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Hohenzollerische Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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Walter Kempe zum Gedächtnis<br />

Am 19. Mai 2004 starb in Ostrach unser Vereinsmitglied Walter<br />

Kempe. 1920 in Frankfurt am Main geboren, hatte Kempe noch als<br />

Soldat die Bestallung zum Apotheker erhalten. Anschließend war<br />

er über 20 Jahre bei den Farbwerken Hoechst in seiner Vaterstadt<br />

tätig, übernahm dann aber eine Apotheke in Ehingen an der Donau.<br />

Nach dem Tode seiner ersten Frau war er ab 1978 zuerst in<br />

der Apotheke Pfeiffer in Sigmaringen und anschließend bis 1986 in<br />

der Stadt-Apotheke Mengen tätig. Dort begann er, sich intensiv mit<br />

der Geschichte der Stadt-Apotheke und der ärztlichen Versorgung<br />

der Donaustadt zu beschäftigen. Seine Forschungsergebnisse fanden<br />

schließlich in dem Aufsatz »Wundärzte und Apotheker in Mengen.<br />

Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt-Apotheke und der Stadt<br />

RUDOLF LINSENMANN<br />

Nachruf für eine verdiente Lehrerin<br />

in Empfingen (1946 bis 1971):<br />

Elsa Petersen f 9. Juli 2003<br />

(Bearbeiter: Wolfgang Hermann)<br />

Ansprache von Rudolf Linsenmann, Rektor der Grund-, Haupt- und<br />

Werkrealschule Empfingen am Grabe von Elsa Petersen am 16. Juli<br />

2003.<br />

Werte Trauergemeinde, die Nachricht vom Tode der ehemaligen<br />

Empfinger Lehrerin und Konrektorin Elsa Petersen am 9- Juli 2003<br />

hat in der Schule Betroffenheit und Trauer ausgelöst. Obwohl Frau<br />

Petersen schon viele Jahre nicht mehr in Empfingen wohnte und sie<br />

»ihr« Empfingen aufgrund ihres Gesundheitszustandes auch nicht<br />

mehr besuchen konnte, ist der Kontakt zwischen Empfinger Bürgern<br />

und Frau Petersen doch nie abgerissen. Immer wieder haben Empfinger<br />

Frau Petersen am Krankenbett aufgesucht. Von diesen Besuchern<br />

hat auch die Schule immer wieder erfahren, wie sehr doch<br />

54<br />

Mengen« ihren Niederschlag, der in der Zeitschrift für <strong>Hohenzollerische</strong><br />

Geschichte 20 (1984) publiziert wurde. Seit der Aufnahme<br />

seiner historischen und heimatkundlichen Forschungen gehörte<br />

Walter Kempe zum festen Kundenkreis des Staatsarchivs Sigmaringen.<br />

Bald trat er auch dem <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Geschichtsverein</strong> als<br />

Mitglied bei. Aktives Mitglied war Kempe ferner im Schwäbischen<br />

<strong>Heimat</strong>bund und in der Gesellschaft Oberschwaben. Nach den Forschungen<br />

zur Geschichte Mengens wandte sich Kempe sodann der<br />

Erforschung der Geschichte der Gemeinde Ostrach und ihrer Ortsteile<br />

zu, wo er sich nach der Verehelichung mit seiner zweiten Ehefrau<br />

Ilse häuslich niedergelassen hatte.<br />

Die Ergebnisse seiner einzelnen Forschungen publizierte er in der<br />

Nachfolge von Rektor Willi Rieger in der <strong>Heimat</strong>kundlichen Beilage<br />

zum Mitteilungsblatt der Gemeinde Ostrach. Seit 1986 erschienen<br />

einzelne Beiträge auch in der <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Heimat</strong>. Nach den<br />

im vergangenen Jahr herausgebrachten Registern zu dieser Schriftenreihe<br />

hat Walter Kempe bis in das Jahr 2000 14 Beiträge alleine<br />

und vier weitere zusammen mit Dr. Hermann Frank, Tübingen, herausgebracht.<br />

2003 erschien in der <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Heimat</strong> noch<br />

der Beitrag von Kempe zur Geschichte Dichtenhausens. Erwähnenswert<br />

ist auch die schöne Exkursion mit dem Titel »Burgen im<br />

Ostrachtal«, die Walter Kempe 1995 im Rahmen des Veranstaltungsprogramms<br />

des <strong>Geschichtsverein</strong>s organisiert und auch<br />

durchgeführt hat. Walter Kempe hat sich ferner im Bereich der<br />

kirchlichen Archivpflege verdient gemacht. Sein Engagement fand<br />

Anerkennung. 1989 wurde Walter Kempe als Vertreter der Raumschaft<br />

Ostrach in den Vorstand des <strong>Geschichtsverein</strong>s gewählt. Seit<br />

1993 war er als beratendes Mitglied in der Vorstandschaft tätig. Zuletzt<br />

nahm er im April 2003 an der Verabschiedung von Dr. Herbert<br />

Burkarth als Schriftleiter der <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Heimat</strong> und der<br />

Einführung seines Nachfolgers Robert Frank in Sigmaringen teil.<br />

Mit Apotheker i.R. Walter Kempe hat der <strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Geschichtsverein</strong><br />

ein geschätztes Mitglied und die Gemeinde Ostrach<br />

einen rührigen <strong>Heimat</strong>forscher verloren, der sicherlich nicht bald<br />

ersetzt werden kann. Dr. Otto H. Becker<br />

ihre körperlichen Kräfte nachließen und sich die Gesundheit immer<br />

mehr verschlechterte.<br />

Heute nun gilt es Abschied zu nehmen von Elsa Petersen. Sie wurde<br />

1912 in Osnabrück als Tochter des Angestellten Sauter geboren. Herr<br />

Sauter war beim Barmer Bankverein tätig. Das Gymnasium besuchte<br />

sie in Aachen, wohin die Familie umgezogen war. Dort machte sie<br />

1932 mit Auszeichnung ihr Abitur. Von 1933 bis 1935 absolvierte die<br />

junge Frau ihr Lehrerstudium in Beuthen, Oberschlesien, das nach<br />

dem 1. Weltkrieg exakt an der Grenze zu Polen lag. 1935 legte sie die<br />

1. Dienstprüfung mit Auszeichnung ab. Wegen Überfüllung des<br />

Lehrerberufes mußte sie zunächst als Hauslehrerin arbeiten, aber<br />

1937 konnte sie im Staatsdienst im Regierungsbezirk Oppeln, Oberschlesien,<br />

tätig werden.<br />

Nach ihrer Heirat 1938 wurde Frau Petersen aus dem Staatsdienst<br />

enüassen, weil man nach damaliger Rechtslage weibliche Beamte<br />

entließ, wenn sie wirtschaftlich versorgt waren. Nach Ausbruch des<br />

2. Weltkrieges war Elsa Petersen wieder als Lehrerin vom Herbst<br />

1939 bis zum Januar 1945 in Warthenau, Oberschlesien, im Schuldienst.<br />

Ihr Mann Erich, der bei Stalingrad verletzt worden war, wurde<br />

im August 1943 aus der Wehrmacht enüassen und konnte neben sei-

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