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Klimaschutzplan 2050

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Biomasse) kommen dort zum Einsatz, wo Strom nicht sinnvoll genutzt werden kann,<br />

insbesondere im Luft- und Schiffsverkehr sowie in Teilen der Industrie.<br />

Nach heutigem Kenntnisstand wird durch die immer stärkere Sektorkopplung der<br />

Strombedarf langfristig deutlich höher als heute liegen. Insbesondere nach 2030 wird<br />

bei zunehmender Elektrifizierung des Verkehrssektors und der<br />

Gebäudewärmeversorgung ein spürbarer Anstieg erwartet, selbst bei gleichzeitigen<br />

Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz. Vorliegende Prognosen zum<br />

langfristigen Strombedarf unterscheiden sich deutlich, weil sie von weit voneinander<br />

abweichenden Annahmen insbesondere bei der Effizienzsteigerung ausgehen. Für<br />

die Bundesregierung gilt der Grundsatz Efficiency First“, weil nur so die Nachfrage<br />

ausreichend begrenzt und der Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

ressourcenschonend und naturverträglich umgesetzt werden kann.<br />

Langfristig muss die Stromerzeugung nahezu vollständig auf erneuerbaren Energien<br />

beruhen. Biomasse wird bis <strong>2050</strong> in begrenztem Maße zur Energiebereitstellung<br />

beitragen, vor allem basierend auf der energetischen Nutzung von Abfall und Gülle,<br />

Gär- und Reststoffen, in lokalen Anwendungen zur Bereitstellung von thermischen<br />

Energien für den Industriesektor, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie den<br />

Wärmesektor. Aufgrund biologischer Prozesse im Pflanzenbau ist eine Minderung<br />

auf null Emissionen bei der Erzeugung von Anbaubiomasse nicht möglich. Da die<br />

Energieversorgung bis spätestens <strong>2050</strong> nahezu vollständig dekarbonisiert erfolgen<br />

muss und in Folge der Beanspruchung von Flächen für die Ernährung wird die<br />

Bedeutung des Klimaschutzbeitrags von Bioenergie aus Anbaumasse an Grenzen<br />

stoßen. Demgegenüber wird die Nutzung von Bioenergie aus Rest- und Abfallstoffen<br />

einen wichtigen Beitrag zur sektorenübergreifenden Energieversorgung leisten, so<br />

dass die nachhaltig vorhandenen Potentiale ausgeschöpft werden. Dabei ist es<br />

wichtig, effiziente Strategien zur stofflichen Nutzung von biogenen Ressourcen zu<br />

entwickeln, bei denen die energetische Verwertung erst am Ende einer Kaskade<br />

steht.<br />

Die Transformation zu einer Stromversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien<br />

bis etwa <strong>2050</strong> bei gleichzeitiger Wahrung der Versorgungssicherheit ist technisch<br />

machbar. Dabei ist die zentrale Herausforderung, Erzeugung und Verbrauch<br />

jederzeit in Einklang zu bringen und gleichzeitig die Bezahlbarkeit von Strom für<br />

Verbraucher sicherzustellen. Hierzu gehören leistungsfähige und intelligente Netze,<br />

um die Erzeugungs- mit den Verbrauchszentren zu verbinden und Angebot und<br />

Nachfrage auszugleichen. Mit dem neuen Strommarktgesetz hat die<br />

Bundesregierung den ordnungspolitischen Rahmen geschaffen, um Erzeugung und<br />

Verbrauch flexibel und effizient aufeinander abzustimmen. Dieser Rahmen<br />

ermöglicht den fairen Wettbewerb der verschiedenen Flexibilitätsoptionen. Auf Basis<br />

wirksamer Preissignale entscheiden die Marktakteure frei, welche<br />

Flexibilitätsoptionen sie nutzen. Dies hält die Gesamtkosten der Stromversorgung<br />

niedrig und reizt Innovationen an.<br />

Eine wichtige Funktion auf diesem Weg nehmen als Übergangstechnologie CO2-<br />

arme Erdgaskraftwerke und die bestehenden modernsten Kohlekraftwerke ein,<br />

insbesondere in strommarktorientiert betriebener Kraft-Wärme-Kopplung, die je nach<br />

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