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Klimaschutzplan 2050

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2. Klimaschutz als Modernisierungsstrategie unserer<br />

Volkswirtschaft<br />

Unsere Klimaschutz-Strategie soll für den Prozess zum Erreichen der<br />

Klimaschutzziele inhaltliche Orientierung geben. Dabei ist sie eine von<br />

Technologieoffenheit geprägte Strategie für die Modernisierung unserer<br />

Volkswirtschaft, mit der neue Technologien, z.B. im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien, gefördert und entwickelt und die Energieeffizienz erhöht werden sollen.<br />

Damit sollen Ressourcen geschont bzw. effizienter eingesetzt werden und die<br />

Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft und ihrer Unternehmen<br />

steigen.<br />

Klimaschutz ist dann gleichbedeutend mit dem Gewinn an wirtschaftlicher Leistungsund<br />

Wettbewerbsfähigkeit. Dekarbonisierung bedeutet Umbau der Industrie und nicht<br />

Deindustrialisierung. Im Gegenteil: Nur wenn hochindustrialisierte Länder wie<br />

Deutschland den Beweis antreten, dass das Erreichen der nationalen<br />

Klimaschutzziele den wirtschaftlichen und industriellen Erfolg des Landes nicht<br />

negativ beeinträchtigt, werden uns andere Länder folgen.<br />

Damit aus dieser Entwicklung hin zu einer weitgehend treibhausgasneutralen<br />

Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten nicht nur eine klimapolitische, sondern<br />

auch eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte wird, brauchen wir eine Erweiterung der<br />

Perspektive. Im Mittelpunkt einer Klimaschutzstrategie stehen die nationalen,<br />

europäischen und internationalen Klimaschutzziele. Diese Strategie muss dabei<br />

wirtschaftliche und soziale Belange berücksichtigen: Wirtschaftlich, weil letztlich nur<br />

der ökonomische Erfolg den Klimaschutz weltweit attraktiv macht. Und sozial, weil<br />

auch im nationalen Klimaschutz gilt: starke Schultern müssen mehr tragen als<br />

schwächere. Nur bei wirtschaftlichem Erfolg und sozialer Balance wird der<br />

Klimaschutz im Inland die notwendige breite gesellschaftliche Akzeptanz erhalten,<br />

und die Modernisierung unserer Volkswirtschaft zum Erfolgsmodell. Eine<br />

Orientierung bietet hier wieder die Agenda 2030, die mit ihren 17 Zielen die drei<br />

Dimensionen von Nachhaltigkeit gleichmäßig abbildet.<br />

Vor allem aber müssen die Rahmenbedingungen mittel- und langfristig verlässlich<br />

sein. Dabei geht es vor allem darum, Fehlinvestitionen zu vermeiden. Wir wollen den<br />

Umstieg bis <strong>2050</strong> schaffen, haben also noch dreieinhalb Jahrzehnte Zeit für weitere<br />

Weichenstellungen. Investitionen in fossile Strukturen mit einer Nutzungsdauer über<br />

<strong>2050</strong> hinaus bergen das Risiko, zu verlorenen Vermögenswerten (sogenannte<br />

„stranded assets“) der beteiligten Unternehmen zu werden mit entsprechenden<br />

Arbeitsplatzrisiken für die betroffenen Beschäftigten.<br />

Eine vorausschauende Modernisierungspolitik, die Lock-in-Effekte, spätere<br />

Kapitalvernichtung und Arbeitsplatzverluste vermeiden will, muss jetzt die Weichen<br />

richtig stellen. Auch im Zuge wachsender nationaler, europäischer und<br />

internationaler Klimaschutzanstrengungen gewinnen Effizienz und erneuerbare<br />

Energien an Bedeutung so dass sich Investoren hieran orientieren sollten.<br />

Investitionen in fossile Strukturen werden zur Ausnahme und sollten nur noch in den<br />

Fällen getätigt werden, wo bislang technologische Alternativen fehlen oder diese<br />

unverhältnismäßig teuer sind.<br />

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