Die aktuelle Orientierungshilfe in 5 Bänden - Vlaamse Vereniging ...
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DGPPN-Akademie für Fort- und Weiterbildung<br />
2-Tage-Workshops Freitag // Samstag<br />
sondere vor dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>aktuelle</strong>r Befunde der Neurobiologie<br />
stellt sich die Frage, welche Bedeutung kognitive Umstrukturierungen<br />
durch E<strong>in</strong>sicht haben. Ergebnisse aus der Grundlagenpsychologie liefern<br />
den Schlüssel dafür, dass kognitive Umstrukturierungen besonders<br />
effektiv s<strong>in</strong>d, wenn die implizite und explizite Informationsverarbeitung<br />
bei psychischen Störungen simultan berücksichtigt wird.<br />
Neben den traditionellen Techniken wird den Teilnehmern e<strong>in</strong> umfassender<br />
Überblick über <strong>aktuelle</strong> Methoden und Techniken der kognitiven<br />
Umstruk turierung gegeben. Es wird e<strong>in</strong> modulares Konzept mit<br />
vier Stufen vorgestellt, das den gesamten Therapieprozess e<strong>in</strong> bezieht:<br />
1. Kognitive Umstrukturierung bei der störungsspezifischen und biographischen<br />
Klärungsarbeit; 2. Neubenennung der Kognitionen durch<br />
aktive Problembewältigung; 3. Umstrukturierung der negativen Selbstreferenz;<br />
4. Kognitive Umstrukturierung im Kontext von Selbstmanagement<br />
und Selbstkontrolle. <strong>Die</strong>se werden am Beispiel spezifischer<br />
Störungsbilder <strong>in</strong>tensiv e<strong>in</strong>geübt: z. B. Analyse der Erwartungen,<br />
Dosierung der Psychoedukation, Sokratischer Dialog, Selbst<strong>in</strong>struktion,<br />
Selbstkontrolle, Spaltentechniken, Modifikation der Selbstreferentialität,<br />
Modifikation des episodischen Gedächtnis, Prim<strong>in</strong>g,<br />
Umstrukturierung des prozeduralen Gedächtnis. Am Ende des Workshops<br />
wird der Teilnehmer e<strong>in</strong>en praxisorientierten Leitfaden zur kognitiven<br />
Umstrukturierung nach e<strong>in</strong>em 4StufenPlan <strong>in</strong> den Händen<br />
halten, der auch darüber <strong>in</strong>formiert, <strong>in</strong> welcher Therapiephase welche<br />
Me thode der kognitiven Umstrukturierung zur Anwendung kommt.<br />
144 08.30 – 12.15 Uhr // Raum 31<br />
Elektrokrampftherapie kompakt – für E<strong>in</strong>weiser und Anwender<br />
M. Gröz<strong>in</strong>ger, T. Nickl-Jockschat: Universitätskl<strong>in</strong>ikum Aachen, Kl<strong>in</strong>ik für<br />
Psychiatrie, A. Conca: LKH Rankweil, Psychiatrie<br />
Zielgruppe: Überweiser ohne eigene EKT E<strong>in</strong>richtung, EKT Anwender<br />
mit Weiterbildungs oder Supervisionswunsch<br />
Methode: vorbereitende Materialien, Vorlesung mit Folien, Interaktive<br />
Abschnitte mit Diskussion, Filme, Fallbeispiele<br />
Abstract: Wir wollen bieten: Unterstützung der Überweiser im H<strong>in</strong>blick<br />
auf Therapieentscheidungen und Patientenaufklärung, Unterstützung<br />
der Anwender durch zusammenfassende Übersicht und Diskussionsmöglichkeit.<br />
Es sollen folgende Themen besprochen werden:<br />
Wie hat sich die EKT <strong>in</strong> den vergangenen 75 Jahren entwickelt? Wie<br />
wird EKT heute praktiziert? Wie häufig wird EKT angewandt? Wie<br />
können wir mit den stark polarisierten Me<strong>in</strong>ungen zur EKT umgehen?<br />
Wie kann man Patienten über EKT aufklären? Auf welchen Grundlagen<br />
basiert EKT? Wann wirkt EKT und wie gut? Was weiß man über<br />
den Wirkmechanismus von EKT? Wann kann EKT angewandt werden<br />
