Klimaschutzplan 2050
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Wirtschaftlichkeit, Beteiligung und lebendige Demokratie als elementare Kriterien<br />
berücksichtigen. Dies gelingt auch durch aktive Teilhabe. Wir setzen auf die enorme<br />
Innovationsfähigkeit einer offenen Gesellschaft und werden diese durch gezielte<br />
Unterstützung für vielfältige Initiativen und Akteure befördern. Damit wird diese<br />
Transformation zu einem zentralen gesellschaftlichen und politischen Projekte der<br />
kommenden Jahrzehnte.<br />
Der <strong>Klimaschutzplan</strong> <strong>2050</strong> greift dies auf.<br />
Die Herausforderung des Klimawandels muss als umfassendes Investitions- und<br />
Modernisierungsprogramm für die deutsche Volkswirtschaft genutzt werden.<br />
Versorgungssicherheit sowie bezahlbaren und wettbewerbsfähigen Energiepreisen<br />
kommt dabei der gleiche Stellenwert zu wie nationalen Emissionsminderungszielen.<br />
Dabei sind wir längst nicht mehr allein in dieser Herangehensweise. Viele Länder<br />
haben sich auf den Weg zu einer klimaverträglichen Wirtschaftsweise gemacht. Die<br />
Notwendigkeit zu handeln wird von immer mehr Staaten weltweit anerkannt. Und<br />
immer deutlicher wird: Die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft wird in diesem<br />
Jahrhundert entscheidend von ihrer Fähigkeit abhängen, sich rechtzeitig zu<br />
dekarbonisieren ohne dass eine Verlagerung von Emissionen, Investitionen und<br />
Arbeitsplätzen ins Ausland zu befürchten ist. Eine möglichst frühzeitige und politisch<br />
gestaltete Entwicklung, die Strukturbrüche vermeidet, kann einer innovativen<br />
Volkswirtschaft wie Deutschland Vorteile auf dem Weltmarkt verschaffen. Der globale<br />
Markt für Umwelt- und Effizienztechnologien beträgt schon heute 2,5 Billionen Euro<br />
und wird sich nach aktuellen Schätzungen bis 2025 mindestens verdoppeln. Hier<br />
kann sich die deutsche Wirtschaft im internationalen Wettbewerb eine<br />
aussichtsreiche Startposition sichern. Dabei kann Deutschland auf die Stärken eines<br />
Wirtschaftsmodells setzen, das ganz wesentlich auf einem wettbewerblich<br />
organisierten Markt, auf Forschung und Entwicklung, auf Innovation und auf eine<br />
breite und diversifizierte Wertschöpfungsbasis setzt. Entscheidend für das Gelingen<br />
der Transformation zu einem treibhausgasneutralen Deutschland ist eine konsequent<br />
und effizient auf technologische, soziale und ökonomische Innovation gerichtete<br />
Politik.<br />
Ein zentrales Element der Transformation ist die kluge Gestaltung von<br />
Rahmenbedingungen, etwa durch die Beachtung von Investitionszyklen der<br />
Unternehmen und der Wirtschaft bei der Rechtsetzung, die Internalisierung externer<br />
Kosten und die Schaffung von entsprechenden ökonomischen Anreizstrukturen,<br />
durch rechtliche Rahmenbedingungen und durch die Eröffnung von Dialog- und<br />
Partizipationsmöglichkeiten. Hier gilt es, den Instrumentenmix der bisherigen Klimaund<br />
Energiepolitik im Hinblick auf die Erfordernisse der Transformation auch auf den<br />
Prüfstand zu stellen und schrittweise fortzuentwickeln. Die Bundesregierung setzt<br />
weiterhin auf das Vorsorgeprinzip und gleichzeitig auf die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung der Wissensbasis durch strategische Förderung von Forschung<br />
und Innovation. Dies gilt insbesondere dort, wo es heute noch schwer fällt konkret<br />
abzusehen, wie Minderungspotenziale erschlossen und schließlich auch genutzt<br />
werden können, beispielsweise im Bereich der industriellen Prozessemissionen.<br />
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