Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kapitel 24:<br />
Fynn wählte Marcels Num<strong>me</strong>r. Er hatte lange mit sich gerungen, ob er sich bei se<strong>in</strong>em<br />
ehemaligen Studienka<strong>me</strong>raden <strong>me</strong>lden oder e<strong>in</strong>fach so tun sollte, als hätte er ihn e<strong>in</strong>fach<br />
vergessen, denn se<strong>in</strong>e Entscheidung, wie er diesen Abend verbr<strong>in</strong>gen würde, war<br />
unumstößlich. Nichts, aber auch gar nichts konnte ihn daran h<strong>in</strong>dern, zu Bradan zu<br />
fahren. Nach allem, was <strong>in</strong> den letzten Stunden geschehen war, musste er Marcel<br />
absagen, denn Fynn war klar, dass er mit se<strong>in</strong>en Gedanken nur bei se<strong>in</strong>em Freund se<strong>in</strong><br />
würde. Und das wäre gegenüber se<strong>in</strong>em Kumpel nicht fair.<br />
„Hoffmann“, <strong>me</strong>ldete sich der nach <strong>me</strong>hrmaligem Kl<strong>in</strong>geln.<br />
„Hey Marcel“, begrüßte Fynn ihn.<br />
„Na, wie sieht es aus? Klappt das mit unserem Besäufnis?“ fragte der Angesprochene<br />
sofort.<br />
„Nicht dieses Wochenende. Sorry, alter Junge, aber ich hab da e<strong>in</strong>e private Sache, die<br />
…..“<br />
„De<strong>in</strong>e Mutter?“ hakte Marcel nach und es war Fynn, als höre er e<strong>in</strong>en mitleidigen<br />
Unterton.<br />
„Ne<strong>in</strong>, die nicht!“<br />
„Glück gehabt, Alter. Ich kann mich nämlich noch ziemlich genau an sie er<strong>in</strong>nern“,<br />
erklärte se<strong>in</strong> Kumpel zu Fynns Überraschung.<br />
Der kramte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Er<strong>in</strong>nerungen. Zu welcher Gelegenheit hat Marcel se<strong>in</strong>e Mutter<br />
kennengelernt? Es fiel ihm nicht e<strong>in</strong>, aber nach der nicht gerade freundlichen Äußerung<br />
se<strong>in</strong>es Gesprächspartners war ihr Zusam<strong>me</strong>ntreffen offensichtlich nicht sehr positiv<br />
verlaufen. Eigentlich hätte Fynn Marcel zurechtweisen müssen, denn es stand ihm nicht<br />
zu, sich so über se<strong>in</strong>e alte Da<strong>me</strong> zu äußern, aber er brachte den Elan nicht auf, schließlich<br />
wusste er nur zu gut, wie zielgenau se<strong>in</strong>e Mutter sich Fe<strong>in</strong>de machen konnte.<br />
„Marcel, es tut mir ehrlich leid, aber es gibt da etwas, das ich nicht aufschieben kann“,<br />
erläuterte Fynn nun weiter. Er hatte das Gefühl, sich erklären zu müssen.<br />
„Ist schon o<strong>kay</strong>.“<br />
„Du bist nicht sauer?“ hakte Fynn erleichtert nach.<br />
„Diesmal nicht, aber beim nächsten Mal kommst du mir nicht so e<strong>in</strong>fach aus der<br />
Num<strong>me</strong>r. In zwei Wochen b<strong>in</strong> ich wieder <strong>in</strong> Münster. Und dann nagel ich dich fest“,