und wann nicht? Wie wird EKT angewandt? Wann soll man aufhören?<br />
Wie lässt sich EKT mit Medikamenten komb<strong>in</strong>ieren? Welche Nebenwirkungen<br />
und Komplikationen muss man befürchten? Schädigt EKT<br />
das Gehirn? Welche forensischen Aspekte s<strong>in</strong>d bei der EKT von Bedeutung?<br />
Wie machen wir weiter, wenn der Patient sich unter EKT<br />
bessert?<br />
145 08.30 – 12.15 Uhr // Raum 32<br />
CrashKurs Psychiatriegeschichte<br />
A. Karenberg: Geschichte / Ethik der Mediz<strong>in</strong>, Universität Köln, H. Förstl:<br />
TUM, Kl<strong>in</strong>ikum Rechts der Isar, Psychiatrie und Psychotherapie, München,<br />
D. Arenz: Marien-Hospital Euskirchen, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
E. Kumbier: Universität Ro stock, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie<br />
Zielgruppe: Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen <strong>in</strong> der Vorbereitung zur Facharztprüfung;<br />
alle historisch Interessierten auch aus psychiatrienahen<br />
Berufen<br />
Abstract: An zwei Tagen werden Grundzüge der Psychiatriegeschichte,<br />
auch im H<strong>in</strong>blick auf die Facharztprüfung, systematisch vermittelt<br />
und mit Hilfe von historischen Quellen anschaulich dargestellt.<br />
Kernthema 1) Kompaktwissen. Höhepunkte und Irrwege <strong>in</strong> der Geschichte<br />
der Psychiatrie. Schwerpunkte: von der Aufklärung bis zum<br />
Ende des 19. Jahrhunderts; Weichenstellungen um 1900: Kraepel<strong>in</strong>,<br />
Bleuler, Alzheimer, Pick; Tendenzen der Psychiatrie im 20. Jahrhundert;<br />
Psychiatrie im Nationalsozialismus. Kernthema 2) Biografien <strong>in</strong><br />
der Psychiatriegeschichte. Schwerpunkte: Berühmte Patienten und<br />
retrospektive Diagnosen; berühmte Psychiater. Kernthema 3) Was<br />
weiß ich? EponymQuiz<br />
146 08.30 – 12.15 Uhr // Raum 33<br />
Schematherapie bei Borderl<strong>in</strong>ePersönlichkeitsstörung<br />
G. Jacob: Universitätskl<strong>in</strong>ikum Freiburg, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
N. Reiss: Universitätskl<strong>in</strong>ikum Ma<strong>in</strong>z, Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Zielgruppe: Psychotherapeutisch tätige Personen, die mit Patienten<br />
mit Borderl<strong>in</strong>e oder anderen schweren Persönlichkeitsstörungen<br />
arbeiten<br />
Methode: Vortrag, Rollenspiel, Kle<strong>in</strong>gruppenarbeit<br />
Abstract: Schematherapie stößt <strong>in</strong> den letzten Jahren nicht zuletzt<br />
wegen der guten Wirksamkeit <strong>in</strong> der Behandlung der Borderl<strong>in</strong>e<br />
Persönlichkeitsstörung (BPS) auf großes Interesse, die auch wissenschaftlich<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er großen Studie nachge wiesen wurde (Arch. Gen.<br />
Psych., GiesenBloo et al., 2006). Grundlage der schematherapeutischen<br />
Behandlung der BPS ist e<strong>in</strong> störungsspezifisches Modusmodell,<br />
das als zentrale Schemamodi die Modi des verletzten K<strong>in</strong>des, des<br />
ärgerlichen K<strong>in</strong>des, des strafenden Elternteils und des distanzierten<br />
Beschützers be<strong>in</strong>haltet. In der Behandlung von BPSPatienten wird<br />
berichtetes Problemverhalten sowie <strong>in</strong> der Interaktion beobachtete<br />
Schwierigkeiten zu dem dabei jeweils im Vordergrund stehenden<br />
Schemamodus <strong>in</strong> Beziehung gesetzt und <strong>in</strong> der Folge modusspezifisch<br />
<strong>in</strong>terveniert, <strong>in</strong>dem bspw. der Pa tient angeleitet wird, se<strong>in</strong>en strafenden<br />
