Hohenzollerische Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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<strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Heimat</strong><br />
Vorlage: Staatsarchiv Sigmaringen Ho 86 T1 Nr 447, Foto: Hauptstaatsarchiv Stuttgart<br />
CORINNA KNOBLOCH<br />
Herausgegeben vom<br />
54. Jahrgang<br />
Alte Karte der Herrschaft Achberg entdeckt<br />
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es wiederholt zu Grenzstreitigkeiten<br />
zwischen dem Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen<br />
und den angrenzenden Staaten. So gab es unter anderem immer wieder<br />
neue Diskussionen über den Verlauf der Landesgrenze zwischen<br />
dem Obervogteiamt Achberg, das durch die Rheinbundakte 1806 Hohenzollern-Sigmaringen<br />
zugeteilt worden war, und dem königlich<br />
bayerischen Landgerichtsbezirk Lindau.<br />
Ein Beispiel liefert eine im Staatsarchiv Sigmaringen verwahrte Akte<br />
der Fürstlichen Landesregierung Sigmaringen, die vor kurzem im<br />
Rahmen der Neuverzeichnung des Bestands erschlossen wurde. Die<br />
Landesgrenzbereinigung zog sich in diesem Fall von 1816 bis 1845,<br />
also über fast 30 Jahre, hin. Häufig stellte sich dabei lediglich die<br />
Frage nach der genauen Setzung einzelner Grenzsteine und Marken.<br />
Um Veränderungen zu dokumentieren oder eigene Ansprüche zu un-<br />
<strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Geschichtsverein</strong><br />
Nr. 2-Juni 2004 E 3828<br />
termauern, bedienten sich beide Seiten auch der Hilfe von Karten, in<br />
denen der jeweilige Grenzverlauf eingezeichnet wurde. Um das Jahr<br />
1826 verwendeten die beiden Parteien hierzu auch die wohl originalgetreue<br />
Kopie einer weitaus älteren Karte.<br />
Die gesüdete Karte mit der Aufschrift »Von der Alten Sirggenstainischen<br />
Mappa accurat abgezogen« enthält detaillierte Darstellungen<br />
der Dörfer und Weiler Achberg, Bahlings, Baindt, Buflings, Dobeiratsweiler,<br />
Duznau, Englitz, Esseratsweiler, Flunau, Gunderatweiler,<br />
Isigatweiler, Liebenweiler, Pechtensweiler, Regnitz und Siberatsweiler.<br />
Auch einige Besonderheiten, beispielsweise der Bildstock bei Baindt<br />
und der Galgen bei Esseratsweiler, wurden von dem Zeichner aufgenommen.<br />
Das Original muss zwischen 1530 und 1691 entstanden sein. In<br />
dieser Zeit lag die Herrschaft Achberg in der Hand der Sürgensteiner.<br />
1691 musste Franz Johann Ferdinand von Sürgenstein die Herrschaft<br />
an den in Altshausen sitzenden Deutschordens-Landkomtur Franz<br />
Benedikt Freiherr von Baden verkaufen. 1<br />
Aufgrund der sehr detaillierten und kolorierten Darstellung dürfte die