Die aktuelle Orientierungshilfe in 5 Bänden - Vlaamse Vereniging ...
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DGPPN-Akademie für Fort- und Weiterbildung<br />
2-Tage-Workshops Freitag // Samstag<br />
148 08.30 – 12.15 Uhr // Raum 35<br />
Emotionsfokussierte psychotherapeutische Arbeit. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegratives<br />
Modell<br />
C.-H. Lammers: Asklepios Kl<strong>in</strong>ik Nord, Ochsenzoll, Hamburg<br />
Zielgruppe: Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten und<br />
therapeut<strong>in</strong>nen<br />
Methode: Vortrag. Videodemonstration, Diskussion, Rollenspiel, Handouts,<br />
Literatur<br />
Abstract: <strong>Die</strong>ser praxisorientierte Kurs hat die direkte therapeutische<br />
Arbeit an problematischen bzw. dysfunktionalen Emotionen zum Inhalt.<br />
Hier geht es im Gegensatz zu klassischen verhaltenstherapeutischen<br />
Techniken nicht alle<strong>in</strong>ig da rum, durch e<strong>in</strong>e Verhaltensänderung<br />
e<strong>in</strong>e emotionale Veränderung zu bewirken, sondern durch die direkte<br />
Arbeit an Emotionen Verhaltensänderungen zu ermöglichen. <strong>Die</strong>se<br />
Art der emotionsbezogenen Arbeit ersche<strong>in</strong>t deswegen nicht zuletzt<br />
immer dann angebracht, wenn <strong>in</strong> der Verhaltenstherapie ¹ Blockaden“<br />
im therapeutischen Prozess auftreten bzw. Pa tienten den klassischen<br />
Satz sagen: ¹ Sie haben ja Recht, aber ich fühle das e<strong>in</strong>fach nicht“. Im<br />
Mittelpunkt dieses emotionsbezogenen Psychotherapiekonzeptes<br />
steht u. a. die Unterscheidung von primären und sekundären Emotionen,<br />
die <strong>in</strong> tra und <strong>in</strong>ter<strong>in</strong>dividuelle Funktionalität von Emotionen, die<br />
Erfassung von emotionalen Schemata sowie Strategien und Techniken<br />
für die praktische therapeutische Arbeit an pro blematischen und<br />
verhaltensbestimmenden Emotionen. <strong>Die</strong> Ziele des Sem<strong>in</strong>ares s<strong>in</strong>d:<br />
1. Vermittlung von theoretischen Grundlagen zum Konzept der emotionsfokussierten<br />
Psychotherapie; 2. Erlernen von Emotionsanalysen<br />
h<strong>in</strong>sichtlich primärer vs. sekundärer Emotionen; 3. Erkennen und Bearbeiten<br />
von Schemata; 4. Vermittlung von therapeutischen Strategien<br />
zur Fokussierung von Emotionen<br />
149 08.30 – 12.15 Uhr // Raum 36<br />
Wertorientierte Verhaltenstherapie: E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Akzeptanz<br />
und CommitmentTherapie<br />
R. Sonntag: Praxis, Psychiatrie und Psychotherapie, Olpe<br />
Zielgruppe: <strong>Die</strong> Akzeptanz und CommitmentTherapie (ACT, als ganzes<br />
Wort gesprochen) ist bei vielen verschiedenen Störungen e<strong>in</strong>setzbar,<br />
da sich der Ansatz an grundlegenden Verhaltenspr<strong>in</strong>zipien orientiert.<br />
Er ist auch unter solchen Praxisbed<strong>in</strong>gungen nützlich, <strong>in</strong> denen<br />
e<strong>in</strong>e Vielzahl von Pa tienten mit breitem Diagnosespektrum und hoher<br />
Komorbi dität versorgt werden.<br />
Methode: Der Workshop bietet e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die theoretischen<br />
und praktischen Grundlagen von ACT mit Hilfe von Vortrag, praktischen<br />
Übungen und Videobeispielen. Da sich ACT am besten unter<br />
Bezug auf eigene Probleme erlernen lässt, ist außerdem Bereitschaft<br />
der Teilnehmer zur Selbsterfahrung wünschenswert.<br />
Abstract: ACT richtet sich nicht so sehr auf die Beseitigung und Veränderung<br />