Elternmodus zu bekämpfen oder den distanzierten Beschützermodus<br />
zu reduzieren. Im Workshop wird das BPSModusmodell sowie<br />
modusspezifische Behandlungsstrategien anhand von Vortrag und<br />
Arbeit mit Fällen der Teilnehmer vorgestellt und <strong>in</strong> angeleiteter Kle<strong>in</strong>gruppenarbeit<br />
von den Teilnehmern im Rollenspiel geübt. <strong>Die</strong> Teilnehmer<br />
haben die Möglichkeit, eigene Fälle e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und darauf<br />
bezogene Fragen zu diskutieren.<br />
147 08.30 – 12.15 Uhr // Raum 34<br />
Schematherapie bei narzisstischen Persönlichkeitsstörungen<br />
E. <strong>Die</strong>ckmann, E. Knauss: Universitätskl<strong>in</strong>ik Freiburg, Psychiatrie und<br />
Psychotherapie<br />
Zielgruppe: Für Ärzte und Psychologen mit Vorkenntnissen <strong>in</strong> Schematherapie<br />
Methode: Vortrag mit Kasuistiken der Referent<strong>in</strong>nen, Powerpo<strong>in</strong>tpräsentationen,<br />
Videobeispielen, Rollenspielen und Kle<strong>in</strong> gruppenarbeit<br />
Abstract: <strong>Die</strong> Schematherapie nach Jeffrey Young stellt e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />
der kognitiven Verhaltenstherapie zur Behandlung persönlichkeitsgestörter<br />
Patienten dar. Sie hat <strong>in</strong> den vergangenen Jahren<br />
national und <strong>in</strong>ternational zunehmende Anwendung erlangt und bietet<br />
e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegratives Konzept zur Therapie von Patienten mit narzisstischen<br />
Persön lichkeitsstörungen. <strong>Die</strong>se stellen ihre Behandler (und ihre<br />
Mitmenschen) für gewöhnlich vor besondere Herausforderungen. Ihre<br />
ausgeprägte Ansprüchlichkeit, gepaart mit e<strong>in</strong>em oft eklatanten Mangel<br />
an E<strong>in</strong>fühlungsvermögen, rascher Kränkbarkeit und Neigung zu<br />
bedrohlichem und aggressivem Verhalten provozieren nicht selten ungünstige<br />
Reaktionen auf Seiten ihrer Therapeuten, die sich schädlich<br />
auf die Behandlung auswirken können. Dabei geht bisweilen der Blick<br />
dafür verloren, dass diese Patienten h<strong>in</strong>ter ihrer arroganten, e<strong>in</strong>schüchternden<br />
und ichbezogenen Fassade <strong>in</strong> aller Regel e<strong>in</strong> hohes<br />
Maß an Verunsicherung, Scham und Isolation verbergen, dessen sie<br />
sich meist nicht bewusst s<strong>in</strong>d. Sie benötigen dementsprechend Therapeuten,<br />
die <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, authentisches Mitgefühl und Respekt mit<br />
wertschätzender Grenzsetzung komb<strong>in</strong>ieren zu können – e<strong>in</strong> wahrhaft<br />
nicht leichtes Unterfangen. Ziel: Das Sem<strong>in</strong>ar soll e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die<br />
schematherapeutische Hypothesenbildung zur Genese narzisstischer<br />
Persönlichkeiten und der damit e<strong>in</strong>hergehenden Schemata und Modi<br />
dieser Klienten bieten. Darüber h<strong>in</strong>aus sollen praxisorientierte Techniken<br />
für schwierige Therapiesituationen, wie Abwertungen und E<strong>in</strong>schüchterungen<br />
des Behandlers, Überschreitungen von Grenzen sowie<br />
Manipulationsversuche vermittelt werden. Wünschenswert ist die<br />
Bereitschaft der Teilnehmer, Offenheit bezüglich der Selbsterfahrung<br />
eigener Schemata, die von Narzissten mit hoher Treffsicherheit getriggert<br />
werden, mitzubr<strong>in</strong>gen.<br />
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