang zwischen kondensierten Tann<strong>in</strong>en <strong>und</strong> den<br />

Abbauraten ist mit R²=0,614 schwächer. Dass der Gesamttann<strong>in</strong>gehalt mit dem<br />

Gehalt an kondensierten Tann<strong>in</strong>en nicht gleich zu setzen ist, zeigen die Ergebnisse<br />

von Tetrathylacium macrophyllum. Der Gesamttann<strong>in</strong>gehalt dieser Art liegt <strong>in</strong> dieser<br />

Untersuchung bei 8,4% TTM (s=1,9). Kondensierte Tann<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d für diese Art so gut<br />

wie nicht nachzuweisen. Da sich der Gesamttann<strong>in</strong>gehalt am Trockenmaterial mit<br />

7,3% TTM (s=2,1) nicht signifikant vom Gesamttann<strong>in</strong>gehalt am Frischmaterial<br />

unterscheidet, kann angenommen werden, dass die Extrahierbarkeit der Tann<strong>in</strong>e<br />

durch die Trocknung nicht reduziert wird. E<strong>in</strong> ähnlicher Zusammenhang tritt bei<br />

Apeiba tibourbou auf. Daher ist es empfehlenswert, <strong>in</strong> <strong>Untersuchungen</strong> sowohl den<br />

Gesamttann<strong>in</strong>gehalt wie auch den Gehalt an kondensierten Tann<strong>in</strong>en zu messen<br />

(vgl. Kapitel 5.2 bzw. 6.1).<br />

Weiters ist bei der Probennahme zu berücksichtigen, dass der Gesamttann<strong>in</strong>gehalt<br />

<strong>in</strong> jungen Blättern bis zu doppelt so hoch se<strong>in</strong> kann wie <strong>in</strong> adultem Blattmaterial<br />

(COLEY <strong>und</strong> AIDE, 1991) <strong>und</strong> dass kohlenstoffbasierte Abwehrstoffe, wozu auch<br />

phenolische Verb<strong>in</strong>dungen gehören, durch Sonnene<strong>in</strong>strahlung deutlich erhöht se<strong>in</strong><br />

können (diskutiert <strong>in</strong> COLEY <strong>und</strong> Kursar 1996). In den Ergebnissen der Tann<strong>in</strong>gehalte<br />

von Cecropia obtusifolia <strong>und</strong> Virola koschnyi spiegelt sich dieses Bild wider. Cecropia<br />

obtusifolia ist aufgr<strong>und</strong> der Wuchs- <strong>und</strong> Lebensstrategie e<strong>in</strong>er hohen<br />

Sonnenbestrahlung ausgesetzt. Die Tann<strong>in</strong>gehalte, vor allem der Gehalt an<br />

kondensierten Tann<strong>in</strong>en, gehören <strong>in</strong> diesen Analysen zu den höchsten Werten. Von

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