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„Wegen der b<strong>in</strong> ich doch weg“, stam<strong>me</strong>lte Jana.<br />

„Hä?“<br />

„Als ich sie hab auflaufen sehen, b<strong>in</strong> ich unter ´nem Vorwand weg und hab Ilka das<br />

Feld überlassen.“<br />

„Und diese Kle<strong>in</strong>e hat e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e für sie wildfremde Frau <strong>in</strong> den Bürobereich<br />

gelassen?“ Fynn kochte vor Wut. Waren die denn alle bescheuert?<br />

„Du kennst doch de<strong>in</strong>e Mutter. Die hat unsere Praktikant<strong>in</strong> mit Leichtigkeit überrollt.<br />

Ihr kannst du ke<strong>in</strong>en Vorwurf machen.“ Jana stand da und zuckte verzweifelt mit den<br />

Schultern. „Schrei mich an, aber nicht Ilka.“<br />

„Und warum bist du abgehauen?“<br />

„Weil ich absolut ke<strong>in</strong>en Bock auf die abfälligen Be<strong>me</strong>rkungen de<strong>in</strong>er Mutter hatte. Die<br />

Frau kann mich nicht ausstehen. Und ich sie nicht“, rechtfertigte Jana sich.<br />

„Scheiße Jana, deswegen verlässt man nicht se<strong>in</strong>en Arbeitsplatz“, tadelte Fynn se<strong>in</strong>e<br />

langjährige Freund<strong>in</strong>, obwohl er ihr Verhalten verstand. Se<strong>in</strong>e Mutter war nie freundlich<br />

zu Jana gewesen. Tatsächlich hatte sie sie seit K<strong>in</strong>dertagen im<strong>me</strong>r wieder runtergemacht<br />

und sie wegen ihrer nicht gerade noblen Herkunft verachtet. Jana war Frau Lore Nyström<br />

im<strong>me</strong>r e<strong>in</strong> Dorn im Auge gewesen und die Freundschaft zu ihrem Sohn hatte sie nie<br />

akzeptiert.<br />

„Wenn dieser Drache auf mich zugekom<strong>me</strong>n wäre, hätte ich <strong>me</strong><strong>in</strong> Heil auch <strong>in</strong> der<br />

Flucht gesucht“, sprang nun Wolfram se<strong>in</strong>er Kolleg<strong>in</strong> bei.<br />

„Du kennst <strong>me</strong><strong>in</strong>e Mutter doch gar nicht“, empörte sich Fynn. E<strong>in</strong> klärendes Gespräch<br />

mit se<strong>in</strong>en Mitarbeitern wurde im<strong>me</strong>r dr<strong>in</strong>glicher.<br />

„Ich hab viel von ihr gehört.“ Wolfram verschränkte die Ar<strong>me</strong> über der Brust und<br />

gr<strong>in</strong>ste se<strong>in</strong>en Chef frech an. „DU hättest ihr auch Asyl geboten, wenn sie dich darum<br />

gebeten hätte“, fügte er an.<br />

„Was ich getan hätte oder nicht, steht nicht zur Debatte“, erwiderte Fynn streng.<br />

„Tatsache ist, dass ich e<strong>in</strong> solches Verhalten nicht toleriere. Das hier ist e<strong>in</strong> Geschäft und<br />

ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergarten.“<br />

„Schon klar, Chef“, warf Uwe e<strong>in</strong>. Auch er machte gar nicht den Versuch, se<strong>in</strong> Gr<strong>in</strong>sen<br />

zu verbergen.<br />

„Geht wieder an die Arbeit“, forderte Fynn se<strong>in</strong>e Monteure auf. „Und du kommst mit.“ Er<br />

wandte sich an Jana. „In de<strong>in</strong> Büro und gieß Kaffee auf.“<br />

„Sorry. Kommt nie wieder vor“, entschuldigte die junge Frau sich und g<strong>in</strong>g mit<br />

gesenktem Kopf aus der Werkstatt h<strong>in</strong>aus. Ihr schlechtes Gewissen ob dieser Aktion<br />

konnte Fynn ihr ansehen. Ihr Verhalten konnte er ihr nicht durchgehen lassen. E<strong>in</strong> paar<br />

Worte diesbezüglich würde er noch an sie richten, auch wenn er sich am liebsten auch<br />

davor gedrückt hätte, sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Büro zurück zu begeben.<br />

*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*<br />

„Wenigstens kann sie Kaffee kochen“, ließ Fynns Mutter sich verneh<strong>me</strong>n, nachdem sie<br />

e<strong>in</strong>en Schluck des Heißgetränkes zu sich genom<strong>me</strong>n hatte. „Ansonsten ist sie im<strong>me</strong>r noch<br />

so unfreundlich wie früher.“<br />

„Mama“, seufzte Fynn. Die letzte halbe Stunde war kaum erträglich gewesen. Zunächst<br />

hatte se<strong>in</strong>e Mutter ihm die Leviten gelesen, weil er sie so lange alle<strong>in</strong> gelassen hatte,<br />

dann e<strong>in</strong>e Beschwerdekanonade abgelassen, warum er sich nicht öfter ge<strong>me</strong>ldet hatte<br />

und zum guten Schluss hatte sie doch allen Ernstes gefragt, ob er noch im<strong>me</strong>r schwul

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