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Emil Nolde & Werner Berg - Werner Berg Galerie

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<strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>, Schlachten, 1959<br />

Öl auf Leinwand, 55 x 75 cm, WK 550<br />

<strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> <strong>Galerie</strong> der Stadt Bleiburg<br />

Mensch, war leicht begeisterungsfähig, entwarf sich immer aufs Neue das Idealbild<br />

eines anderen, und wurde dann der andere im realen Leben diesem Bild nicht<br />

ganz gerecht, konnte er schroff und abweisend reagieren.<br />

So kann man sagen: <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> war sich selbst der ärgste Feind. Aber gerade die<br />

gelebte Kompromißlosigkeit, unter der er litt und die ihm wiederholt Schaden<br />

zufügte, schuf ihm auch Freunde. Wenn man die verschiedenen Korrespondenzen<br />

durchsieht, von denen Harald Scheicher, sein Enkel, Teile in seine biografischen<br />

Daten aufgenommen hat, stößt man immer wieder auf das fürsorgliche Bemühen<br />

der Briefpartner, <strong>Berg</strong> vor sich selbst zu schützen und wenigstens die Folgen<br />

seiner spontanen Ablehnungen und Zurückweisungen zu mildern. Mitunter<br />

konnten sich seine Freunde – als wäre seine Sache auch die ihre – für ihn den Kopf<br />

zerbrechen und versuchen, in sein Dasein helfend einzugreifen. Sie wollten ihn,<br />

der in seiner Einsamkeit so auf Kontakte angewiesen war, davor bewahren, auch<br />

die letzte Brücke zur Außenwelt abzubrechen und sich ganz in sein Schneckenhaus<br />

zurückzuziehen.<br />

Letztlich erscheint es wie ein Wunder, daß jemand wie <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> mit seinem<br />

schwierigen Charakter überhaupt lebensfähig war. Ohne den stetigen Beistand seiner<br />

treuen und aufopferungsbereiten Frau wäre er verloren gewesen.<br />

IV.<br />

Wenn wir die frühen, zwischen 1930 und 1935 entstandenen Bilder von <strong>Werner</strong><br />

<strong>Berg</strong> mit dem bis dahin vorliegenden Werk von <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong> vergleichen, müssen<br />

wir zweierlei feststellen. Einerseits: der Einfluß von <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong> war ohne Zweifel<br />

sehr groß. Andererseits: <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> war ein ganz anderes Temperament und<br />

begann als Maler einen ganz eigenen,<br />

unverwechselbaren Weg zu gehen.<br />

Auch dürfen wir den Unterschied im<br />

Alter nicht unterschätzen. Die Generation<br />

<strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>s – der um und nach<br />

1900 Geborenen – sah sich künstlerisch<br />

vor ganz andere Probleme gestellt als<br />

die <strong>Nolde</strong>s und der Expressionisten,<br />

die fast alle in den achtziger Jahren des<br />

19. Jahrhunderts oder davor geboren<br />

wurden.<br />

Zunächst: <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> war seinem<br />

Wesen nach ein sehr viel nüchternerer<br />

Mensch als <strong>Nolde</strong>. Wir dürfen ihn eher<br />

einen magischen Realisten ganz eigener<br />

Prägung nennen, denn als Expressionisten<br />

bezeichnen. <strong>Berg</strong> sprach gerne –<br />

auf sich und seine Arbeit bezogen – von<br />

»Expressionismus in der Phase 2« und 27

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