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Die aktuelle Orientierungshilfe in 5 Bänden - Vlaamse Vereniging ...

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Grußworte<br />

Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Hans Kurt<br />

Sehr geehrte Kongressbesucher<strong>in</strong>nen und Kongressbesucher<br />

Grüezi, grüess Euch liebe Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen,<br />

epidemiologische Daten aus der Schweiz zeigen, dass die Gruppe der Jugendlichen und<br />

junge Erwachsenen zum e<strong>in</strong>en und die der alten Menschen zum andern psychiatrisch­<br />

psychotherapeutisch schlecht versorgt s<strong>in</strong>d. Bei jungen kranken Menschen besteht die<br />

Schwierigkeit dar<strong>in</strong>, dass die K<strong>in</strong>der­ und Jugendpsychiatrie für Menschen über 18 Jahren<br />

nicht mehr zuständig ist, und die Erwachsenenpsychiatrie sich für die jungen Erwachsenen<br />

noch nicht zuständig fühlt. <strong>Die</strong>ser Umstand zeigt sich sowohl bei den niedergelassenen<br />

KollegInnen wie auch <strong>in</strong> der <strong>in</strong>stitutionellen Versorgung, wo es z. B. an Betten für junge<br />

Erwachsene mit ihren spezifischen Bedürfnissen mangelt. Was die älteren psychisch<br />

kranken Menschen angeht, werden diese im ambulanten Bereich fast ausschliesslich<br />

von Grundversorgern betreut, und es besteht e<strong>in</strong> hoher Nachholbedarf an psychiatrischpsychotherapeutischen<br />

Behandlungen. Erschreckend hoch ist z. B. die wachsende Zahl der<br />

Suizide älterer Menschen.<br />

E<strong>in</strong> anderer Bereich, der uns <strong>in</strong> der Schweiz grosse Sorgen bereitet, ist der mangelnde<br />

Nachwuchs an psychiatrisch­psychotherapeutischen FachärztInnen, e<strong>in</strong> Thema, dem im Kongress<br />

ja auch entsprechend Gewicht gegeben werden soll. Auch hier handelt sich teils um<br />

e<strong>in</strong> Problem der Lebensspanne. <strong>Die</strong> Schweiz weist europaweit die höchste PsychiaterInnendichte<br />

auf, aber als Facharztgruppe hat die Psychiatrie das höchste mittlere Lebens alter. In<br />

den psychiatrischen Institutionen fehlt es an AssistenzärztInnen, der Betrieb kann nur noch<br />

dank ausländischen KollegInnen aufrechterhalten werden. Viele Aufgaben, aber eben bei<br />

weitem nicht alle, können von nichtärztlichen Fachleuten wie PsychologInnen übernommen<br />

werden. Wieso ist der hoch<strong>in</strong>teressante Beruf der Psy chiaterIn und PsychotherapeutIn nicht<br />

attraktiv, und welche Zusammenhänge und Gründe können wir geme<strong>in</strong>sam f<strong>in</strong>den, besteht<br />

doch die Nachwuchsproblematik europaweit.<br />

Und was die Lebensspanne unserer Fachgesellschaften angeht, s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> der Schweiz<br />

stolz darüber, dass die Fachgesellschaft für K<strong>in</strong>der­ und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie<br />

SGKJPP und Fachgesellschaft der Erwachsenenpsychiatrie und Psychotherapie<br />

SGPP <strong>in</strong> den letzten Jahren immer enger zusammenarbeiten. Nachdem sich die K<strong>in</strong>derpsychiatrie<br />

vor etwas mehr als 50 Jahren mit e<strong>in</strong>em eigenen Facharzttitel von der Erwachsenenpsychiatrie<br />

getrennt hat, arbeiten wir nun im Rahmen e<strong>in</strong>es starken Dachverbandes<br />

zusammen. Geme<strong>in</strong> sam, aber jede Fachgesellschaft mit e<strong>in</strong>er eigenen Identität, versuchen<br />

wir uns für psychische kranken K<strong>in</strong>der bis h<strong>in</strong> zu psychisch kranken alten Menschen, ihren<br />

Angehörigen und Familien e<strong>in</strong>zusetzen, sei es nun <strong>in</strong> der Wissenschaft, der Therapie oder<br />

<strong>in</strong> der Gesundheitspolitik. Gerade <strong>in</strong> der Öffentlichkeitsarbeit, <strong>in</strong> gesundheitspolitischen<br />

Fragen, aber auch bei Problemen, die unseren Berufsstand angehen, können wir mit vere<strong>in</strong>ten<br />

Kräften mehr erreichen, s<strong>in</strong>d schlagkräftiger geworden und werden von den andern<br />

Partnern im Gesundheitswesen entsprechend ernster genommen.<br />

Ich freue mich auf e<strong>in</strong>en spannenden Kongress <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, auf viele Begegnungen mit KollegInnen<br />

aus Deutschland, Österreich, aber auch anderen europäischen Ländern, und natürlich<br />

auch auf Kontakte zwischen KollegInnen aller Alters gruppen, zwischen jung und alt,<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige Gelegenheit vone<strong>in</strong>ander lernen zu können.<br />

Dr. med. Hans Kurt<br />

Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (SGPP)<br />

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