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der se<strong>in</strong>en Freund auf.<br />

„Und als du <strong>me</strong><strong>in</strong>e blutende Lippe gesehen hast, hast du angenom<strong>me</strong>n, du hättest mir<br />

wehgetan?“ So allmählich verstand Fynn, warum Bradan so e<strong>in</strong> Drama aus der kle<strong>in</strong>en<br />

Verletzung gemacht hatte.<br />

„Ja.“<br />

„Bradan, hör mir zu. Du bist nicht dieser Mistkerl. Du bist behutsam und küm<strong>me</strong>rst<br />

dich um mich. Du würdest mir und niemand anderem sonst jemals so etwas antun“, stieß<br />

Fynn im Brustton der Überzeugung aus.<br />

„Ich hatte so furchtbare Angst, dass ich dir wehgetan haben könnte, wo ich dir doch<br />

versprochen habe, gerade das niemals zu tun.“<br />

„Du hast mir nicht wehgetan. Und Bradan, ich liebe dich sehr, aber ich versichere dir,<br />

dass ich niemals etwas tun werde, h<strong>in</strong>ter dem ich nicht stehe.“<br />

„Ach, Fynn“, seufzte Bradan und küsste se<strong>in</strong>en Freund auf die Stirn. „Das hätte ich<br />

auch niemals nur denken dürfen. Ich habe dich als e<strong>in</strong>en Menschen kennengelernt, der<br />

se<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ungen vertritt und der sich nicht um das küm<strong>me</strong>rt, was andere von ihm<br />

erwarten. Du führst e<strong>in</strong>en Laden, bist e<strong>in</strong> fürsorglicher Chef und stellst das alles ohne<br />

Unterstützung auf die Be<strong>in</strong>e. Du verfügst über e<strong>in</strong>en starken Charakter.“<br />

„Und dennoch lass ich mich fallen, wenn wir spielen und fühle mich ausgesprochen<br />

geborgen dar<strong>in</strong>“, konstatierte Fynn.<br />

„Vielleicht tust du das, weil du gerne <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich de<strong>in</strong>es Lebens die<br />

Verantwortung abgeben möchtest und es genießt, dich treiben zu lassen“, stellte Bradan<br />

zu Fynns Erstaunen <strong>in</strong> den Raum.<br />

„Ja, das könnte se<strong>in</strong>“, pflichtete er se<strong>in</strong>em Freund zu. Diesen Aspekt hatte er bisher<br />

noch nicht auf dem Zettel gehabt, aber er hörte sich <strong>me</strong>hr als plausibel an. In se<strong>in</strong>em<br />

ganzen Leben war er der ‚Macher‘ gewesen, ob es nun se<strong>in</strong>en Beruf oder se<strong>in</strong> Privatleben<br />

betraf. Er war aktiv <strong>in</strong> jeder Beziehung. Der Sex mit Bradan war <strong>in</strong> Bezug darauf von e<strong>in</strong>er<br />

ganz anderen Qualität. Er ließ sich führen und er liebte genau das.<br />

„Bist du mir noch böse, Baby?“ vernahm er dann die zaghafte Frage se<strong>in</strong>es Freundes.<br />

„Ich war dir nie böse. Ich hab de<strong>in</strong>e Reaktion nur nicht verstanden“, erklärte er. „Aber<br />

jetzt ist mir E<strong>in</strong>iges klarer.“<br />

„Ich wollte dich nicht mit <strong>me</strong><strong>in</strong>er verkorksten Lebensgeschichte belasten“, entgegnete<br />

Bradan reumütig.

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