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The SAME procedure as every crisis: Die vier ... - Die Welt

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dieser Grundgedanken vorhanden ist. Sollte diese Forderung nicht oder nur im geringen Maße umgesetzt<br />

werden, ist in Zukunft mit weiteren Schwierigkeiten innerhalb der Europäischen Währungsunion zu<br />

rechnen. Weitere untersuchte Lösungsansätze scheiden aufgrund der empirischen Untersuchungen aus, da<br />

nach <strong>The</strong>se III kein Mitglied der Europäischen Währungsunion für einen anderen Mitgliedsstaat haften<br />

sollte, zumal die Bel<strong>as</strong>tung durch die derzeit bestehenden Rettungsmaßnahmen enorme Auswirkungen auf<br />

die Haushalte der Nettozahler haben. 312 Zudem muss der „no-bail-out“-Regel wieder Glaubwürdigkeit<br />

gegeben werden. Auch aus der <strong>vier</strong>ten <strong>The</strong>se ergibt sich kein konkretes Konzept als Ausweg aus der<br />

Krise, denn sowohl der freiwillige als auch der erzwungene Ausschluss eines Euroraum-Mitgliedes muss<br />

aufgrund der Erkenntnisse dieser Arbeit als nicht realisierbar angesehen werden. 313 Vor allem die<br />

juristischen Unwägbarkeiten sollten bei der Verfolgung dieser <strong>The</strong>orien zwingend ausgeräumt werden.<br />

Insgesamt kann nur eine gemeinsame Finanz- und Wirtschaftspolitik den gesamten Euroraum<br />

stabilisieren. <strong>Die</strong> Verf<strong>as</strong>ser dieser Arbeit geben daher an die verantwortlichen Politiker die zwingende<br />

Handlungsempfehlung, sich schnellstmöglich über die konkrete Umsetzung einer gemeinsamen Finanzund<br />

Wirtschaftspolitik zu einigen. Ein erster Schritt hierzu kann sein, den Stabilitätspakt zu verschärfen,<br />

indem ein Automatismus bei einer möglichen Anwendung von Bestrafungen installiert wird. Außerdem<br />

müssen die einzelnen Staaten ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, indem sie auf nationaler Ebene lange<br />

aufgeschobene Strukturreformen umsetzen.<br />

8.2. Marktakteure<br />

D<strong>as</strong>s es in der Vergangenheit zu immer neuen Krisen kommen konnte, auf die immer wieder neue<br />

Gesetze, Reglungen und Bestimmungen folgten, die die Marktakteure auf ihren Märkten so steuern sollen,<br />

d<strong>as</strong>s dies sich nicht wiederholt, zeigt eindrucksvoll, d<strong>as</strong>s es nahezu unmöglich ist, in Zukunft<br />

Krisenerscheinungen ganz und gar zu vermeiden. Daher weisen die Autoren an dieser Stelle darauf hin,<br />

d<strong>as</strong>s die im Folgenden dargelegten Handlungsempfehlungen nur Ansätze sind, die d<strong>as</strong> Ziel haben,<br />

Indikationen zu geben. <strong>Die</strong> Darstellungen zu <strong>The</strong>se V geben Aufschluss darüber, welche Rolle d<strong>as</strong> ESZB<br />

bei den Krisen spielt. 314 Aus den an diesen Stellen dargelegten Ausführungen ergibt sich bereits, d<strong>as</strong>s es<br />

keinesfalls ratsam ist, dieses System zu privatisieren bzw. durch ein freies Bankensystem 315 abzulösen.<br />

Nach Auff<strong>as</strong>sung der Verf<strong>as</strong>ser ist dies, da Resultate aus der steigenden <strong>as</strong>ymmetrischen Zielallokation<br />

nicht absehbar wären, nicht nur als überflüssig, sondern vielmehr als gefährlich einzustufen. 316 Sehr wohl<br />

kann aber davon ausgegangen werden, d<strong>as</strong>s diese für die Wohlstandsförderung in einer Volkswirtschaft<br />

eher abträglich wären. <strong>Die</strong>se Auff<strong>as</strong>sung vertreten auch die befragten Experten, da sie die Einführung<br />

eines freien Bankensystems zu 76,92 % völlig ablehnen bzw. die restlichen 23,08 % zumindest die<br />

Möglichkeit der praktischen Umsetzung ausschließen.<br />

Bei einer Verstaatlichung des Bankensystems wie in <strong>The</strong>se VII beschrieben, kann zwar davon<br />

ausgegangen werden, d<strong>as</strong>s die <strong>as</strong>ymmetrische Zielallokation minimiert werden könnte, jedoch kann nicht<br />

sichergestellt werden, d<strong>as</strong>s die Ziele aber auch erreicht werden. 317 Es ist also unbedingt notwendig,<br />

312 Vgl. zu <strong>The</strong>se III die Unterabschnitte 5.1.2 und 7.2.1.<br />

313 Vgl. zu <strong>The</strong>se IV die Unterabschnitte 5.1.3. und 7.3.1.<br />

314 Vgl. zu <strong>The</strong>se V die Unterabschnitte 5.2.1. und 7.2.2.<br />

315 Vgl. zur Begriffsabgrenzung „freies Bankensystem“ Unterabschnitt 5.2.1.<br />

316 Vgl. zur <strong>as</strong>ymmetrischen Zielallokation Unterabschnitt 7.3.2. sowie zur visuellen Untermauerung Anhang 1 S. A4.<br />

317 Vgl. zu <strong>The</strong>se VII die Unterabschnitte 5.2.3. und 7.3.1.<br />

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Beitrag zum Postbank Finance Award 2011

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