The SAME procedure as every crisis: Die vier ... - Die Welt

Abbildung 2: Das Magische Dreieck der Geldanlage 212
Diese drei Geldanlageziele werden als magisches Dreieck der Geldanlage bezeichnet. Die Rendite
bezeichnet dabei den „[…] Gesamterfolg einer Kapitalanlage, gemessen als tatsächliche Verzinsung des
eingesetzten Kapitals.“ 213 Eine hohe Rendite geht zumeist mit einem höheren Risiko einher. Sicherheit
hingegen wird durch Vermeidung bzw. Minimierung von Risiken, wie z.B. Wertänderungsrisiken,
erreicht. Sicherheit steht somit in Wechselwirkung mit der Rendite einer Geldanlage. Die Verfügbarkeit
einer Geldanlage ergibt sich daraus, wie schnell diese liquidierbar ist. Anlagen mit einer hohen
Verfügbarkeit sind weniger rentabel. Aufgrund der konkurrierenden Natur dieser Ziele ist eine
gleichzeitige Maximierung in der Erfüllung nicht möglich, zumeist können maximal zwei der Ziele erfüllt
werden. Somit muss der Anleger Prioritäten für die einzelnen Ziele festlegen, die von einer Vielzahl von
Faktoren abhängen.
Unter Betrachtung der Gewichtung der Ziele zum Zeitpunkt eines stabilen Finanzmarktes lässt sich
festhalten, dass Rendite und insbesondere die Liquidität der Geldanlage als wichtigste Ziele angesehen
werden. 214 Die Anleger versuchen hohe Erträge zu erwirtschaften und wechseln ihre Finanzprodukte,
wenn sich rentablere Chancen ergeben. Die Sicherheit spielt eine nicht unwichtige Rolle, was
insbesondere für den deutschen Markt gilt, ragt jedoch nicht an den hohen Stellenwert der Rendite heran.
Verändert sich die Lage durch eine Finanzkrise und drohen bzw. folgen Verluste, so verlagert sich das
oben skizzierte Bild. 215 Die Rendite sinkt in ihrem Stellenwert weit ab und Sicherheit und Liquidität
spielen die maßgebliche Rolle. Insbesondere beim Thema Sicherheit sind beachtliche Zuwächse in der
Wertigkeit festzustellen.
Worauf dieses Verhalten beruht, wird seit einigen Jahren von Wissenschaftlern untersucht. Unstrittig ist,
dass die Psychologie maßgeblichen Einfluss auf die Anlageentscheidungen des Einzelnen hat. Eine
Ansicht stellt den Mensch als „homo oeconomicus“ dar. 216 Der „homo oeconomicus“ ist dabei ein
eigeninteressierter, rational handelnder, seinen Nutzen maximierender Akteur, der über vollständige
Informationen verfügt, feststehende Präferenzen hat und auf veränderliche Restriktion reagiert. Dieses
Modell stellt einen Idealtypus aus Sicht der Wirtschaftswissenschaft dar. Dementgegen untersucht das
212 Eigene Darstellung.
213 o. V. (2010r), o. S.
214 Vgl. Union Investment Holding AG (2010), S.1 f.
215 Vgl. o. V. (2010s), o. S., o. V. (2010q), o. S.
216 Vgl. Franz, S. (2004), S.4 ff.
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2011