The SAME procedure as every crisis: Die vier ... - Die Welt
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ewerten. 300 Trotz der vielfältigen Diskussionen und Vorschläge in der nationalen Medienlandschaft ergab<br />
die Umfrage ein für die Verf<strong>as</strong>ser wenig überr<strong>as</strong>chendes Ergebnis. Lediglich 7,69 % erachteten die<br />
Möglichkeit eines freiwilligen Austrittes als zielführend. Ebenso wurde die Maßnahme, einen<br />
Mitgliedsstaat, welcher durch seine hohe Verschuldung eine Gefahr für den Bestand der Währungsunion<br />
darstellt, auszuschließen, von nur 23,08 % der Befragten befürwortet. Somit ist davon auszugehen, d<strong>as</strong>s<br />
f<strong>as</strong>t zwei Drittel der Experten die Risiken, die solche Maßnahmen mit sich bringen würden, als zu<br />
schwerwiegend bewerten. Dabei sind vor allem die Wahrscheinlichkeit eines Bank Runs sowie die<br />
Tatsache, d<strong>as</strong>s die Schulden dieser Nationen weiterhin in Euro bestehen bleiben würden, zu nennen. 301 Ein<br />
weiterer bedeutender Aspekt wird auf die juristischen Unzulänglichkeiten innerhalb des Euroraumes, aber<br />
auch in der EU zurückzuführen sein. Da wie bereits erläutert, die Lissabonner Verträge lediglich einen<br />
freiwilligen Austritt aus der EU vorsehen, ist ein Ausscheiden nur aus der Währungsunion, sei es freiwillig<br />
oder auf Grund eines Beschlusses der Mitglieder, wahrscheinlich nicht realisierbar. Durch die<br />
Expertenbefragung sowie in der theoretischen Ausarbeitung dieser <strong>The</strong>se wird deutlich, d<strong>as</strong>s diese<br />
Ausführungen nicht verifizierbar sind. Zum einen erscheinen die Folgen dieser Maßnahmen für die<br />
Finanzbranche des jeweiligen Landes nicht kalkulierbar und zum anderen verhindern die fehlenden<br />
internationalen Abkommen derzeit ein solches Vorgehen.<br />
7.3.2. <strong>The</strong>se VII<br />
Bestandteil des Unterabschnitts 5.2.3. war eine Analyse der für Krisen notwendigen Komponenten. Dabei<br />
hat sich gezeigt, d<strong>as</strong>s nur die Komponente „Geschäftspraktiken“ als Angriffspunkt in Erwägung gezogen<br />
werden kann. Offen bleibt bis hierher jedoch wie die Ausgestaltung derartiger Einflüsse aussehen müsste,<br />
um einen wahren Erfolg für die Wohlstandsförderung zu erzielen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es<br />
unumgänglich, ein stabiles Bankensystem zu gewährleisten. Nur so kann die Produktion die für die<br />
Weiterentwicklung wichtigen Investitionen tätigen und nur so können private Konsumenten die<br />
produzierten Produkte konsumieren. 302 <strong>Die</strong>se Aspekte definieren sich jedoch auf volkswirtschaftlicher<br />
Ebene. <strong>Die</strong> Akteure, die zur Zielerreichung beitragen sollen, verfolgen jedoch individuelle<br />
unternehmerische Ziele. 303 <strong>Die</strong>ser Zielkonflikt der Ebenen muss nicht zwingend entstehen, er verfällt<br />
genau dann, wenn die Unternehmen durch ihre Zieldefinition die Ziele der Volkswirtschaft<br />
miteinschließen. <strong>Die</strong> Finanzintermediation ist Bestandteil des Geschäftes der Kreditinstitute und eine<br />
Voraussetzung für die Gewinnerzielung. 304 An dieser Stelle decken sich die Ziele also indirekt. Auf<br />
volkswirtschaftlicher Ebene ist es aber zudem wichtig, d<strong>as</strong>s d<strong>as</strong> Finanzsystem stabil ist und auch bei den<br />
Instituten muss die Bestandssicherung des Unternehmens gewährleistet sein. Beachtet werden muss aber,<br />
d<strong>as</strong>s hier lediglich eine quantitative Übereinstimmung vorliegt, jedoch keine qualitative. Kernpunkt dieses<br />
Unterschiedes ist, d<strong>as</strong>s die Volkswirtschaft eine ganzheitliche Stabilitätssicherung anstrebt, die<br />
Unternehmen aber gezwungen sind, unternehmerische Risiken einzugehen, um dem Wettbewerbsdruck<br />
standhalten zu können. 305 Unternehmen sind also innerhalb ihrer Geschäftstätigkeit gezwungen, ein<br />
Rendite-/Risikomanagement durchzuführen, wobei hier davon ausgegangen werden kann, d<strong>as</strong>s ohne<br />
300 Vgl. Anhang 2, S. A7.<br />
301 Vgl. zu <strong>The</strong>se IV Unterabschnitt 5.1.3.<br />
302 Vgl. Büschgen, H. E. (1998), S. 64 f.<br />
303 Vgl. Wöhe, G./Döring, U. (2008), S. 74 ff.<br />
304 Vgl. Hartmann-Wendels, T./Pfingsten, A./Weber, M. (2007), S. 4 ff.<br />
305 Vgl. Schierenbeck, H. (2003), 2 f.<br />
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2011