Klimaschutzplan 2050
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aktueller Verfügbarkeit von Strom aus Sonne und Wind flexibel hoch- und runter<br />
gefahren werden können.<br />
Bei allen Maßnahmen, die aus dem <strong>Klimaschutzplan</strong> hervorgehen werden, werden<br />
auch die regionalwirtschaftlichen Folgewirkungen berücksichtigt und regionalpolitisch<br />
flankiert.<br />
Die Klimaschutzziele können nur erreicht werden, wenn die Kohleverstromung<br />
schrittweise verringert wird. Bei der Gestaltung dieser Entwicklung müssen die<br />
wirtschaftlichen Perspektiven und die Arbeitsplätze in den betroffenen Regionen<br />
berücksichtigt werden. Es muss vor allem gelingen, in den betroffenen Regionen<br />
konkrete Zukunftsperspektiven zu eröffnen, bevor konkrete Entscheidungen für den<br />
schrittweisen Rückzug aus der Braunkohlenwirtschaft erfolgen können. Dafür<br />
brauchen wir eine regional- und industriepolitische Strategie, die den Strukturwandel<br />
aktiv gestaltet und die Unternehmen und ihre Arbeitskräfte bei der Anpassung an<br />
neue regionale Strukturen unterstützt. Die Bundesregierung wird sich gegenüber der<br />
Europäischen Union deshalb dafür einsetzen, dass das europäische<br />
Wettbewerbsrecht kein Hindernis für die öffentliche Förderung von Investitionen und<br />
Unternehmensansiedlungen in den bisherigen Braunkohlerevieren darstellt. Die dafür<br />
notwendigen Mittel werden in entsprechenden Regionalfonds bereitgestellt. Denn es<br />
liegt im europäischen Gesamtinteresse, dass Deutschland seine überproportionalen<br />
Anteile am Klimaschutz Europas realisiert. Dies aber kann nur gelingen, wenn die<br />
davon betroffenen Regionen und Arbeitnehmer neue Perspektiven für Beschäftigung,<br />
wirtschaftlichen Erfolg und soziale Sicherheit gewinnen. Sonst verliert die<br />
Energiewende national aber auch europäisch und international an Glaubwürdigkeit.<br />
Bereits 2016 hat sich die Bundesregierung mit den Ländern darauf verständigt, im<br />
Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen<br />
Wirtschaftsstruktur" die Landkreise in der Lausitz in den nächsten vier Jahren mit<br />
insgesamt 7,3 Mio. Euro zu fördern. Damit können schon Anfang 2017 erste<br />
länderübergreifende Projekte zur regionalen Entwicklung der Lausitz starten. Diese<br />
Mittel müssen mit Blick auf die angestrebte öffentliche Förderung von Investitionen<br />
und Unternehmensansiedlungen erweitert und/oder aus bestehenden<br />
Förderinstrumenten ermöglicht werden.<br />
Die weltweiten Investitionen in erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten liegen<br />
heute deutlich über denen in zusätzliche fossile Kraftwerke. Dieser Trend wird sich in<br />
den kommenden Jahren weiter verstärken und zu weiteren Kostensenkungen führen.<br />
Insbesondere bei Kohlekraftwerken, der weltweit größten Quelle von<br />
Treibhausgasemissionen in der Energiewirtschaft, zeigen sich Anzeichen einer<br />
Trendwende: Viele Neubauprojekte, deren Planung in den vergangenen zehn Jahren<br />
begonnen wurde, werden nicht mehr realisiert. Eine zunehmende Zahl von<br />
Investoren zieht ihr Kapital aus der Kohlewirtschaft zurück. Auch die<br />
Bundesregierung leistet in der Entwicklungszusammenarbeit keine weitere<br />
Unterstützung für den Neubau von Kohlekraftwerken und die Ertüchtigung bereits<br />
stillgelegter Kohlekraftwerke. Die Finanzierung der Modernisierung von<br />
Kohlekraftwerken ist nur in Ausnahmefällen und anhand strenger Kriterien zulässig,<br />
wenn sie mit einer ambitionierten Klimastrategie des Partnerlandes vereinbar ist. Die<br />
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