The SAME procedure as every crisis: Die vier ... - Die Welt
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Auswertung und Übersicht der Antworten der Expertenumfrage<br />
1)<br />
2)<br />
Frage 1 (Mehrfachauswahl möglich):<br />
Wirtschaftswissenschaftler sprechen im Bezug auf eine Währungsunion von einem optimalen Währungsraum. Häufig wird der Europäischen<br />
Union dieser Status nicht zuerkannt. W<strong>as</strong> können Gründe hierfür sein?<br />
geringe Mobilität der<br />
Arbeitnehmer<br />
soziogeographische<br />
Barrieren<br />
zu geringes<br />
Handelsvolumen im<br />
Verhältnis zum BIP<br />
unterschiedliche<br />
Branchenschwerpunkte in<br />
den Mitgliedsländern<br />
11 8 2 1<br />
50,00% 36,36% 9,09% 4,55% 1)<br />
78,57% 57,14% 14,29% 7,14% 2)<br />
Frage 2:<br />
Als Grund für die Schuldenkrise der PIIGS‐Staaten wird unter anderem die gesunkene Wettbewerbsfähigkeit dieser in Bezugauf andere Staaten<br />
des Währungsgebietes angeführt. Glauben Sie, d<strong>as</strong>s die Europäische Währungsunion deshalb neben einer gemeinsamen Währungs‐ auch eine<br />
konvergente Finanz‐ und Wirtschaftspolitik braucht?<br />
Ja Nein<br />
10 4<br />
71,43% 28,57% 1)<br />
verschärfter Stabilitätspakt<br />
Gibt die prozentuale Anzahl an der Gesamtheit der Antworten wieder: Anzahl dieser Anwort dividiert durch Anzahl<br />
aller Antworten dieser Frage<br />
Gibt die prozentuale Anzahl der Gesamtheit der Befragten wieder, die diese Antwort gewählt haben und die Frage<br />
tatsächlich beantwortet haben: Anzahl dieser Antwort dividiert durch Teilnehmer an dieser Frage<br />
stark steigende<br />
Risikoprämien auf Anleihen<br />
Auswertung der Expertenumfrage, 14 Teilnahmen<br />
Frage 3 (Mehrfachauswahl möglich):<br />
W<strong>as</strong> kann Ihrer Meinung nach die europäischen Regierungen zur Haushaltskonsolidierung zwingen?<br />
Auflösung des<br />
Rettungsschirms<br />
8 8 1<br />
47,06% 47,06% 5,88% 1)<br />
57,14% 57,14% 7,14% 2)<br />
Sonstiges<br />
<strong>Die</strong> Schaffung verbindlicher EU‐Institutionen für eine europäische Rahmenpolitik für die Wirtschafts‐ und Finanzpolitik (auch Steuern).<br />
Dumpingpolitik á la Irland mit EU‐Fördergeldern, niedrigsten Unternehmenssteuern (+ laxe Regulation) und anschließende Rettung vor dem<br />
Konkurs darf es nicht wieder geben. Frankreich fordert seit Anbeginn der Währungsunion diese EU‐Wirtschaftsregierung (Einbindung und<br />
Legitimation über d<strong>as</strong> Parlament wird hierzu notwendig). Vertiefung der EU kann m.E. die einzige Lehre aus dieser Krise sein.<br />
Anm. zu den Auswahlantworten: die aktuellen Risikoprämien für GR oder IRL sind mehr Ausdruck von Investorenpanik als angemessener<br />
Risikobewertungen, die Finanzkrise ist noch intakt. Einzelne Regierungen vor Gericht zu zerren (Stabi‐Pakt) wird politisch immer schwierig<br />
bleiben. Bleiben nur vetiefte Strkturen.<br />
Eine partielle Übertragung von Souveränität in der Finanzpolitik (Defizit) auf die Gemeinschaft.<br />
Länderspezifische verankerte Schuldenbremse, vergleichbar zur bundesdeutschen Regelung<br />
Frage 4 (offene Frage)<br />
Welche Rolle hat der Handel mit Credit Default Swaps bei der Euro‐Krise im April und Mai Ihrer Meinung nach gespielt?<br />
<strong>Die</strong> noch stärkeren Ausschläge der CDS‐Prämien haben die Panik verstärkt.<br />
<strong>Die</strong> CDS‐Märkte sind intransparent und mit m<strong>as</strong>siven Kontrahentenrisiken versehen (AIG‐Bsp. zeigt im Schadensfall fällt die Versicherung tot um,<br />
zumal die versicherten Risiken nicht unabhängig voneinander waren/sind. Der Versuch volkswirtschaftliche Marktrisiken<br />
versicherungsmathematisch zu kalkulieren scheint begrenzt.<br />
Wenn dies richtig ist, erklärt sich auch warum die CDS‐Märkte noch volatiler, sprich dysfunktionaler für die Risikobewertung waren, als die Bond‐<br />
Spreads. Da die Ratio für CDS‐Märkte kaum bestreitbar ist, müssen diese Märkte, sprich ihre Regulatoren aus der Krise lernen, Standards,<br />
Abwicklung über Clearingstellen und eine geeignete Regulation (d.h. auch Eingriffsmöglichkeiten) könnten Ansatzpunkte sein).<br />
Geringe Rolle.<br />
Eine geringe Rolle.<br />
Der Handel mit CDS ist sicherlich nicht die Hauptursache für Euroland‐Krise. Er hat aber dazu geführt, d<strong>as</strong>s sehr r<strong>as</strong>ch realwirtschaftliche<br />
Anp<strong>as</strong>sungsprozesse vorgenommen werden mussten. <strong>Die</strong>s führte zu einer Überforderung der Volkswirtschaften sowie der Entscheidungsträger.<br />
Brandbeschleuniger, aber nicht Anzünder<br />
Eine kleine ‐ sprich untergeordnete ‐ Rolle.<br />
Eine untergeordnete Rolle. Krisenursache war die Haushalts‐ u. Fiskalpolitik Griechenlands; in Irland die Immobilienbl<strong>as</strong>e bzw. die Kreditbl<strong>as</strong>e<br />
der Banken und die Verschuldung der Privaten Haushalte<br />
Spekulation hat hier zur Verschärfung beigetragen<br />
Er hat die Krise verschärft.<br />
A6<br />
Beitrag zum Postbank Finance Award 2011