Klimaschutzplan 2050
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sind die erneuerbaren Energien von einer Nischentechnologie zur wichtigsten<br />
Stromquelle in Deutschland geworden. Diesen Wandel wollen wir konsequent<br />
fortsetzen. Strom aus erneuerbaren Energien wird im zukünftigen Energiesystem der<br />
zentrale Energieträger sein. Das heißt, dass er perspektivisch auch im Wärme- und<br />
Verkehrssektor eingesetzt werden wird, beispielsweise um Wärmepumpen zu<br />
betreiben und Elektroautos anzutreiben.<br />
Die durch die Energiewende bewirkte Modernisierung der Energiewirtschaft ist eines<br />
der größten Investitionsprojekte unseres Landes. Im Jahr 2014 sind beispielsweise<br />
rund 19 Mrd. Euro Neu-Investitionen in Erneuerbare-Energien-Anlagen und rund 8<br />
Mrd. Euro Investitionen der Netzbetreiber in die Netzinfrastrukturen erfolgt.<br />
Mit der Energiewende und dem schrittweisen Umbau der Energieversorgung hin zu<br />
mehr erneuerbaren Energien und Energieeffizienz hat Deutschland auf diesem Weg<br />
bereits wichtige Weichen gestellt. Dabei haben sich ungeachtet der damit<br />
verbundenen strukturellen Anpassungen und „Lernkosten“ neue wirtschaftliche<br />
Chancen und Innovationen entwickelt. Im Jahr 2015 machten Erneuerbare Energien<br />
32 Prozent der Stromnachfrage aus, der Großteil davon aus Windkraft (13,3 Prozent)<br />
und Photovoltaik (6,5 Prozent). Damit sind Erneuerbare die wichtigste Stromquelle in<br />
Deutschland.<br />
Die Energiewirtschaft umfasst alle Emissionen aus der Verbrennung fossiler<br />
Energieträger in Kraftwerken der öffentlichen Strom- und Wärmebereitstellung. Der<br />
Strom- und Wärmebedarf anderer Sektoren beeinflusst dementsprechend auch die<br />
Emissionen der Energiewirtschaft. Die Bereitstellung von Strom und Wärme aus<br />
erneuerbaren Energien durch den Energiesektor kann nur in dem Maße einen Anteil<br />
zur Dekarbonisierung anderer Sektoren leisten, in dem der Umstieg auf erneuerbare<br />
Energien gelingt. Dabei gilt: Erstens muss der Energiebedarf in allen Sektoren<br />
deutlich und dauerhaft verringert werden („Efficiency First“), zweitens findet eine<br />
direkte Nutzung erneuerbarer Energien in allen Sektoren statt, soweit möglich und<br />
ökonomisch sinnvoll, drittens wird Strom aus erneuerbaren Quellen für Wärme,<br />
Verkehr und Industrie effizient eingesetzt (Sektorkopplung).<br />
Die Emissionen der Energiewirtschaft lagen im Jahr 2014 mit 358 Mio. t CO2-Äq.<br />
etwa 23 Prozent unter dem Niveau von 1990 (damals 466 Mio. t CO2-Äq.). Der<br />
deutsche Projektionsbericht von 2015/16 zeigt, dass die Emissionen bei<br />
konsequenter Umsetzung der bisher beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen –<br />
einschließlich des Aktionsprogramms Klimaschutz 2020 und des Nationalen<br />
Aktionsplans Energieeffizienz – bis 2020 auf ca. 295 Mio. t CO2-Äq. (d.h. um rund 37<br />
Prozent gegenüber 1990) zurückgehen könnten.<br />
Leitbild <strong>2050</strong> und Transformationspfad<br />
Erneuerbare Energien werden künftig die wichtigste Primärquelle sein. Der<br />
Energiebedarf von Gebäuden, Verkehr und Industrie sinkt durch eine immer<br />
effizientere Energienutzung stark. Den verbleibenden Energiebedarf decken<br />
erneuerbare Energien – direkt in den einzelnen Sektoren oder indirekt in Form von<br />
erneuerbarem Strom. Dadurch wird der Stromsektor immer stärker mit dem<br />
Gebäude-, Verkehrs- und Industriesektor „gekoppelt“. Erneuerbare Brennstoffe (z.B.<br />
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