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Miet- und Kapitalwertindizes für den deutschen Büroimmobilienmarkt

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<strong>Miet</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kapitalwertindizes</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>deutschen</strong> <strong>Büroimmobilienmarkt</strong>Investment- <strong>und</strong> Nutzungsmarkt sind eng miteinander verb<strong>und</strong>en. Die <strong>Miet</strong>e, die <strong>für</strong> dieÜberlassung der Fläche zu zahlen ist, ist eine zentrale Renditegröße. Die um die vom Eigentümerzu zahlen<strong>den</strong> Bewirtschaftungskosten verminderte Kaltmiete stellt dabei <strong>den</strong> Reinertragdar. In einem vollkommenen Markt <strong>und</strong> bei perfekter Voraussicht entspricht der Preis einerBüroimmobilie (P) dem Barwert der künftigen Reinerträge aus dem Objekt (RE):REP t = RE t + t+1RE t+2+ +…,(1+r t+1 ) (1+r t+2 ) 2wobei der Diskontierungssatz (r t ) gleich der erwarteten bzw. der angestrebten Verzinsungdes Immobilieninvestments ist. Danach ist der Büroimmobilienpreis hoch, wenn die zukünftigeNeuvertragsmiete hoch <strong>und</strong>/oder die zukünftige Verzinsung niedrig ist. Die erwarteteVerzinsung kann verstan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> als die Summe der erwarteten Verzinsung risikoloserAnlagen (r f t) <strong>und</strong> einer Risikoprämie als Kompensation <strong>für</strong> mögliche <strong>Miet</strong>ausfälle <strong>und</strong> dervergleichsweise geringen Liquidität der Immobilienmärkte (RP t ).Nach einer Variante dieses Modells wer<strong>den</strong> die künftigen Reinerträge ermittelt, indemneben dem aktuellen Reinertrag eine konstante <strong>Miet</strong>steigerungsrate (g) angesetzt wird.Zudem geht man der Einfachheit halber davon aus, dass sich der risikofreie Zins (r f ) <strong>und</strong>die Risikoprämie (RP) im Zeitablauf nicht verändern. Auf diese Weise gilt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Preis derBüroimmobilie näherungsweise:58P t =RE(r f + RP – g)Der Beziehung zufolge ist der Preis der Immobilie P t positiv korreliert mit dem Reinertrag<strong>und</strong> seiner Steigerungsrate g <strong>und</strong> negativ korreliert mit dem risikolosen Zinssatz <strong>und</strong> derImmobilienrisikoprämie. Zwar kann <strong>für</strong> <strong>den</strong> risikolosen Zinssatz die Rendite einer Staatsanleihemit langer Restlaufzeit als Referenzgröße herangezogen wer<strong>den</strong>, aber die Risikoprämie<strong>und</strong> die zukünftige Steigerungsrate der <strong>Miet</strong>e sind <strong>für</strong> sich genommen schwierig zu quantifizieren.Anders sieht die Situation aus, wenn der Nenner als Ganzes betrachtet wird. Beieiner hinreichen<strong>den</strong> Zahl an Kauffällen lässt sich dieser empirisch bestimmen, indem derReinertrag <strong>und</strong> der Kaufpreis in Relation gesetzt wer<strong>den</strong>. Das sich hieraus ergebende Resultatkann unter Beachtung der Restnutzungsdauer der in die Berechnung eingehen<strong>den</strong> Kaufobjekteals empirischer Liegenschaftszinssatz bezeichnet wer<strong>den</strong>. Der Zinssatz reflektiert dieMarkterwartungen der Käufer von Büroimmobilien in einer bestimmten Periode.Diese Zusammenhänge berücksichtigend wird nicht unmittelbar ein Preisindex <strong>für</strong> Büroimmobilienauf der Gr<strong>und</strong>lage von Objektpreisen ermittelt, sondern es wird über mehrereStufen ein Kapitalwertindex <strong>für</strong> Büroimmobilien berechnet. Zunächst wer<strong>den</strong> ein Neuvertragsmietindex<strong>für</strong> Büroflächen <strong>und</strong> ein empirischer Liegenschaftszinssatzindex <strong>für</strong> Bürogebäudeermittelt. Diese bei<strong>den</strong> Indizes wer<strong>den</strong> danach zum Kapitalwertindex <strong>für</strong> Bürogebäude zusammengefasst.Hedonisches ModellEs wurde eingangs darauf hingewiesen, dass Büroimmobilien durch eine hohe Heterogenitätgekennzeichnet sind, was <strong>für</strong> die Konstruktion von <strong>Miet</strong>- <strong>und</strong> Liegenschaftszinsindizes eingroßer Nachteil ist. Für diese wie <strong>für</strong> alle <strong>Miet</strong>- <strong>und</strong> Preisindizes gilt der Gr<strong>und</strong>satz, dass mannur dann zu aussagefähigen Ergebnissen kommt, wenn Gleiches mit Gleichem verglichenwird. Mit Blick auf <strong>den</strong> Büromarkt hat das zur Konsequenz, dass sich die <strong>Miet</strong>en, Preise <strong>und</strong>

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