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Klimaschutzplan 2050

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werden, dass die notwendigen Investitionen vorgenommen werden, ohne das<br />

Wohnen unverhältnismäßig zu verteuern.<br />

Neben der Bezahlbarkeit des Wohnens für Mieterinnen und Mieter muss auch die<br />

wirtschaftliche Situation der selbstnutzenden Eigentümer wie auch der privaten<br />

Kleinanbieter von Mietwohnungen, denen etwa zwei Drittel des<br />

Mietwohnungsbestandes gehört, beachtet werden. Ein Großteil ist bereits heute im<br />

Rentenalter – mit wachsender Tendenz.<br />

Die Strategie klimafreundliches Bauen und Wohnen adressiert in erster Linie die<br />

Emissionen, die direkt aufgrund des Betriebs von Wohn- und Nichtwohngebäuden<br />

verursacht werden (Raumwärme, -kühlung und Warmwasser). In der<br />

Treibhausgasbilanz werden diese Emissionen vor allem den Sektoren „Haushalte“<br />

und „Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD)“ zugeordnet. Neben diesen direkten<br />

Emissionen entstehen außerdem weitere nicht unerhebliche Emissionen in vor- und<br />

nachgelagerten Sektoren, beispielsweise in der Energiewirtschaft durch den Bezug<br />

von Fernwärme für den Gebäudebetrieb und durch die Lieferung von Strom für<br />

Wärmepumpen, Lüftungsanwendungen, den Betrieb von Kühl- und Klimaanlagen<br />

und die Beleuchtung von Gebäuden. Diese werden jedoch nicht hier, sondern im<br />

Kapitel zu Energiewirtschaft aufgegriffen. Der <strong>Klimaschutzplan</strong> adressiert damit in<br />

seiner Gesamtheit die für den Betrieb von Wohngebäuden wie auch<br />

Nichtwohngebäuden erforderlichen Verbräuche von Wärme, Kälte und Strom.<br />

Betrachtet man die historische Entwicklung in den beiden für die direkten Emissionen<br />

der Gebäude relevanten Sektoren zeigt sich, dass im Sektor Haushalte mit einer<br />

Reduzierung von 131 Mio. t CO2-Äq. im Jahr 1990 auf 85 Mio. t CO2-Äq. im Jahr<br />

2014 und im Sektor GHD von 78 Mio. t CO2-Äq. auf 34 Mio. t CO2-Äq. bereits ein<br />

deutlicher Rückgang der direkten Emissionen zu verzeichnen ist (ohne<br />

Witterungsbereinigung). Insgesamt entfielen im Jahr 2014 somit 119 Mio. t CO2-Äq.<br />

auf den Gebäudebereich (direkte Emissionen).<br />

Aus dem deutschen Projektionsbericht von 2015/16 geht hervor, dass die<br />

Emissionen im Gebäudebereich bei einer sehr ambitionierten Umsetzung der bisher<br />

beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen – einschließlich der des Aktionsprogramms<br />

Klimaschutz 2020 und des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz – bis zum Jahr<br />

2020 auf ca. 100 Mio. t CO2-Äq. (d.h. um rund 52 Prozent gegenüber 1990)<br />

zurückgehen können.<br />

Leitbild <strong>2050</strong> und Transformationspfad<br />

Im Jahr <strong>2050</strong> werden Städte und Gemeinden für Menschen aller Alters- und<br />

Einkommensgruppen attraktiv und lebenswert sein – mit komfortablen und<br />

altersgerechten Wohnungen, angemessener Versorgung mit Grünflächen, attraktiven<br />

sozialen Treffpunkten und kurzen Wegen. Moderne Technologien, die Nutzung<br />

nachhaltiger Baustoffe und eine intelligente Raum- und Stadtplanung können dazu<br />

beitragen, solche Orte zu schaffen und gleichzeitig den Ausstoß von Treibhausgasen<br />

drastisch zu verringern. Denn Ziel der Bundesregierung ist es, einen lebenswerten,<br />

bezahlbaren und nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu schaffen. Letzteres<br />

heißt, dass Gebäude nur noch einen sehr geringen Energiebedarf aufweisen, der<br />

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