Klimaschutzplan 2050
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Präambel<br />
Im Koalitionsvertrag für die 18. Legislaturperiode wurde vereinbart, einen<br />
<strong>Klimaschutzplan</strong> <strong>2050</strong> vorzulegen, der das bestehende deutsche Klimaschutzziel<br />
<strong>2050</strong> und die vereinbarten Zwischenziele im Lichte der Ergebnisse der<br />
Klimaschutzkonferenz von Paris konkretisiert und mit Maßnahmen unterlegt.<br />
Der vorliegende <strong>Klimaschutzplan</strong> <strong>2050</strong> zeigt die Grundlinien für die Umsetzung der<br />
langfristig angelegten Klimaschutzstrategie Deutschlands auf und bietet damit eine<br />
notwendige Orientierung für alle Akteure in Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
Gesellschaft. Als Prozess angelegt, der neue Erkenntnisse und Entwicklungen<br />
aufnimmt, folgt er der Grundphilosophie des regelmäßigen Überprüfens,<br />
kontinuierlichen Lernens und stetigen Verbesserns. Damit kann und will er nicht ein<br />
über Dekaden festgelegter detaillierter Masterplan sein.<br />
Die Konferenz von Paris hat die weltweiten Anstrengungen zum Schutz des Klimas<br />
auf eine völlig neue und ambitionierte Grundlage gestellt: alle 196 Vertragsparteien<br />
der Klimarahmenkonvention haben sich auf ein gemeinsames Ziel und Vorgehen im<br />
Kampf gegen den Klimawandel verständigt. Wir wollen den Anstieg der weltweiten<br />
Durchschnittstemperatur deutlich unter 2° Celsius halten und streben eine<br />
Begrenzung auf 1,5 °C an.<br />
Bereits 2010 – also deutlich vor Paris – hat die Bundesregierung beschlossen, die<br />
Treibhausgasemissionen bis <strong>2050</strong> im Vergleich zu 1990 um 80 bis 95 Prozent zu<br />
vermindern. Die Bundesregierung bekräftigt dieses Langfristziel und wird in diesem<br />
Rahmen einen angemessenen Beitrag zur Umsetzung der Verpflichtung von Paris<br />
leisten, auch mit Blick auf das im Übereinkommen von Paris vereinbarte Ziel der<br />
weltweiten Treibhausgasneutralität im Laufe der zweiten Hälfte des Jahrhunderts.<br />
Gemeinsam mit den anderen führenden Industrienationen haben wir uns bereits im<br />
Juni 2015 beim G7-Gipfel in Elmau verpflichtet, unseren Teil dazu beizutragen, im<br />
Laufe dieses Jahrhunderts eine Dekarbonisierung der Weltwirtschaft zu erreichen,<br />
auch durch die Entwicklung und den Einsatz innovativer Technologien. Im Mai 2016<br />
haben die G7-Staaten zudem ihre Führungsrolle durch eine frühe, transparente und<br />
robuste Umsetzung der Minderungsbeiträge für das Übereinkommen von Paris und<br />
durch Förderung der Ambitionssteigerung bekräftigt. Deutschland hat in diesem<br />
Prozess bereits große Leistungen erbracht, beispielsweise durch die Förderung der<br />
Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien, die auch im Interesse des<br />
internationalen Klimaschutzes technologische Quantensprünge ermöglicht hat.<br />
Deutschland wird seiner besonderen Verantwortung als Industrieland im Bereich des<br />
Klimaschutzes auch künftig nachkommen. Aufgrund unserer besonderen Verantwortung<br />
als wirtschaftlich stärkster Mitgliedsstaat der EU orientieren wir uns bereits mit<br />
diesem <strong>Klimaschutzplan</strong> am Leitbild der weitgehenden Treibhausgasneutralität bis<br />
Mitte des Jahrhunderts. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die Summe der<br />
nationalen Klimaschutzzusagen, die das Grundgerüst des Übereinkommens von<br />
Paris bilden, noch nicht ausreicht, um die Erderwärmung auf unter 2 Grad zu<br />
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