The SAME procedure as every crisis: Die vier ... - Die Welt
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eine geringe Kenntnis bescheinigen (rund 66 %). Bei der Verunsicherung zeigen sich auch starke<br />
Unterschiede je nach Altersgruppe. So fühlen sich in der Altersgruppe der 40-60 Jährigen nur rund 17 %<br />
in ihren Anlageentscheidungen verunsichert, wohingegen in der Gruppe der 25-40 Jährigen der Wert bei<br />
65 % liegt. Ausgehend von dieser B<strong>as</strong>is wurde dann mit Frage 3.9 untersucht, in welche Produkte<br />
investiert wurde, bzw. mit Frage 3.10 in welche desinvestiert wurde. 277 Dabei zeigt sich, d<strong>as</strong>s vor allem in<br />
Festgeld (38,8 %) und Gold (20,7 %) investiert wurde, während Investmentfonds (2,1 %) und auch vor<br />
allem Aktien mit (1,9 %) hier eine geringe Rolle spielen. Insgesamt entfallen auf tendenziell eher sichere<br />
Produkte, wie Festgeld oder Sparbuch und ähnliche, rund 95 % der gegebenen Antworten. Auf die Frage<br />
in welche Produkte desinvestiert wurde, zeigt sich ein umgekehrtes und sehr eindeutiges Bild. Primär<br />
wurden Anlagen in Investmentfonds (38,6 %), aber auch Aktien abgestoßen (21,2 %). 278 Auf die übrigen<br />
Produkte verteilen sich 4,75 % der Antworten.<br />
<strong>Die</strong> oben dargestellten Abläufe der Veränderung der Anlagestrategie sowie die deutliche Orientierung hin<br />
zu Sicherheits<strong>as</strong>pekten sprechen bereits für die <strong>The</strong>se, jedoch müsste, um ein solches Verhalten in einem<br />
zyklischen Ablauf vor jeder Krise zu erhalten, auch eine ausgleichende Bewegung stattfinden. Mit den<br />
Fragen 3.11 bis 3.13 wurde dazu untersucht, ob die Befragten ihre Anlagestrategie nach der Krise ändern<br />
wollen und in welche Produkte investiert bzw. desinvestiert werden soll. 279 Rund die Hälfte der Befragten<br />
gab an, die Anlagestrategie verändern zu wollen und plant überdies vor allem in Investmentfonds (41,3 %)<br />
sowie Aktien (24,7 %) zu investieren. Abgestoßen werden sollen hingegen Festgeldprodukte (19,8 %) und<br />
Edelmetalle (19,6 %). Im Vergleich dieser Ergebnisse mit den oben genannten während der Krise zeigt<br />
sich eine absolut gegenläufige Bewegung wieder hin zu dem Status vor der Krise und zum Startpunkt für<br />
den nächsten Zyklus.<br />
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der empirischen Untersuchung in der Bevölkerung lässt sich die<br />
<strong>The</strong>se verifizieren. Mittels verschiedener Fragen konnte sowohl die Verschiebung der<br />
Schwerpunktsetzung innerhalb des magischen Dreiecks hin zu Sicherheits<strong>as</strong>pekten hinreichend gestützt<br />
als auch die für einen zyklischen Ablauf notwendige Gegenbewegung dieser Entwicklung aufgezeigt<br />
werden. Insbesondere konnte festgestellt werden, d<strong>as</strong>s dieser Ablauf durch eine aufgrund der Krise<br />
ausgelöste Verunsicherung in Bezug auf die eigene Anlagestrategie gefördert wird. Auch die Ergebnisse<br />
aus Unterabschnitt X stützen die <strong>The</strong>se vollständig. 280<br />
7.2. Bedingt verifizierbare <strong>The</strong>sen<br />
7.2.1. <strong>The</strong>se III<br />
In <strong>The</strong>se drei, welche sich mit der Haftung Deutschlands für griechische Staatsschulden auseinandersetzt,<br />
wurde vorab auf B<strong>as</strong>is aktueller Literatur herausgearbeitet, d<strong>as</strong>s Deutschland durch die Einführung des<br />
Euro enorm profitieren konnte. 281 Selbst in der Krise hat die deutsche Wirtschaft u.a. durch ihre starke<br />
Wettbewerbsfähigkeit beachtliche Vorteile erzielen können. Dabei muss jedoch auch auf die derzeit<br />
277 Vgl. Anhang 5, S. A68.<br />
278 Vgl. Anhang 5, S. A61.<br />
279 Vgl. Anhang 5, S. A60 f.<br />
280 Vgl. Unterabschnitt 5.4.3.<br />
281 Vgl. zu <strong>The</strong>se III den Unterabschnitt 5.1.2.<br />
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2011