The SAME procedure as every crisis: Die vier ... - Die Welt
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Institutionen in den Genuss staatlicher Hilfe kommen, wie es auch die Bezeichnung „Too Big to Fail“<br />
verdeutlicht. 285 D<strong>as</strong> Hauptproblem in diesem Zusammenhang, bleibt jedoch, d<strong>as</strong>s die Umsetzung einer<br />
Währungsreform mit dem Ziel eines freien Bankensystems 286 an der Übertragung in die Praxis scheitert.<br />
Ein zusätzlicher Nutzen könnte nur dann erzielt werden, wenn d<strong>as</strong> Vertrauen der Menschen in d<strong>as</strong> Geld<br />
und d<strong>as</strong> Bankensystem erhalten bzw. verbessert würde. <strong>Die</strong> Begründung, d<strong>as</strong>s dies eine notwendige<br />
Bedingung für eine funktionierende Währungsunion ist, findet sich nicht nur im Ablauf einer Bankenkrise<br />
wieder, sondern lässt sich auch an den beschriebenen Krisenchronologien nachweisen. 287 In einer finalen<br />
Betrachtung kann also festgehalten werden, d<strong>as</strong>s Zentralbanken großen Einfluss auf die Geldwirtschaft<br />
haben, der im Sinne einer freien Marktwirtschaft auch einen Fremdköper darstellt. Bezüglich des<br />
Vertrauensgutes „Geld“ sorgt dieser Einfluss aber für einen regulierten Wettbewerb im Bankensektor,<br />
welcher letztlich d<strong>as</strong> Ziel hat, d<strong>as</strong> Eintreten des Staates als Lender of L<strong>as</strong>t Resort zu minimieren. <strong>Die</strong>se<br />
Überlegung gipfelt schließlich in der generellen Sonderbehandlung der Bankenbranche, genauer darin, ob<br />
eine solche sinnvoll und für den Wohlstand in einer Volkswirtschaft positiv zu werten ist, oder ob es<br />
besser wäre, die Bankenbranche mit anderen Branchen gleichzustellen bzw. mit der Einführung eines<br />
freien Bankensystems einen Schritt in diese Richtung zu tun. An dieser Stelle sei angemerkt, d<strong>as</strong>s sich die<br />
praktische Prüfung dieses Sachverhaltes nur durch den tatsächlichen Vergleich der Systeme vollständig<br />
belegen ließe. Aufgrund der im Rahmen dieses Werkes unmöglichen Durchführung einer tatsächlichen<br />
Währungsreform kann also keine vollständige Verifizierung der fünften <strong>The</strong>se erfolgen. Jedoch soll im<br />
Folgenden der Versuch unternommen werden, auf B<strong>as</strong>is einer Expertenumfrage eine Indikation zu<br />
ermitteln. B<strong>as</strong>ierend auf dieser Befragung wurde festgestellt, d<strong>as</strong>s es unbedingt nötig ist bei der Steuerung<br />
der Finanzdienstleistungsbranche, die genannten branchenspezifischen Gesichtspunkte zu beachten. So<br />
waren nur 7,69 % der befragten Experten der Meinung, d<strong>as</strong>s die Finanzdienstleistungsbranche anderen<br />
Branchen gleichgestellt werden sollte. 288 In Bezug auf besagte <strong>The</strong>matik ist zudem auffällig, d<strong>as</strong>s nur<br />
16,67 % der Meinung sind, d<strong>as</strong>s eine separierte Behandlung des Finanzdienstleistungssektors, so wie sie<br />
aktuell umgesetzt wird, weitergeführt werden sollte. Damit ist bereits klar, d<strong>as</strong>s eine Beachtung der<br />
branchentypischen Besonderheiten bei etwaigen Umstrukturierungen unabdingbar ist. Eine Tendenz, ob<br />
aber grundsätzlich eine Gleichstellung mit anderen Unternehmen sinnvoll wäre, oder ob die bestehende<br />
Umsetzung nur optimiert werden müsste, ließ sich anhand der Antworten nicht ableiten, da beide<br />
Antwortmöglichkeiten mit je 41,67 % vertreten waren. Darüber, ob im Rahmen einer Umstrukturierung<br />
auch d<strong>as</strong> ESZB durch ein freies Bankensystem ersetzt werden sollte, herrscht wiederum nahezu Einigkeit,<br />
denn 76,92 % waren der Meinung, d<strong>as</strong>s dies dürfte auf keinen Fall in Betracht gezogen werden. <strong>Die</strong><br />
restlichen 23,08 % bezweifelten, d<strong>as</strong>s ein derartiges Vorhaben in der Praxis überhaupt realisierbar wäre.<br />
Schlussendlich, kann festgehalten werden, d<strong>as</strong>s ein staatliches Zentralbankenwesen innerhalb einer freien<br />
Marktwirtschaft zwar einen Fremdkörper darstellt, dieser jedoch nicht zur Destabilisierung des Systems<br />
führt, da er aufgrund der branchenspezifischen Gegebenheiten zwingend erforderlich ist.<br />
285 Vgl. Baker D./McArthur (2009), S. 1f.<br />
286 Vgl. zum freien Bankensystem 5.2.1.<br />
287 Vgl. zu historischen Krisenchronologien Kapitel 3.<br />
288 Vgl. Anhang 2, S. A8.<br />
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2011