von Symptomen, Gefühlen und Gedanken. Vielmehr geht es<br />
auf der e<strong>in</strong>en Seite darum, unangenehme <strong>in</strong>nere Erlebnisse akzeptieren<br />
zu lernen, anstatt gegen sie anzukämpfen und dabei das eigene<br />
Leben aus dem Auge zu verlieren. Auf der anderen Seite werden existentielle<br />
Lebensziele erarbeitet, um engagiertes, erfüllendes Handeln<br />
zu fördern und e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Lebensführung zu ermöglichen. Der Aufbau<br />
wertorientierten Verhaltens ist das zentrale Ziel von ACT. Weiterh<strong>in</strong><br />
geht ACT von der Beobachtung aus, dass logische Analysen und<br />
rationale Erklärungen oft therapeutisch nicht nur wenig hilfreich sondern<br />
sogar e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für psychische Störungen<br />
darstellen; deswegen werden <strong>in</strong> der therapeutischen Arbeit überwiegend<br />
Metaphern, natürliche Paradoxien und auf das unmittelbare<br />
Erleben bezogene Übungen e<strong>in</strong>gesetzt. ACT wurde <strong>in</strong> mehr als zwanzigjähriger<br />
Forschungsarbeit entwickelt und bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vielzahl<br />
empirischer Studien geprüft. In diesem Behandlungsansatz verb<strong>in</strong>den<br />
sich <strong>in</strong> <strong>in</strong>teressanter Weise philosophische Reflexion und experimentelle<br />
Grundlagenforschung zu Sprache und Kognition mit den reichhaltigen<br />
Erfahrungen der kl<strong>in</strong>ischen Praxis.<br />
60<br />
150 08.30 – 12.15 Uhr // Raum 37<br />
Psychotherapie komplexer Persönlichkeitsstörungen<br />
H.-J. Freyberger: Universität Greifswald, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, Stralsund,<br />
U. Streeck: Asklepios Fachkl<strong>in</strong>ikum, Tiefenbrunn, Rosdorf<br />
Abstract: Viele Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen<br />
leiden zugleich an affektiven Störungen, an Verhaltensstörungen,<br />
neurotischen oder somatoformen Störungen oder an den Folgen von<br />
Traumatisierungen. Wir sprechen <strong>in</strong> diesem Fall von komplexen Persönlichkeitsstörungen.<br />
<strong>Die</strong> Bee<strong>in</strong>trächtigungen von Patienten mit<br />
Persönlichkeitsstörungen zeigen sich vor allem <strong>in</strong> <strong>in</strong>terpersonellen<br />
Beziehungen; deshalb wurden Persönlichkeitsstörungen auch<br />
¹ Störungen des Sozialen“ genannt. <strong>Die</strong> Störungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />
prozedural <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sprache des Handelns repräsentiert und können<br />
oft weder <strong>in</strong> Worten mitgeteilt noch zum Gegenstand selbstreflexiver<br />
Betrachtung gemacht werden. Dem trägt die psychoanalytisch<strong>in</strong>teraktionelle<br />
Methode Rechnung. <strong>Die</strong> psycho analytisch<strong>in</strong>teraktionelle<br />
Methode, die sich seit vielen Jahren sowohl als E<strong>in</strong>zel wie als Gruppentherapie<br />
für die Behandlung von Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen<br />
bewährt hat, ist auf die <strong>in</strong>terpersonell sich manifestierenden<br />
Störungen ausgerichtet. Der Psychotherapeut bietet sich<br />
dem Patienten als Gegenüber an und gibt sich als anderes Subjekt <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er eigenen Realität zu erkennen, <strong>in</strong>dem er selektiv eigenes Erleben<br />
und eigene Handlungsbereitschaften mitteilt. Statt die Rolle e<strong>in</strong>es<br />
neutralen Experten <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen, der auf die psychische<br />
