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Klimaschutzplan 2050

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dabei auch auf die Stärkung des Bewusstseins und der Handlungskompetenz aller<br />

Akteure an – und nicht zuletzt auf die dafür notwendige Wissens- und<br />

Datengrundlage. Das VN-Ziel für Nachhaltige Entwicklung „Für nachhaltige Konsumund<br />

Produktionsmuster sorgen“ (SDG 12) bietet hier Orientierung.<br />

Wesentliches Element dieses Modernisierungspfades ist eine Hocheffizienzstrategie<br />

zur Minderung des Ressourcen- und Energiebedarfs in der Produktion, einschließlich<br />

einer kontinuierlichen Forschung und Entwicklung zur Erschließung weiterer<br />

Potenziale. Dabei gilt es sowohl die technologischen als auch die organisatorischen<br />

Erfolgsfaktoren und Handlungsfelder, beispielsweise betriebliches<br />

Umweltmanagement, zu berücksichtigen. Eine intelligentere Verknüpfung von<br />

Produktions- und Wirtschaftsprozessen im Zuge der Digitalisierung und einer<br />

Wirtschaft 4.0. kann einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten.<br />

Emissionsintensive Grundstoffe sollten entlang der Wertschöpfungskette effizienter<br />

eingesetzt werden, die branchenübergreifende Verschränkung von Stoffströmen<br />

kann die Energie- und Rohstoffeffizienz steigern und Innovationen der<br />

Materialwissenschaft können zur Substitution emissionsintensiver Materialien<br />

beitragen. Die Verringerung des Nutzenergiebedarfs der Industrie durch innovative<br />

Verfahrenstechniken und Technologien birgt Potenziale, beispielsweise die<br />

Vermeidung und Rückgewinnung von Abwärme.<br />

Ein weiteres zentrales Element ist die Substituierung von fossilen Energieträgern<br />

durch CO2-freie oder -neutrale Energieträger. Es schließt die Möglichkeiten<br />

erneuerbarer Energien (Strom, Biomasse, Wasserstoff) sowie einer Kreislaufführung<br />

von CO2 (CCU; siehe auch Kapitel 5.1) mit ein.<br />

Abfälle in Deutschland ersetzen bereits zu einem hohen Anteil primäre Rohstoffe.<br />

Die energiesparende Gewinnung dieser Sekundärrohstoffe als auch die Substitution<br />

primärer Rohstoffe reduziert im nennenswerten Umfang die<br />

Treibhausgasemissionen. Es bestehen weiterhin erhebliche Klimaschutzpotenziale.<br />

Einen weiteren wichtigen Beitrag liefert hier die Technologieentwicklung.<br />

Innovationsdynamiken und -sprünge sollten hierbei nicht ungewollt eingeschränkt<br />

werden. Exemplarisch muss z.B. die Ressource Bioabfall noch stärker als bisher<br />

energetisch und stofflich in Kaskaden genutzt werden. Entscheidend für die Nutzung<br />

der Potenziale der Kreislaufwirtschaft bis <strong>2050</strong> wird es sein, insbesondere solche<br />

Sekundärrohstoffe aus Abfällen zurückzugewinnen, die gegenüber der Nutzung von<br />

Primärrohstoffen weniger Treibhausgase emittieren (dies betrifft beispielsweise<br />

Metalle wie Sekundäraluminium). Auch im Bereich der Wasserversorgungs- und<br />

Wasserentsorgungswirtschaft bestehen noch deutliche Potenziale, die konsequent<br />

genutzt werden müssen, beispielsweise durch Effizienzmaßnahmen oder den<br />

Einsatz von Klärgas bei gleichzeitiger Vermeidung von Methangasemissionen und<br />

anderen erneuerbaren Energieträgern bei der Abwasserbehandlung. Die<br />

Sekundärrohstoffgewinnung durch Recycling sollte europäisch und international<br />

Initiativen stärker politisch flankiert werden, z. B. mit einer konsequenteren<br />

Bekämpfung illegaler Abfall-Exporte und verbindlicher europäischer Standards bei<br />

Endkonsumentenprodukten.<br />

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