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Miet- und Kapitalwertindizes für den deutschen Büroimmobilienmarkt

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Jenseits von „Core“: Chancen <strong>und</strong> Risiken von Immobilieninvestitionen in B-LagenOhnehin sollten die Begriffe A- <strong>und</strong> B-Lagen differenzierter verwendet wer<strong>den</strong>. Meist sind sichdie Immobilienprofessionals einig, welche Straßen in einer Stadt als A-Lage gelten. Sie unterschei<strong>den</strong>dabei zwischen A- <strong>und</strong> B-Lagen bei <strong>den</strong> Nutzungsarten Büro <strong>und</strong> Einzelhandel. EineA-Lage <strong>für</strong> Büros muss noch lange keine Bestlage <strong>für</strong> Handelsimmobilien sein, eine A-Lage<strong>für</strong> ein Mehrfamilienhaus noch lange kein Top-Standort <strong>für</strong> einen Industriebau. Wichtigerscheint hier, nicht von <strong>den</strong> Objekten, sondern von <strong>den</strong> Nutzern auszugehen, da sie mit ihrerAnmietungsentscheidung letztlich die Lagequalität determinieren. Und hier differenziert sichder Markt zunehmend. So hat etwa eine Marketingagentur gänzlich andere Vorstellungen voneiner guten Lage als eine Bank.Bei Anfangsrenditen die Nase vorn44Welche Argumente sprechen nun <strong>für</strong> ein Engagement in B-Lagen wenn die A-Lagen nichtverfügbar oder zu teuer gewor<strong>den</strong> sind? An erster Stelle stehen die niedrigeren Preise.Die Quadratmeterkosten eines Objektes in Cityrandlagen unterschei<strong>den</strong> sich beträchtlichvon <strong>den</strong> Kosten in A-Lagen. Eine <strong>für</strong> durchschnittlich 6,50 Euro vermietete gemischtgenutzteGewerbeimmobilie kostet so etwa 1.000 Euro pro Quadratmeter bei einem Vervielfältiger von14 (das entspricht einer Rendite von etwa 7%). Dagegen schlagen beim A-Objekt 6.000 Eurozu Buche, wenn dieses <strong>für</strong> die Spitzenmiete von 25 Euro vermietet ist <strong>und</strong> mit der 20-fachenJahresnettomiete (oder etwa 5 %) bewertet wird. Warum sollte es also vorziehenswert sein,mehr als fünfmal so viel <strong>für</strong> <strong>den</strong> Quadratmeter zu bezahlen <strong>und</strong> gleichzeitig eine geringereAusschüttung zu haben? Ist teurer automatisch besser? Das Core-Objekt kann nur dann bessersein, wenn die Verzinsungsdifferenz durch ein erhöhtes Risiko in der B-Lage erklärt wird.Als Argument <strong>für</strong> die niedrigeren Kaufpreise der 1B-Objekte wird oft ins Feld geführt, dasRisiko sei höher als bei Core-Immobilien. Doch das Gegenteil könnte der Fall sein. Die <strong>Miet</strong>enam Rande des Stadtzentrums zeigen bekanntermaßen eine deutlich geringere Volatilität alsdirekt im Zentrum. Sie entwickeln sich aufgr<strong>und</strong> der Vielzahl der <strong>Miet</strong>er in <strong>den</strong> Nebenlageneher mit der Stabilität der Durchschnittsmiete. Das gleiche Bild zeigt sich bei <strong>den</strong> Preisen.Auch sie bleiben in 1B-Lagen stabiler als in 1A-Lagen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass dieNachfrage in <strong>den</strong> Cityrandlagen sich relativ konstant entwickelt. Große spekulative Schwankungendurch Marktein- <strong>und</strong> Marktaustritte von Investoren sind hier weniger zu beobachten.Abbildung 3 zeigt die Entwicklung der Bruttomiet- <strong>und</strong> Wertänderungsrenditen <strong>für</strong> dieSektoren Büro, Handel <strong>und</strong> Gewerbe seit 1995 im Vergleich. Während Büro <strong>und</strong> Handel eherin <strong>den</strong> A-Lagen zu fin<strong>den</strong> sind, bil<strong>den</strong> die Gewerbeobjekte primär die B-Lagen im GermanProperty Index der Bulwien-Gesa AG ab. Bemerkenswert ist die hohe Stabilität der Bruttomietrenditenin <strong>den</strong> letzten 15 Jahren über alle Sektoren hinweg. Danach erreichen Gewerbeobjektefast durchgängig eine um 200 Basispunkte höhere Bruttomietrendite als Büro- <strong>und</strong>Handelsimmobilien. Gemäß Rendite-Risiko-Paradigma muss die höhere Rendite mit einemhöheren Risiko, gemessen an der Volatilität der Werte, einhergehen. Doch Abbildung 3 weistparadoxerweise <strong>für</strong> Gewerbeobjekte eine geringere jährliche Wertschwankung als <strong>für</strong> die SegmenteHandel <strong>und</strong> Büro aus. Gerade <strong>für</strong> Büroobjekte ist mit Veränderungsraten von plus 8%im Jahr 2000 bis minus 10% zwei Jahre später deutlich die starke Konjunkturahängigkeitablesbar.

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