21.12.2016 Aufrufe

kay-c-smith-have-a-little-faith-in-me

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel 6:<br />

„Mama?!“ stieß Fynn ungläubig aus, als er sah, wer da ohne anzuklopfen se<strong>in</strong> Büro<br />

betreten hatte.<br />

„Du schaust mich an, als wäre dir <strong>me</strong><strong>in</strong> Besuch nicht recht“, erwiderte se<strong>in</strong>e Mutter<br />

lächelnd, während sie h<strong>in</strong>ter den Schreibtisch g<strong>in</strong>g und ihren Sohn mit e<strong>in</strong>em Kuss<br />

begrüßte, der <strong>in</strong> Anbetracht se<strong>in</strong>es unerwarteten Gastes aufgesprungen war.<br />

„Ich b<strong>in</strong> nur überrascht“, verteidigte er sich. Denn das war er tatsächlich: Überrascht! In<br />

den zwei Jahren, <strong>in</strong> denen er se<strong>in</strong> Geschäft nun führte und versuchte, es zum Erfolg zu<br />

br<strong>in</strong>gen, hatte sich se<strong>in</strong>e Mutter nicht e<strong>in</strong>mal die Ehre gegeben. „Ist irgendwas passiert?“<br />

fragte er, da er sich nicht vorstellen konnte, dass die adrette Mitfünfziger<strong>in</strong>, die ihm nun<br />

hier gegenüberstand und ihm <strong>in</strong> die Wange kniff – Oh Gott, das hatte er schon als kle<strong>in</strong>er<br />

Bengel im<strong>me</strong>r gehasst. – e<strong>in</strong>fach aus Lust und Laune bei ihm re<strong>in</strong>geschneit war.<br />

„Muss denn etwas passiert se<strong>in</strong>, nur weil ich <strong>me</strong><strong>in</strong>en Sohn besuchen kom<strong>me</strong>?“<br />

antwortete sie mit e<strong>in</strong>er Gegenfrage.<br />

„Na ja, verwunderlich ist es schon, dass du so mir nichts dir nichts herkommst.“ Es<br />

ärgerte Fynn, dass se<strong>in</strong>e Mutter ihren Besuch nicht angekündigt hatte. Mo<strong>me</strong>ntan hatte<br />

er viel mit dem Geschäft um die Ohren, da die Monatsabrechnungen anstanden.<br />

Außerdem belastete ihn die Bradan-Geschichte im<strong>me</strong>r noch, obwohl er von diesem seit<br />

<strong>me</strong>hr als e<strong>in</strong>er Woche nichts <strong>me</strong>hr gehört und gesehen hatte. E<strong>in</strong>erseits war er froh<br />

darüber, da sich manche D<strong>in</strong>ge eben doch von selbst zu erledigen schienen, andererseits<br />

allerd<strong>in</strong>gs dachte er sehr oft an diesen Mann und daran, ob es mit ihnen beiden nicht<br />

doch etwas hätte geben können, was ihn sexuell befriedigte. Denn seit se<strong>in</strong>em letzten<br />

Treffen mit Bradan fühlte er sich zuneh<strong>me</strong>nd unausgeglichen und frustriert.<br />

„Junge, ich war <strong>in</strong> der Stadt und da du dich ewig nicht <strong>me</strong>hr ge<strong>me</strong>ldet hast …..“ Der<br />

typische vorwurfsvolle Blick se<strong>in</strong>er Mutter streifte den jungen Mann. Den kannte er zur<br />

Genüge und es fiel ihm daher nicht sonderlich schwer, ihn zu ignorieren. „….. dachte ich<br />

mir, ich vergewissere mich e<strong>in</strong>mal, ob bei dir alles klar ist.“<br />

„Natürlich ist alles <strong>in</strong> Ordnung und ich hab viel zu tun“, gab Fynn e<strong>in</strong> wenig<br />

ungehalten zurück. Großes Interesse an se<strong>in</strong>en Belangen hatte se<strong>in</strong>e Mutter nie gehabt,<br />

seitdem er ausgezogen war und sich etwa zur selben Zeit geoutet hatte. Und nun schlug<br />

sie hier auf und gab die Besorgte.<br />

„Fynn, Schatz, blaff mich nicht so an“, beschwerte se<strong>in</strong>e Mutter sich, g<strong>in</strong>g um den<br />

Schreibtisch herum und nahm auf dem Stuhl Platz, der Geschäftspartnern, Kunden und<br />

Besuchern vorbehalten war. „Ich könnte e<strong>in</strong>en Kaffee gebrauchen. Es ist höllisch warm<br />

und <strong>in</strong> der Stadt ist der Teufel los.“<br />

„Na, das passt ja“, mur<strong>me</strong>lte Fynn. Bei diesen Temperaturen würde der Teufel sich <strong>in</strong><br />

dieser Stadt bestimmt wohlfühlen.<br />

„Was hast du gesagt?“ Die Stim<strong>me</strong> se<strong>in</strong>er Mutter klang mittlerweile leicht gereizt.<br />

„Nichts, Mama“, erwiderte Fynn, drückte den Knopf der Gegensprechanlage und<br />

wartete darauf, dass Jana sich <strong>me</strong>ldete. Aber nichts geschah.<br />

„De<strong>in</strong>e Sekretär<strong>in</strong> ist nicht da“, klärte se<strong>in</strong>e Mutter ihn auf.<br />

„Das begründet natürlich, warum du hier so e<strong>in</strong>fach re<strong>in</strong>schneien konntest.“ Fynn<br />

überlegte, ob Jana ihm etwas davon gesagt hatte, dass sie heute früher g<strong>in</strong>ge, aber ihm

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!