Klimaschutzplan 2050
2fR5Fs7
2fR5Fs7
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Der 2030-Klima- und Energierahmen der EU zum Erreichen des „mindestens 40<br />
Prozent-Ziels“ muss im Lichte der Ergebnisse von Paris konsequent umgesetzt<br />
werden. Dazu muss zum einen der Emissionshandel im Rahmen der laufenden<br />
Reform auf europäischer Ebene sowie im Review-Prozess entsprechend dem<br />
Übereinkommen von Paris weiter gestärkt werden. Die Einführung der<br />
Marktstabilitätsreserve (MSR) war hierzu ein wichtiger Schritt. Weitere Schritte zur<br />
Herstellung eines auf Knappheit beruhenden Preissignals müssen folgen. Zum<br />
anderen muss sichergestellt werden, dass die Sektoren, deren Minderungen von der<br />
Lastenteilungsentscheidung erfasst werden, also im Wesentlichen Verkehr, Gebäude<br />
und Landwirtschaft, das beschlossene 2030-Ziel ebenfalls ambitioniert umsetzen. Es<br />
muss damit sichergestellt werden, dass auch die Sektoren außerhalb des<br />
Emissionshandels ihren Beitrag zur Dekarbonisierung der Wirtschaft leisten und bei<br />
der Modernisierung vorankommen.<br />
Der Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) wird<br />
erstmals in den Klimarahmen der EU einbezogen. Aus Sicht der Bundesregierung gilt<br />
es insbesondere, Anreize für Klimaschutzmaßnahmen im LULUCF-Sektor zu<br />
etablieren und die Klimaschutzziele und Anspruchsniveaus des 2030-Rahmens in<br />
den restlichen Sektoren nicht in Frage zu stellen. Dabei muss die besondere Rolle<br />
dieses Sektors zum Erreichen von Treibhausgasneutralität stets im Auge behalten<br />
werden.<br />
Neben Emissionshandel und Lastenteilungsentscheidung sind die EU-Ziele für<br />
erneuerbare Energien und Energieeffizienz für das Jahr 2030 von zentraler<br />
Bedeutung für den Klimaschutz in Europa. Diese Ziele müssen daher verlässlich<br />
erreicht werden. Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa muss mit<br />
einer robusten rechtlichen Grundlage unterlegt und durch die Energieunion<br />
vorangebracht werden. Beim Energieeffizienzziel wird sich die Bundesregierung für<br />
eine Steigerung von 27 auf 30 Prozent einsetzen.<br />
4. Der Weg zum treibhausgasneutralen Deutschland<br />
4.1. Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft bis <strong>2050</strong><br />
Wirtschaft und Gesellschaft sind einem ständigen und sich beschleunigenden<br />
Wandel unterworfen. Niemand weiß, wie Deutschland im Jahre <strong>2050</strong> aussehen wird.<br />
Vieles ist noch offen. Die Zementierung althergebrachter Strukturen ist keine<br />
erfolgversprechende Strategie, um sich auf den Wandel und auf das Ziel eines<br />
treibhausgasneutralen Deutschlands einzustellen. Vorausschauende Planung und<br />
die gezielte Eröffnung neuer auch technischer Möglichkeiten ermöglichen die<br />
Gestaltung einer lebenswerten Zukunft. Eine solche Strategie ist klüger, als später<br />
durch teure Reparaturmaßnahmen mit damit einhergehender Kapitalvernichtung auf<br />
die Erfordernisse des Klimaschutzes zu reagieren – was zu hohen wirtschaftlichen<br />
und sozialen Mehrkosten führen würde.<br />
Das Ziel einer Transformation hin zu einer weitgehend treibhausgasneutralen<br />
Wirtschaft und Gesellschaft bis zur Mitte des Jahrhunderts ist eine große, aber<br />
18