Klimaschutzplan 2050
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Beendigung der Ablagerung biologisch abbaubarer Abfälle und den Ausbau des<br />
Recyclings).<br />
Ein nicht unerheblicher Anteil (ca. 38 Prozent) der Industrieemissionen ist nicht auf<br />
die Nutzung von Energie, sondern direkt auf Produktionsprozesse in der<br />
Grundstoffindustrie zurückzuführen, beispielsweise bei der Kalk- und<br />
Zementherstellung, bei der Stahlherstellung oder auch in der Grundstoffchemie.<br />
Dieser Bereich ist hinsichtlich der zu erzielenden Emissionsminderungen besonders<br />
anspruchsvoll: generell gibt es verschiedene Optionen. So können die betroffenen<br />
Prozesse durch neue Technologien und Verfahren in der Industrie ersetzt werden<br />
oder über eine Nutzung von CO2 Emissionen vermindert werden (Carbon Capture<br />
and Utilization - CCU) oder wenn sonst nicht vermeidbar, gegebenenfalls langfristig<br />
geologisch zu speichern sind (Carbon Capture and Storage - CCS).<br />
Informationen zur historischen und prognostizierten Emissionsentwicklung des GHD-<br />
Sektors sind in Kapitel Gebäude zu finden.<br />
Zentrale Herausforderung für das Handlungsfeld Industrie ist es, dass die Industrie<br />
einen Beitrag zur CO2-Reduktion leistet, der die Minderungspotentiale ausschöpft.<br />
Leitbild <strong>2050</strong> und Transformationspfad<br />
Das Ziel der Treibhausgasneutralität erfordert einen langfristig angelegten<br />
grundlegenden Wandel. Dabei ist Klimaschutz ein Treiber für Effizienz und<br />
Innovation und damit – neben einer Industrialisierung 4.0 – für eine<br />
Modernisierungsstrategie, die das Ziel hat, den wirtschaftlichen Erfolg und die<br />
internationale Wettbewerbsfähigkeit der industriellen Produktion und des<br />
verarbeitenden Gewerbes in Deutschland auch unter den Bedingungen einer<br />
ambitionierten Klimaschutzpolitik zu erhalten. Die deutsche Wirtschaft ist nicht nur<br />
auf der Ebene großer Unternehmen, sondern insbesondere im Mittelstand hoch<br />
innovativ und stark bei Forschung und Entwicklung. Dabei sind universitäre und<br />
angewandte Forschung sowie die Industrieforschung und innovationsstarke<br />
Unternehmen stark vernetzt. Deutschland verfügt darüber hinaus über gute<br />
Infrastrukturen, ein hohes Ausbildungsniveau sowie einen stabilen Arbeitsmarkt.<br />
Diese Standortfaktoren sind Wettbewerbsvorteile auf internationalen Märkten, wenn<br />
es darum geht, von der Transformation volkswirtschaftlich zu profitieren und die<br />
entsprechenden Technologien zur Anwendung zu bringen. Mit unserer Strategie für<br />
die Modernisierung unserer Volkswirtschaft, den darin gesetzten richtigen politischen<br />
Rahmenbedingungen und einer den Strukturwandel unterstützenden aktiven<br />
Regional- und Strukturpolitik wollen wir verlässliche Rahmenbedingungen für die<br />
deutsche Wirtschaft schaffen, um sich frühzeitig auf diesen Transformationsprozess<br />
einzustellen und die damit verbundenen Chancen zu nutzen. Einerseits stellen<br />
verstärkte Klimaschutzforderungen Unternehmen vor Herausforderungen.<br />
Andererseits kann Klimaschutz zu einem Innovationsmotor für ein modernes<br />
Hochtechnologieland Deutschland werden. Produktion und Nachfrage sind im<br />
Wirtschaftsprozess untrennbar miteinander verbunden, daher ist auch die Rolle der<br />
Nachfrage und des nachhaltigen Konsums für die Entwicklung der<br />
Treibhausgasemissionen im Transformationsprozess zu berücksichtigen. Es kommt<br />
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