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The SAME procedure as every crisis: Die vier ... - Die Welt

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werden im sechsten Kapitel dargestellt, während in Kapitel sieben die praktische Validierung der zwölf<br />

eingangs vorgestellten <strong>The</strong>sen präsentiert wird. Dabei werden die <strong>The</strong>sen in verifizierbare, bedingt<br />

verifizierbare sowie wiederlegte <strong>The</strong>sen unterteilt. Darauf aufbauend sollen im achten Kapitel<br />

zukunftsorientierte Handlungsempfehlungen zur Stabilisierung der europäischen Währungsunion bzw.<br />

Schlussfolgerungen für Implikationen für die private Geldanlage gezogen werden. Auch an dieser Stelle<br />

soll auf d<strong>as</strong> „<strong>SAME</strong>-Modell“ Bezug genommen werden, indem diese Handlungsempfehlungen für die<br />

<strong>vier</strong> Kernbereiche des <strong>The</strong>senmodells gegeben werden. Ein abschließendes Fazit rundet die vorliegende<br />

Arbeit ab, indem Resultate zusammengef<strong>as</strong>st und ein zukunftsorientierter Ausblick gegeben wird.<br />

2. Der Weg in die jüngste Krise als Ausgangspunkt der weiteren Ausführungen<br />

Zu Beginn des neuen Jahrtausends hatte sich, begünstigt durch niedrige Zinsen und steigende<br />

Häuserpreise, eine überaus starke Nachfrage am amerikanischen Immobilienmarkt entwickelt. 2 Im Zuge<br />

dessen waren vor allem Hypothekenbanken dazu übergegangen, Darlehen auch an Verbraucher mit<br />

geringer Bonität, so genannte Subprime-Kunden, zu vergeben. 3 <strong>Die</strong> dadurch entstandenen Risiken sollten<br />

zum Einen durch die weiterhin steigenden Immobilienpreise abgedeckt werden. Zum Anderen<br />

ermöglichte der neu entwickelte Verbriefungsmarkt die Bündelung von Krediten in handelbare<br />

Wertpapiere, welche häufig von Zweckgesellschaften der Großbanken vergeben und von Ratingagenturen<br />

mit sehr guten Noten versehen wurden. Somit hatten auch Investoren aus Europa und Asien die<br />

Möglichkeit an den bis dahin anwachsenden Renditen dieser Papiere, u.a. bekannt als Mortgage Backed<br />

Securities (MBS), zu partizipieren. Als die Notenbank gezwungen war, die Zinsen wieder anzuheben,<br />

konnten die Schuldner die häufig mit variablen Zinssätzen versehenen Darlehen nicht mehr bedienen. 4<br />

<strong>Die</strong>s hatte zur Folge, d<strong>as</strong>s die Immobilienpreise wegen der zunehmenden Anzahl der<br />

Zwangsvollstreckungen sanken und die weltweit vergebenen Verbriefungen immer mehr an Wert<br />

verloren. Im Verlauf des Jahres 2007 wurden die Verhältnisse an den internationalen Finanzmärkten<br />

dadurch immer unruhiger. <strong>Die</strong> Institute mussten enorme Abschreibungen auf ihre Portfolios vornehmen.<br />

Gleichzeitig verringerte sich d<strong>as</strong> Vertrauen der Finanzakteure untereinander und einige Banken hatten<br />

zunehmend Schwierigkeiten sich am wichtigen Interbankenmarkt zu refinanzieren. 5 <strong>Die</strong> Zentralbanken<br />

waren somit gezwungen, in einer koordinierten Gegenaktion frisches Kapital an die Institute zu vergeben,<br />

um eine Beruhigung auf den Geldmärkten zu erreichen. 6 Neben amerikanischen Banken waren auch<br />

einzelne europäische Institute wie d<strong>as</strong> britische Unternehmen Northern Rock plc oder die Deutsche<br />

Industriekreditbank AG stark betroffen. 7 <strong>Die</strong> Verwerfungen an den weltweiten Finanzmärkten führten<br />

immer häufiger dazu, d<strong>as</strong>s wichtige Marktakteure besonders im Verlauf des Jahres 2008 verstaatlicht oder<br />

durch Wettbewerber übernommen werden mussten. Der Höhepunkt dieser Entwicklungen war die<br />

Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008. 8 <strong>Die</strong> Verantwortlichen in den USA<br />

wollten ein Signal an die in Schieflage geratenen Banken senden, indem sie den Bankrott des Institutes<br />

nicht verhinderten. Außerdem hatten sie gehofft, d<strong>as</strong>s die Finanzmärkte die Insolvenz von Lehmann<br />

Brothers noch verkraften könnten, w<strong>as</strong> sich jedoch wenige Stunden nach Bekanntgabe als nicht zutreffend<br />

2 Vgl. Romeike, F. (2010), S. 20 ff.<br />

3 Vgl. Bloss, M./Ernst, D./Häcker, J./Eil, N. (2009a), S. 15 ff.<br />

4 Vgl. Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (2010), o. S.<br />

5 Vgl. Stark, J. (2010), o. S.<br />

6 Vgl. Bloss, M./Ernst, D./Häcker, J./Eil, N. (2009b), S. 43 ff.<br />

7 Vgl. Romeike, F. (2010), S. 31 ff.<br />

8 Vgl. Paulson, H. (2010), S. 223 ff.<br />

Beitrag zum Postbank Finance Award 2011<br />

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