Realität se<strong>in</strong>es Patienten h<strong>in</strong>weist, wie diese verme<strong>in</strong>tlich beschaffen<br />
ist, ist die Rolle des Psychotherapeuten <strong>in</strong> der psychoanalytisch<br />
<strong>in</strong>teraktionellen E<strong>in</strong>zel und Gruppentherapie der e<strong>in</strong>es kompetenten<br />
Teilnehmers an e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>teraktiven Geschehen vergleichbar, das von<br />
beiden Beteiligten gestaltet wird. Damit macht der Therapeut das<br />
jeweils <strong>aktuelle</strong> Beziehungsgeschehen transparent und ermöglicht<br />
dem Patienten zu erkennen, wie er selber an der Gestaltung dysfunktionaler<br />
Beziehungen und sich wiederholender <strong>in</strong>terpersoneller Muster<br />
beteiligt ist. In dem Sem<strong>in</strong>ar werden die folgenden Themen behandelt:<br />
Manifestationen der Bee<strong>in</strong>trächtigungen von Patienten mit<br />
Persönlichkeitsstörungen im therapeutischen Gespräch – Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
für die Therapie und der Umgang mit Verletzungen des<br />
Rahmens – Techniken der psychoanalytisch<strong>in</strong>teraktionellen E<strong>in</strong>zeltherapie<br />
– Techniken der psychoanalytisch<strong>in</strong>teraktionellen Gruppentherapie<br />
151 08.30 – 12.15 Uhr // Raum 38<br />
Das AspergerSyndrom im Erwachsenenalter. Diagnose, Differentialdiagnose<br />
und Therapie<br />
L. Tebartz van Elst: Unikl<strong>in</strong>ik Freiburg, Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Zielgruppe: Der Workshop richtet sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie an ÄrztInnen<br />
und PsychologInnen. Ziel des Workshops ist es, die Kenntnis des<br />
AspergerSyndroms zu fördern, mit dem kl<strong>in</strong>ischen Bild vertraut zu<br />
machen und Konzepte zur adäquaten Diagnostik und Therapie dieses<br />
wichtigen kl<strong>in</strong>ischen Bildes zu vermitteln.<br />
Methode: In verschiedenen Modulen soll die Symptomatik, Diagnostik,<br />
Komorbidität und häufige kl<strong>in</strong>ische Kontexte der Autismus<br />
SpektrumErkrankungen vorgestellt werden. Dabei sollen auch diesmal<br />
wieder Betroffene mit AspergerSyndrom ausführlich zu Wort<br />
kommen und auch therapeutische Pr<strong>in</strong>zi pien, psychoedukative Gruppenkonzepte<br />
und Pr<strong>in</strong>zipien des sozialen Wahrnehmungs und<br />
Kom petenztra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs im Kontext des AspergerSpektrums besprochen<br />
werden. Didaktisch werden Vortrags und Diskussionselemente,<br />
Fallvignetten, Falldiskussionen, Videobeispiele aus therapeutischen<br />
Sitzungen sowie die Diskussion mit Betroffenen zu E<strong>in</strong>satz kommen.<br />
Abstract: Das AspergerSyndrom ist gekennzeichnet durch Defizite <strong>in</strong><br />
der sozialen Wahrnehmung und Kompetenz, die sich <strong>in</strong> der Regel bereits<br />
im frühen K<strong>in</strong>desalter manifestieren. Darüber h<strong>in</strong>aus prägen<br />
Symptome aus dem Bereich der Wahrnehmung, zwangsartig repetitive<br />
Verhaltensweisen und Sonder<strong>in</strong>teressen sowie begabungen das<br />
kl<strong>in</strong>ische Bild des AspergerSyndroms. <strong>Die</strong> Prävalenz der High<br />
Function<strong>in</strong>g Syndrome <strong>in</strong> der Allgeme<strong>in</strong>bevölkerung wird mit etwa<br />
1 – 2 % e<strong>in</strong>geschätzt und ist damit vergleichbar derer der schizophreniformen<br />
Störungen. Während das kl<strong>in</strong>ische Bild des Asperger