The SAME procedure as every crisis: Die vier ... - Die Welt
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Festgeldprodukte mit jeweils über 80 % vertreten sind, allerdings die weiblichen Teilnehmer daneben<br />
vorrangig in Gold investiert haben (78,6 %) während die männlichen Teilnehmer hier nur mit 3,7%<br />
vertreten sind und stattdessen sonstige Produkte ausgewählt haben (80,4 %). 294 Welche Produkte für wen<br />
geeignet sind, lässt sich nicht generalisieren, allerdings kann eine Streuung der Risiken durch Einbindung<br />
unterschiedlicher Anlageprodukte in d<strong>as</strong> Portfolio erreicht werden. 295 Wie die Ergebnisse der Umfrage<br />
zeigen, nehmen insbesondere diejenigen Teilnehmer, die sich selbst eine hohe Kenntnis über<br />
Bankprodukte bescheinigen, eine viel breitere Streuung ihres Vermögens über unterschiedliche Assets<br />
vor, daher kann bei diesen von einer ökonomischen Aufgeklärtheit gesprochen werden. Während bei<br />
Teilnehmern, die sich eine geringe ökonomische Aufgeklärtheit über Bankprodukte bescheinigen, eine<br />
Fokussierung auf die Produkte Festgeld (96,8 %), Edelmetalle (53,5 %), Bausparvertrag (54,55 %) und<br />
Investmentfonds (41,7 %) zeigt. 296 Wie bereits im vorangegangenen Abschnitt dargelegt, verändern dabei<br />
vor allem die 25-60 Jährigen ihr Portfolio. Bei der jüngeren Altersgruppe ist dieses Verhalten nicht<br />
festzustellen.<br />
Zusammenf<strong>as</strong>send lässt sich festhalten, d<strong>as</strong>s Finanzkrisen zwar zu einer Neuallokation des<br />
Anlageportfolios führen und einige Sachwerte dabei gewichtige Zuwächse verzeichnen können. Eine<br />
eindeutige Fokussierung auf Sachwerte zeigt sich jedoch nicht. Vielmehr findet eine Umstrukturierung des<br />
Portfolios hin zu kl<strong>as</strong>sischen Assets wie Tagesgeld oder Festgeld statt. Es finden sich derzeit viele<br />
unterschiedliche Meinungen darüber, ob in Sachwerte investiert werden soll, wie bereits zuvor<br />
dargelegt. 297 Je nach Herkunft des jeweiligen Verf<strong>as</strong>sers ergeben sich konträre Empfehlungen. Eine<br />
eindeutige Empfehlung für oder gegen die Investition in Sachwerte kann nicht gegeben werden. <strong>Die</strong> <strong>The</strong>se<br />
XII kann somit nur zum Teil als verifiziert angesehen werden.<br />
7.3. Wiederlegte <strong>The</strong>sen<br />
7.3.1. <strong>The</strong>se IV<br />
<strong>Die</strong> <strong>vier</strong>te <strong>The</strong>se, die in Unterabschnitt 5.1.3 vor dem den Hintergrund aktueller Publikationen 298<br />
aufgestellt wurde, nimmt Bezug auf die Vorschläge einiger Experten, die herausstellen, d<strong>as</strong>s es einem<br />
Euroraum-Land im Zuge der gegenwärtigen Krisenerscheinung ermöglicht werden sollte, freiwillig<br />
auszutreten oder der Gemeinschaft die Möglichkeit eingeräumt werden muss, bestimmte Länder<br />
auszuschließen. 299 Dabei ist d<strong>as</strong> Ziel dieser Überlegungen zur alten Währung zurückzukehren, um diese<br />
anschließend abzuwerten. Auf diese Weise soll vor allem die verloren gegangene Wettbewerbsfähigkeit<br />
dieser Staaten wiederhergestellt werden.<br />
Damit diese Fragestellungen neben der theoretischen Betrachtung empirisch untersucht werden konnten,<br />
wurde den Experten der Finanzbranche mit der achten Frage die Möglichkeit gegeben, sich zu einer der<br />
beiden Möglichkeiten zu äußern oder beide Varianten wegen der zu großen Gefahren als nicht dienlich zu<br />
294 Vgl. Anhang 5, S. A69.<br />
295 Vgl. zu <strong>The</strong>se XII Unterabschnitt 5.4.2.<br />
296 Vgl. Anhang 5, S. A59.<br />
297 Vgl. zu <strong>The</strong>se XII Unterabschnitt 5.4.2.<br />
298 so argumentieren z.B. die FAZ, d<strong>as</strong> Handelsblatt oder die Financial Times Deutschland.<br />
299 Vgl. zu <strong>The</strong>se IV Unterabschnitt 5.1.3.<br />
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2011